Wie die Kultur in Radolfzell sich weiter entwickeln wird, soll demnächst ein neuer Plan mit dem Namen „Kultur Step 2030“ definieren. Um dabei die Interessen der Bürger zu berücksichtigen, fand nun an zwei Tagen der Radolfzeller Kulturkongress statt.
Während am ersten Tag vor allem der Impulsvortrag des renommierten Zukunft- und Trendforschers Matthias Horx für Denkanstöße sorgen sollte (der SÜDKURIER berichtete), stand der zweite Tag im Zeichen der Mitarbeit.
Teilnehmer sammeln viele Ideen
In verschiedenen Gruppen versuchten die Teilnehmer innerhalb von Workshops, die wichtigsten Ideen für die Fortentwicklung der Kultur in Radolfzell zu ermitteln. Maßgeblich waren dabei die Themenbereiche „Musikstadt Radolfzell“, „Kultur ist Gesellschaftspolitik“ und „Kultur ist Wandel“.
Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus den Workshops werden gesammelt und
ausgewertet, um sie dann noch vor Ende des Jahres im Gemeinderat vorzustellen. Das verkündete Fachbereichsleiterin Angelique Tracik am Ende der Veranstaltung.
Ein Vermächtnis für die Stadt
Der Kulturentwicklungsplan wird auch so etwas wie ihr Vermächtnis für die Stadt Radolfzell sein, nachdem sie in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf wechseln wird. Die systematische Ausrichtung für ein Kulturleitbild ist der scheidenden Fachbereichsleiterin ein wichtiges Anliegen und hat in der Vergangenheit bereits bundesweit Beachtung gefunden.
Nicht ohne Stolz kann Angelique Tracik darauf verweisen, dass sie mehrfach von anderen Städten eingeladen wurde, um diese Konzeption vorzustellen.

In den verschiedenen Arbeitsgruppen wurden die Schwerpunkte für die künftige Kulturentwicklung in Radolfzell ausgearbeitet. Jeweils ein Moderator begleitete die Diskussionen in den Kleingruppen.
Die reichten von einer generellen Betrachtung der Radolfzeller Kultur und seiner Bedeutung bis hin zu ganz konkreten Vorschlägen, welche Angebote an Kultur es in den kommenden Jahren geben soll. Die Atmosphäre des Austauschs und Dialogs war an beiden Tagen sehr konstruktiv.
Weniger Teilnehmer als gehofft
Gleichwohl nahmen nicht so viele Teilnehmer bei der Veranstaltung teil, wie es sich die Verantwortlichen gerne gewünscht hätten. Mutmaßlich spielt die Pandemie auch hier noch immer eine Rolle. In der Mehrzahl handelte es sich um Personen, die kulturell tätig sind.
Immerhin konnte Angelique Tracik eine Gruppe von neuen Mitgliedern des Jugendgemeinderates begrüßen, die sich sehr aktiv in die Diskussionen einmischten und eigene Vorschläge mit einbrachten. Damit ist sozusagen garantiert, dass die Wünsche der Jugend in der künftigen Ausrichtung des Kulturbereiches ihren Niederschlag finden.

Nach dem verbalen Austausch folgten Diskussionen an Tischen, deren Papiertischtücher als Notizblock für die Ideen genutzt werden konnten. Am Ende des Tages und rund 4,5 Stunden intensiver Auseinandersetzung mit den Eckpunkten für ein Kulturleitbild der kommenden Jahre fanden sich dort zahlreiche konkrete Ideen und Denkansätze wieder.
Diese werden jetzt von der Fachbereichsleitung ausgewertet und in eine Präsentationsform gebracht. Sollte sich der Gemeinderat für die Pläne entscheiden, kann man im Fachbereich Kultur an die sukzessive Umsetzung gehen, die sich über einen Zeitraum von rund acht Jahren erstrecken wird.