Die Unterkunft in der Radolfzeller Kasernenstraße für Geflüchtete wächst. Denn nun starten die Arbeiten für ein weiteres Gebäude auf dem Areal, wie Marlene Pellhammer, Pressesprecherin des Landratsamts, mitteilt. Entstehen soll ein weiterer Ersatzneubau auf dem Grundstück der bestehenden Gemeinschaftsunterkunft in der Kasernenstraße 60 bis 62. Laut Pellhammer handelt es sich dabei um den dritten und letzten Bauabschnitt des Gebäudeensembles.
„Der Ersatzneubau ersetzt den letzten verbliebenen Holzbehelfsbau aus den 1990er-Jahren“, erklärt Pellhammer weiter. Die Abbrucharbeiten des Holzbehelfsbaus seien mittlerweile abgeschlossen. Nun begännen die Arbeiten am Neubau planmäßig. Diesem hatte der Kreistag im vergangenen Juli bei einer Gegenstimme zugestimmt.
Spätere Umnutzung ist möglich
Insgesamt werden in dem Ersatzneubau 58 Plätze in neun Wohneinheiten geschaffen, so Pellhammer. Er ist wie die bestehenden Gebäude ausschließlich für Geflüchtete und Asylsuchende gedacht, für deren vorläufige Unterbringung der Landkreis zuständig ist.
Die Gebäudestruktur des Ersatzneubaus ermöglicht laut Pellhammer künftig aber auch eine Umnutzung für anderweitige Wohnzwecke. Das Gebäude wird laut Landratsamt in Massivbauweise errichtet und an die Wärmeerzeugung des ersten Bauabschnitts angebunden. Auf das Dach komme eine Photovoltaikanlage. Bis Mitte 2026 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Kosten für den Bau liegen bei rund 3,7 Millionen Euro, sie werden vom Land Baden-Württemberg übernommen.
Insgesamt leben laut dem aktuellsten Integrationsbericht der Stadt momentan 1305 Geflüchtete in Radolfzell. 352 Flüchtlinge, das sind laut Integrationsbericht rund 27 Prozent, sind 2023 in Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises Konstanz untergebracht. Die neuen Kapazitäten zählen zu der Unterbringungsquote des Kreises dazu, nicht der Stadt Radolfzell.