Dieser Anblick wird so manch Radolfzeller schmerzen. Dort wo einst die blau-weißen Pavillons mit der Pizzeria Da Toni stand, gibt es aktuell nur Schutt und Steine. Wie bereits lange angekündigt, sind die Gebäude direkt neben der Bahnhofsunterführung nun abgerissen worden.

Abriss war Teil des Kaufvertrages

Das war Teil des Verkaufsvertrages zwischen der Bodensee-Hafengesellschaft (BHG) und der Stadt Radolfzell. Ohne die Klausel, dass es keine direkte Konkurrenz zu der neuen Mole-Gastronomie geben wird, hätte die Stadt Radolfzell das Grundstück am Seeufer von der BHG nicht kaufen dürfen. Der neue gastronomische Betrieb wird gerade fertiggestellt und soll rund 400 Plätze im Innen- und Außenbereich anbieten.

Projektleiter Philipp Feldschmid vor der Abriss-Baustelle, wo einst der Pavillon der Pizzeria Da Toni stand.
Projektleiter Philipp Feldschmid vor der Abriss-Baustelle, wo einst der Pavillon der Pizzeria Da Toni stand. | Bild: Schneider, Anna-Maria

Auf der neu gewonnenen Fläche ohne die Pavillons soll ein großzügiger Aufenthaltsbereich entstehen, der dazu einlade, „auf den See zu schauen, ohne gleich in ein Lokal gehen zu müssen“, sagt Projektleiter Philipp Feldschmid der Stabstelle Umwelt-, Klima- und Naturschutz bei der Stadt Radolfzell. Es soll mehrere neue Sitzbänke und eine üppige Bepflanzung in Hochbeeten geben.

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Naturstein soll eine hochwertige Optik verleihen

Der Bodenbelag wird ebenfalls erneuert. Gebrochener Naturstein soll dem Platz eine hochwertige Optik verleihen. Dieser neue Belag soll allerdings nur am Molenplatz umgesetzt werden. Der Weg in Richtung Bootshaus und der Weg zur Seebar bleiben in dem selben Asphalt.

So soll die Radolfzeller Mole künftig aussehen.
So soll die Radolfzeller Mole künftig aussehen. | Bild: Müller, Cornelia

Bevor allerdings neue Sitzbänke, Hochbeete und Natursteinpflaster kommen, werden die ersten paar Wochen dringend notwendige Tiefbauarbeiten erledigt. Neue Kabel und Wasseranschlüsse werden unterirdisch verlegt und müssen gut befestigt werden. „Auf dieser Fläche werden durch Anlieferungsverkehr und wegen den Rettungswegen schwere Fahrzeuge fahren müssen“, erklärt Philipp Feldschmid.

Ein großer Teil der Gebäude ist am Dienstagnachmittag, 8. November, bereits zurück gebaut worden. Hier soll ein neuer Platz entstehen.
Ein großer Teil der Gebäude ist am Dienstagnachmittag, 8. November, bereits zurück gebaut worden. Hier soll ein neuer Platz entstehen. | Bild: Schneider, Anna-Maria

Gemeinsam mit den Vereinen habe man die Anschlüsse in Richtung See besprochen. Denn dort, wo die Stände beim Hausherrenfest am Seeufer stehen, werden nun unterirdische Versorgungsleitungen gelegt. Dadurch stören diese während des Festbetriebes nicht mehr oberflächlich. Außerdem haben die Vereine ein bisschen mehr Platz, weil die Pavillons fehlen.

Mit schwerem Gerät werden die Pavillons abgetragen.
Mit schwerem Gerät werden die Pavillons abgetragen. | Bild: Schneider, Anna-Maria

Der Bereich vor dem Seeufer wird auch in die Gestaltung des neuen Platzes einbezogen. Hier soll es ebenfalls Sitzbänke, Bepflanzung in Hochbeeten und einen Trinkbrunnen geben. Der Bereich direkt hinter der Bahnhofsunterführung soll so aufgelockert und aufgewertet werden.

Platanenallee bekommt Sonderbehandlung

Auch die Platanenallee auf der Mole selbst soll aufgehübscht werden. Die Bäume, die ein Naturdenkmal darstellen, seien mit viel Aufwand während der Bauarbeiten auf der Mole betreut worden. Man habe die Wurzeln vorsichtig freigelegt und Versorgungskanäle gelegt. Die Bäume seien in einem sehr guten Zustand, so Feldschmid. Die Bänke und Grünanlagen unterhalb der Bäume würden allerdings neu gemacht werden.

Nur noch ein Haufen Steine ist von der beliebten Pizzeria Da Toni, die 25 Jahre Gäste am Seeufer bewirtet hat, übrig geblieben.
Nur noch ein Haufen Steine ist von der beliebten Pizzeria Da Toni, die 25 Jahre Gäste am Seeufer bewirtet hat, übrig geblieben. | Bild: Schneider, Anna-Maria

Die Kosten für die Umgestaltung des Areals belaufen sich auf 1,18 Millionen Euro. Die Kosten seien durch die Verzögerung des Baus der BHG nochmals gestiegen. Denn in der Zwischenzeit sind Baukosten allgemein teurer geworden, dazu kommt die Inflation. „Eigentlich hätten wir schon fertig sein müssen“, so Projektleiter Philipp Feldschmid.

Pünktlich fertig zum Saisonbeginn?

Da das Projekt vom Tourismusinfrastrukturprogramm des Landes Baden-Württemberg unterstützt wird, belaufen sich die Kosten für die Stadt selbst auf 600.000 Euro.

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