Die Zahl von Menschen, die nach Deutschland flüchten, steigt weiter an – und in Radolfzell fehlt es seit Anfang 2023 an ausreichend Wohnraum, um diese unterzubringen. Im Frühjahr hatte die Stadt daher bereits beschlossen, ein ehemaliges Fitnessstudio in Neubohlingen zur Flüchtlingsunterkunft umzubauen und eine weitere Unterkunft in Modulbauweise in der Güttinger Straße 3 zu errichten.

Da die Unterkunft im ehemaligen Fitnessstudio seit August in Betrieb und mit 65 Menschen bereits voll belegt ist, hat der Gemeinderat nun auch den Auftrag für die Planung für das zweite Gebäude an die Firma HT Projektentwickler GmbH vergeben.

Modulbauweise vergleichsweise günstig

Ziel der Stadt ist es, den angespannten Wohnungsmarkt dadurch zu entlasten. Die Unterkunft soll in der Güttingerstraße entstehen – hinter dem Gebäude, in dem das städtische Bauamt untergebracht ist. Geplant ist ein dreigeschossiges Gebäude in Holzmodulbauweise, in dem 60 Menschen auf knapp 700 Quadratmetern Platz finden können. Die Kosten dafür belaufen sich laut Angebot der Firma auf etwa 2,6 Millionen Euro. Durch die Modulbauweise sei das Gebäude laut Bauamtsleiterin Angelique Augenstein damit aber noch vergleichsweise günstig.

Umwandlung in normale Wohnungen möglich

Durch das Land Baden-Württemberg ist laut Sitzungsvorlage mit Fördermitteln in Höhe von 745 Euro pro Quadratmeter zu rechnen, was bei 700 Quadratmeter insgesamt etwa 500.000 Euro entspricht. Die gesamten Kaltmieteinnahmen sollen sich auf etwa 60.000 Euro netto jährlich belaufen.

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Nach der Zweckbindung von zehn Jahren oder wenn die Räume nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft gebraucht werden, könnte das Gebäude in normalen Wohnraum umgewandelt werden, erklärte Angelique Augenstein im Gemeinderat. Die Wände seien bei der Modulbauweise extra so gestaltet, dass aus den Zimmern später größere Wohnungen entstehen können.

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Die Anlage soll als kurzfristige Lösung dienen. Die beauftragte Firma hat laut Stadt zugesagt, das Gebäude bis Ende Juni 2024 fertigzustellen.