Bei seinem Schicksal fieberte die ganze Region mit: Was passiert mit Lämmchen Attila aus dem Tierpark Kreuzlingen? Im April 2023 kamen er und seine Schwester Ayla zur Welt. Doch ihm drohte gar der Schlachter, denn männliche Jungtiere unterzubringen sei mitunter nicht ganz einfach, erklärte Tierpflegerin Isabelle Rutz.
Doch es folgte kein schlimmes, sondern ein glückliches Ende für das kleine Walliser Schwarznasenschaf: Attila darf leben! Der Schafbock wird nicht auf der Schlachtbank enden, denn das Lamm aus dem bekommt ein neues Zuhause. Dort darf er als ausgewachsener Kerl inzwischen für Nachwuchs sorgen.
Der Berner Sennenhund Moritz ist tot – diese Nachricht breitete sich in Konstanz aus wie ein Lauffeuer. Jahrelang machte es sich der Vierbeiner mitten auf der Münzgasse gemütlich, ließ sich streicheln und nicht vom Trubel stören. Er gehörte zum Stadtbild. Doch der Rüde hatte Krebs und Besitzerin Carola Paul, Inhaberin des Ladens „Wertvolles“, musste schweren Herzens entscheiden, ihn von seinem Leid zu erlösen.
Mit ihr trauerten im Juli 2023 viele Konstanzer und einige fragten: Wird Moritz einen tierischen Nachfolger bekommen? Erst konnte sich das traurige Frauen das überhaupt nicht vorstellen, doch das Leben ohne vierbeinigen Begleiter empfand sie auch als trostlos. Nach dem Sommer verkündete die Konstanzerin dann eine gute Nachricht: Der Nachwuchs ist da! Seit September sorgt Hündin Emma für Furore in der Münzgasse.
In Litzelstetten rufen Tiere Polizei und Feuerwehr auf den Plan
Nachwuchs erwartete Katze Mischa, als sie sich dazu entschloss, im Mai 2023 einen Baum in Litzelstetten zu erklimmen. Doch wie sie wieder herunterkommen sollte, konnte das Tier einfach nicht herausfinden. Hochschwanger und völlig verängstigt saß die werdende Mutter auf einem Ast fest.
Als Maria Zhukova ihren Stubentiger entdeckte, half auch kein Locken oder Rufen. Nach über 24 Stunden wusste sie sich nicht mehr anders zu helfen, rief die Feuerwehr an. Deren Profis retteten die Katze vom Baum und übergab sie der dankbaren Besitzerin. Unverletzt konnte Mischa anschließend nach Hause, um dort ihre Kleinen zur Welt zu bringen.
Noch nicht nur Katze Mischa ist in diesem Jahr in Litzelstetten ausgebüxt – es geht noch weitaus exotischer! Anfang September traute ein Passant traut seinen Augen kaum, als er nachts am Waldrand mehrere Lamas entdeckte. Die Polizei rückt daraufhin zum tierischen Einsatz aus. Die Vermutung lag nahe, dass die Lamas zum Circus Alessio gehörten, der zu dieser Zeit im Konstanzer Teilort gastierte.
Tatsächlich stand das Tor zum dortigen Gehege offen. Alle Lamas konnten aber wohlbehalten eingefangen und zurückgebracht werden. Die Polizei ging davon aus, dass Unbekannte wohl vorsätzlich die Gehege geöffnet haben müssen.
Ein weiterer Ausbruch ereignete sich dann Mitte November. Diesmal waren aber weitaus mehr Tiere, die ausgerechnet entlang der L220 zwischen Wollmatingen und Dettingen entdeckt wurden. Etwa 300 Schafe blockierten dort die Straße. Eine Zollbeamtin hatte die Herde entdeckt und ihr eilten die Kollegen der Polizei zu Hilfe. Unweit des Bettenbergs hatte Schäferin Elischa Serpi ihre Tiere umzäunt grasen lassen.
Offenbar hatte dort in der Nacht ein Wildtier, etwa ein Wildschwein, das unter Strom stehende Weidenetz an einer Stelle niedergerissen, wie die Schäferin damals erklärte. Weder Mensch noch Tier kamen übrigens an diesem Tag zu Schaden – und ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums versicherte: „Es ist auch kein Polizeibeamter beim Schafezählen eingeschlafen.“
Konstanzer Schwäne sorgten 2023 für einige Schlagzeilen
Im April 2023 ging bei der Konstanzer Polizei eine Anzeige ein, zu der ein Foto gehörte. Darauf zu sehen: Ein Mann mit Rucksack von hinten, der einen offenbar wehrlosen Schwan aus dem Seerhein beim Bodenseeforum holt. Der Unbekannte soll Anfang April einen der Vögel auf Höhe des Konstanzer Bodenseeforums aus dem Wasser geholt und mitgenommen haben. Der mysteriöse Vorfall ist bis heute ungeklärt.
Doch dass die Konstanzer sehr tierlieb sind, zeigten im Mai 2023 Udo Lutter und seine Tochter Sophia. Als ein Schwanennest ins kalte Wasser an der Seestraße rutschte, retteten sie ein Ei. Doch wohin damit? Diese Frage führt den Vater auf eine Odyssee. An deren Ende beschloss der Mann, der schon seit Jahrzehnten weiß, wie man ein vertrauensvolles Verhältnis zu wild lebenden Tieren pflegen kann, das Ei selbst auszubrüten.
Anfang vergangenen September legte dann ein Schwan den Zugverkehr in Konstanz lahm. Kein Zug kam Richtung Bahnhof Konstanz durch – oder hinaus. Der Grund: Ein Schwan spazierte im Gleisbett auf der alten Rheinbrücke. Im November wiederholte sich das Szenario, da landete eines der Tiere mitten im Konstanzer Verkehr. Die Alte Rheinbrücke mit ihren Aufbauten ist ihnen beim Landeanflug auf das Wasser im Weg, sagte damals ein Experte für Tierrettung gegenüber dem SÜDKURIER.
Ente gut, alles gut! Küken schlüpfen auf Balkon im Paradies

Nicht nur die weißen Schwäne haben in Konstanz für Aufregung gesorgt. Im Mai 2023 entdeckte Peter Wüst erstmals eine Stockente auf seinem Balkon im Stadtteil Paradies. Er tauft sie liebevoll Agathe, und ebendiese hatte den Balkon als Geburtsort für ihren Nachwuchs auserkoren. So erzählte er es dem SÜDKURIER, als er seine tierische Mitbewohnerin beim Brüten in einem Blumentopf beobachtete.
Doch was, wenn die Küken schlüpfen? Könnten Agathes Küken aus 15 Metern Höhe vom Balkon fallen? Diese Frage trieb den Konstanzer um. Als die Ente dann ihren Nachwuchs bekam, sammelte der Paradiesler die Küken ein und trug sie in einem Karton nach unten. Von dort ging es dann im Gänse... Pardon... Entenmarsch bis zum Wasser hinter Mutter Agathe her. Peter Wüst verabschiedete sich am Ufer von der gefiederten Familie.