Kommt er heute noch mal weiter? Tag für Tag fieberten Radolfzeller jüngst bei der Fernsehsendung „Die Küchenschlacht“ mit, wenn der Böhringer Dieter Schmidt darin gegen seine Konkurrenz antrat. Was für eine Freude – auch in den sozialen Netzwerken – als er am letzten Tag dann den Wochensieg errang, der ihm den Einzug in die nächste Runde, die so genannte Champions-Week, eröffnete. Und was für eine Enttäuschung für seine Fans, als er dann erklärte, dass er nicht weiter im Fernsehen dabei sein werde, weil er zum Termin der Aufzeichnungen bereits Urlaub gebucht hatte.

Ein Ausweichtermin für eine spätere Champions-Week sei nicht möglich gewesen, da diese Wochensieger-Runde die letzte vor dem großen Jahresfinale war.

Nicht nur irgendein Urlaub

„Ich fand es natürlich sehr schade, absagen zu müssen, aber der Grund war auch nicht irgendein Urlaub in Griechenland, sondern eine einmalige Studienreise auf Kreta mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Baden-Württemberg“, stellt Dieter Schmidt nachträglich klar.

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Diese Reise mit besonderen Besichtigungen und spannenden Begegnungen habe er sich und seiner Frau nicht entgehen lassen wollen, so der 68-Jährige. Er arbeitet auch im Arbeitskreis „Ökumene vor Ort“ mit und ist Delegierter der Evangelisch-Methodistischen Kirche Süddeutschlands. Auch im Nachhinein bereue er seine Entscheidung nicht.

Was die Zuschauer nicht sehen

Rückblickend auf seine Tage bei der Küchenschlacht in Hamburg sagt Dieter Schmidt: „Ich hab richtig viel Spaß gehabt, es war eine ganz tolle Atmosphäre, auch wenn vom Kochen her alles sehr eng getaktet war.“ Anders als die Zuschauer es sehen – also eine Kochshow pro Tag – musste bei den Aufzeichnungen nämlich zweimal am Tag gekocht werden. Es fanden zudem an den zweieinhalb Drehtagen für zwei Ausstrahlungswochen die Aufzeichnungen für ein zweites Team statt.

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Eine Herausforderung sei das auch für das große Putzteam hinter den Kulissen, das die Schlachtfelder am Herd immer wieder in kürzester Zeit blitzblank aufräumen muss. Schneller geputzt als der Herd sind die Teller. Wie der Böhringer Hobbykoch erzählt, darf sich am Ende der Sendung das Publikum durch die Kreationen der Kandidaten probieren.

Grundsätzlich bleibe nichts übrig: „Die Küchenschlacht-Zutaten sind alle sehr hochwertig und alle Lebensmittel, die nicht verwertet werden, gehen an gemeinnützige Organisationen wie die Hamburger Tafel“, lobt er den achtsamen Umgang mit den Köstlichkeiten.

Besonders ein Lob freut ihn sehr

Persönlich beglückt habe ihn der Küchenschlacht-Mittwoch, an dem er in den vorgegebenen 35 Minuten – erstmals zeitlich unter Druck geraten – dreierlei Ravioli mit Salbeibutter und zusätzlich einen Rucola-Salat zauberte und von Jurorin Cornelia Poletto höchstes Lob ausgesprochen bekam. „Von ihr als bekannte Pastakönigin so toll bewertet zu werden, hat mich riesig gefreut“, so Dieter Schmidt stolz.

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Ein besonderes Erlebnis sei natürlich das Wochenfinale gewesen, wo es galt, den von Moderator Robin Pietsch vorgegebenen Rehrücken mit Zwiebel-Butter-Fond, Petersilienwurzel-Püree und karamellisiertem Grünkohl zuzubereiten. Und wo der ausgemachte Feinschmecker Thomas Martin, auch „Vatti“ oder „Der Dirigent“ genannt, als Juror durchweg erst alle von Dieter Schmidts Einzelkomponenten lobte und ihn dann nicht knapp vor der Konkurrenz, sondern als klar überlegen zum Sieger kürte. Das war die Eintrittskarte in die die Champions-Week – oder wäre es gewesen.

Kommt er nochmal ins Fernsehen?

Was Dieter Schmidt nach seinem Rückzug als Erinnerung bleibt, ist seine Gewinner-Schürze mit den Autogrammen aller Juroren. Er will sich auch, wie er ankündigte, bei der Produktionsfirma der Sendung „Die Küchenschlacht“ auf eine Springerliste setzen lassen – für den Fall, dass Ersatz für Kandidaten gesucht werde, die ihre Teilnahme überraschend absagen. Letzteres, so habe er erfahren, komme immer wieder mal vor.

„Und wer weiß, vielleicht bewerbe ich mich ja für die Kochshow „Das perfekte Dinner“. So verschmitzt, wie er das sagt, dürfte es sein Plan sein. Vorher aber will er sich dem Projekt „Böhringen kocht“ widmen, im Rahmen dessen der Verein „Bleib – Besser leben in Böhringen“ die Bevölkerung hin und wieder zum Abendessen einlädt. Im Januar gibt es Dieter Schmidts Kochkünste bei (Grün)Kohl und Pinkel zu erleben.