Für den Narrenverein Moofanger in Liggeringen war der diesjährige Bunte Abend ein kleiner, temporärer Abschied von der Litzelhardthalle. Für die kommenden zwei Jahre steht die Halle wegen Sanierungsarbeiten nicht mehr zur Verfügung. Dies teilt der Narrenverein in einem Pressebericht mit.
Umso mehr haben es die Moofanger in diesem Jahr krachen lassen. Ein gut aufgelegter Narrenpräsident Andreas Schnee und seine komplette Narrenmannschaft begrüßten nach dem Einmarsch unter den Klängen der Narrenmusik des Musikvereins Liggeringen unter Leitung von Florian Aschaber, das Publikum in der bunt geschmückten Moofangerhalle.
Mit einem bunten Programm aus Tanz, Musik und viel Humor versprach der Präsident dem Liggeringer Moofangervolk und den vielen Gästen der befreundeten Narrenzünfte aus der Umgebung, dass es ein Abend mit vielen Überraschungen geben werde. Wobei aber auch ein bisschen Wehmut aus den Worten nicht zu überhören gewesen sei, weil der Narrenverein mit neuen Ideen in den kommenden zwei Jahren die Fasnacht organisieren müsse.
Putzkolonne behandelt die Kommunalpolitik
Durch das abwechslungsreiche Programm führte die weibliche Hallenputzkolonne Andrea Korat, Gerlinde Wagner und dessen Töchter Larissa Korat und Johanna Wagner. Jung und Alt ergänzten sich wechselweise bei ihren Ansagen mit humoristischem Talent. Die vier Putzfrauen verstanden es laut Pressemitteilung, das Publikum immer wieder mit ihren gekonnt gespielten Witzen zu herzhaften Lachattacken zu bewegen. Wobei so manche wahre Begebenheiten aus dem Dorf nicht fehlen durften.

Auch den ein oder anderen verbalen Seitenhieb auf Politiker konnten sich die Putzweiber nicht verkneifen. So stellten sie beim Anblick des Oberbürgermeisters, dargestellt durch den Ortschaftrat Winfried Keller, fest, dass Politiker normalerweise in die Hölle kämen, aber der Teufel in seinem Reich keine Konkurrenz dulde.
Junge Narren überzeugen auf der Bühne
Die Midigarde überzeugte das Publikum mit einer grandiosen Choreografie als Engel und Teufel, die von Jule Irmler und Mareen Burth in vielen Proben mit den Mädchen einstudiert wurde. Um den Narrennachwuchs müsse man sich in Liggeringen offensichtlich keine Sorge machen, heißt es in dem Pressebericht weiter.

Zwei Mädchen aus der Midigarde, Alexa Werlein und Lena Bader, trauten sich mit einem anschließenden Sketsch als Duo auf die große närrische Bühne. Die beiden souverän auftretenden zehnjährigen Künstlerinnen zogen bei ihrem Auftritt die eigenen Eltern belustigend durch den Kakao. Dabei improvisierten sie gekonnt und fast wie Profis bei kleinen Textlücken und manchmal dem Versagen der Tontechnik. Die beiden Jungnärrinnen fingen sofort die Herzen der gesamten Narrenschar ein und bekamen dafür einen tosenden Applaus.
Nicht fehlen durfte auch ein Sketch des Elferrates. Diese ließen Liggeringer Lokalberühmtheiten ganz im Stil der TV-Sendung den „Henssler grillen“. Die Köche und die Jury des Kochwettbewerbs freuten sich demnach unter anderem schon, wenn die neue „Hermann-Leiz-Gedächtnishalle“ eine verlässliche Tonübertragung und eine funktionierende Stromversorgung für ihre Herdplatten und Backöfen garantiere.
Ein Hauch von Erotik in der Litzelhardhalle
Die „Moo-Sisters“ schafften es, das närrische Publikum für die mehrjährige Hallenbauzeit zu entschädigen und packten kurzerhand die gesanglichen Auftritte der entfallenden Folgejahre in gleich zwei stimmungsvolle Lieder. Bettina Jarde, Astrid Geier, Birgit Bader, Marianne Lorenzi, Jeanette Mayer Manuela Hagmüller und Alexandra Fetscher hatten sich mit Leokleid und dem charakteristischen rosa Plüschbadmantel in Schale geworfen, um sich Männer mit einem Hauch von Erotik im Internet zu bestellen. Dabei besangen sie mit eingängigen Schlagerklassikern, begleitet von Tim Blessing an der Akustik-Gitarre, auch den Fluch des Alterungsprozesses und der weiblichen Wechseljahre.

Dass auch Zaubershows zur Fasnet gehören, zeigten Dana Baur als adrette, fliegende Assistentin zusammen mit Torsten Pollak aus dem Fanfarenzug, unterstützt von Alicia Leitz als lebendigem Papagei. Ausgeklügelte Zaubertricks begeisterten demnach auch die kleinsten Zuschauer in der Halle. Gleich zwei Auftritte an diesem Abend hatte die Damengarde der Moofangerzunft zu präsentieren.
Die jungen Frauen zeigten eine Kondition-fordernde Tanznummer in ihrem neuen gelb-blauen Garde-Häs sowie eine 1970er-Jahre Abba-Darbietung in glitzernden blauen Schlaghosen, die große Bewunderung und rhythmisch-klatschende Unterstützung beim Publikum gefunden habe.
Holzergruppe spielt sich selbst
Was an einem Bunten Abend der Moofanger nach einem vierstündigen Programm nicht fehlen durfte, war die Aufführung der Holzergruppe, bei der sich die Holzer selbst beim alljährlichen Narrenbaumlosverkauf im Dorf spielten. Marco Bader als Erzähler, der die Original-Holzer-Darsteller an zahlreiche Türen im Dorf klopfen ließ, um die Lose für den dreimal größeren Liggeringer Narrenbaum, verglichen mit dem Mögginger Narrenbaum, bei den ausgewählten Dorfbewohnern anzupreisen.
Die Krönung des Holzer-Sketches war laut Mitteilung abschließend der Gesangsauftritt von Benni Seeberger als ehemaliger Liggeringer und heutiger Gundholzer Narrenpräsident. Seine gewohnt starke Gesangseinlage, die in diesem Jahr ohne den erkrankten Christian Weber stattfinden musste, begeisterte demnach das Publikum mit frenetischem Applaus in der Litzelhardthalle.