Umzüge, Saalfasnacht, Narrenspiegel und Bunte Abende: 2023 konnte die Fasnacht endlich wieder ohne Einschränkungen, dafür aber bunt, ausgelassen und unbeschwert gefeiert werden. Der SÜDKURIER war an allen Tagen der närrischen Hochphase dabei und hat das Geschehen in Text, Bild und Video festgehalten.
Alles in Weiß: Beim Hemdglonker füllen sich die Straßen
Die heiße Phase der Fasnacht startete in Radolfzell nicht erst am Schmutzigen Dunschtig, sondern bereits am Abend zuvor: Auf geändertem Weg fand der Hemglonkerumzug durch die Altstadt statt. Nachdem die Veranstaltung zuvor wegen der Corona-Pandemie zweimal hatte ausfallen müssen, fanden nun besonders viele Besucher ihren Weg nach Radolfzell.
Die Polizei zog im Nachhinein eine überwiegend positive Bilanz. Alles in allem sei die Veranstaltung friedlich abgelaufen, auch wenn es einige Störungen und Auseinandersetzungen gab.
Doch nicht nur der Hemdglonkerumzug fand am Mittwochabend statt. Auch das Preiskleppern konnte wieder ausgerichtet werden – dieses Mal nicht wie gewohnt im Scheffelhof, sondern in der Teggingerschule. Und es gab noch andere Premieren.
Schmutziger Dunschtig: Es wird wieder bunt auf den Straßen
Schon 2022 hatten sich am Schmutzigen Dunschtig zahlreiche Feiernde auf dem Marktplatz eingefunden – dabei waren die Uhrzeiten zu den Aktivitäten eigentlich nicht bekannt gemacht worden, um Menschenansammlungen zu vermeiden. In diesem Jahr hatten die Narren wieder ganz hochoffiziell zur Machtübernahme und zum Narrenbaumstellen nach dem Narrenbaumumzug geladen. Und lockten wieder viele Zuschauern an. Eine Besonderheit war dabei der Narrenbaum: Mit 33,5 Metern war er höher als jemals zuvor. Die Holzhauer hatten ihn am Vortag bereits geschlagen.
Auch in der SÜDKURIER-Lokalredaktion wurde ordentlich gefeiert – dort machten verschiedene Musikgruppen Halt.
Und nicht nur in Radolfzell und den Ortsteilen, sondern auch auf der Höri wurde ordentlich gefeiert:
- Moos: Die Mooser Gemeindeverwaltung präsentierte sich als knallharte Mafia-Bande und Bürgermeister Patrick Krauss fuhr stilecht in einer Edel-Karosse vor. Gegen die Narren durchsetzen konnte sie sich dennoch nicht und musste nach einem Wettstreit die Macht abgeben.
- Gaienhofen: Der neue Gaienhofener Bürgermeister Jürgen Maas musste zwar ebenfalls den Rathausschlüssel herausrücken, machte es den Narren aber alles andere als leicht. Stattdessen mussten sie einen hohen Preis zahlen und rheinisches Liedergut singen.
- Öhningen: Auch in Öhningen wurde es den Narren beim Rathaussturm nicht zu leicht gemacht. Die Piraten vom Untersee mussten sich den Rathausschlüssel bei einem filmreifen Gemetzel erkämpfen. Ihre Gegner: Die als Seniorengruppe verkleidete Gemeindeverwaltung mit Bürgermeister Andreas Schmid als Reisebusfahrer.

Fasnachtssamstag: Jetzt darf der Nachwuchs ran
Am Samstag stand der Radolfzeller Nachwuchs im Fokus: Nach dem Fasnetumzügle der Kinder vor dem Seemaxx wurde vor dem Outlet-Center von der Nachwuchsgruppe der Holzhauer ebenso professionell wie von den Erwachsenen am Donnerstag der Kindernarrenbaum gestellt. Und das in Rekord-Geschwindigkeit.
Ebenfalls etwas zu feiern hatte die Bengelschießer-Zunft aus Böhringen: Sie lud zum Närrischen Abend unter dem Motto Alpenglühn ein.
Großer Umzug am Fasnachtssonntag
Das Wetter hätte nicht besser sein können, als am Sonntag rund 1500 Hästräger beim großen Umzug durch Radolfzell zogen. Mit dabei waren nicht nur Gruppen aus der Kernstadt, sondern auch aus den Ortsteilen und der Höri – und nur Vereinsnarren, sondern auch Familien- und Freundesgruppen und Schulen und Kindergärten. Sie alle hatten sich besonders in Schale geworfen, denn im Rahmen eines Kostümwettbewerbs lockten Preise.
Anschließend zog die Garde beim traditionellen Gardebummel durch die Stadt – und machten auch Halt in der SÜDKURIER-Lokalredaktion, wo ordentlich gefeiert wurde.
Närrischer Jahrmarkt lockt am Montag viele Besucher an
Auch am Montag spielte das Wetter mit und der närrische Jahrmarkt auf dem Marktplatz konnte bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen stattfinden. Es lockten Speis und Trank, Musik, die Rutsche der Garde – und die vielen bunten und ausgefallenen Kostüme der verschiedenen Gruppen.

Und erneut besuchten verschiedene Musikgruppen auch die SÜDKURIER-Lokalredaktion, um dort für Stimmung zu sorgen.
Es geht zu Ende: Am Dienstag wurde die Fasnacht beerdigt
So schön die Fasnachtszeit war, auch sie musste zu Ende gehen. Am Dienstagabend wurde die Fasnacht von den Narren verbrannt – das zweite Mal bereits am Konzertsegel. Zuvor hatte die Veranstaltung auf dem Marktplatz stattgefunden.