Der Weg der Gemeinden in Richtung Klimaneutralität ist vorgegeben, Rielasingen-Worblingen hat jetzt einen weiteren Schritt dahin unternommen. Die Gemeinde bekommt ihren ersten Solarpark. Das Projekt haben Gemeinde und Gemeinderat Ende 2023 auf den Weg gebracht, jetzt stimmte der Gemeinderat dem Vorentwurf des Bebauungsplans „Solarpark Krumme Reute“ zu. Er liegt zwischen Worblingen und Überlingen am Ried auf einer Ackerfläche von 5,5 Hektar, unterhalb der Kreisstraße 6158 und hinter dem Biotop-Tümpel Kiesgrube Hagenrain.
Projektleiter Joachim Geyer von der Firma Solarkomplex, als Flächeneigentümerin und Betreiberin der Anlage, stellte die Pläne im Gemeinderat vor. Der Standort sei eine ehemalige Kiesgrube, die jetzt als Ackerland genutzt werde. Auf der 5,5 Hektar großen Fläche würden 5,1 Hektar mit 10.000 frei stehenden Solarmodulen bebaut, die eine Leistung von 6,5 Megawatt hätten, erklärte Geyer.
Die Module seien dachförmig angeordnet, mit einem Zwischenraum zwischen den Dachflächen, und hätten einen Abstand von 80 Zentimetern zum Boden. Das sei deshalb so, damit Licht und Regen unter die Module kommen, denn dort solle eine Blumenwiese eingesät werden.
Gemeinde bekommt auch etwas vom Ertrag
Das Gebiet werde dadurch ökologisch aufgewertet: Aus Ackerland werde artenreiches Grünland. Die Gemeinde profitiere von der Anlage: 0,2 Cent pro Kilowattstunde erzeugtem Strom, gehe an die Gemeinde. Das wären in 30 Jahren dann 300.000 Euro Ertrag, rechnete Joachim Geyer vor. Mit dem Solarpark komme die Gemeinde dem Ziel des Klimaschutzgesetzes ein Stück näher, zwei Prozent der Gemeindefläche für Windkraft- oder Solaranlagen zur Verfügung zu stellen.
Geplant sei, mit dem Bau der Anlage im Januar 2025 zu beginnen, sodass sie noch im selben Jahr fertig werden könnte. Der Wunsch des Unternehmens sei, dass sich auch Landwirte an der Anlage beteiligen, fünf hätten schon Interesse bekundet.
Gemeinde und Gemeinderäte freuen sich, dass das Projekt realisiert wird. „Es ist eine glückliche Fügung, dass wir eine recht große Fläche zusammenbekommen haben“, sagte Bürgermeister Ralf Baumert. Die Gemeinde habe nicht viele solcher Flächen, es seien mehrere untersucht worden. Eine zweite Möglichkeit für einen Solarpark liege im Münchried. Die Anregungen aus dem Gemeinderat, eine Infotafel zum Gelände anzubringen, auf der auch angezeigt wird, was an Strom produziert wird, will Solarcomplex gern aufnehmen.