Singen – Das war ein krönender Abschluss des Jubiläumsjahres „125 Jahre Singen“. Eigens für das Jubiläum kam das Theaterstück „125 Jahre Stadtplanung Singen – Zwischen Vision und Wirklichkeit“ auf die Bühne. Regisseurin Susanne Breyer hatte es mit Laienschauspielern sowie den Profis Josef Vossenkuhl und Carlton Bunce inszeniert. Das Publikum war begeistert. Am Anfang war die Suche nach Eisen. Der Waliser (Carlton Bunce) begegnet dem „Wieterdinger“ (Josef Vossenkuhl) auf seiner Reise nach Italien. Er lernt den Geschmack von Maggi kennen. Damit findet Regisseurin Susanne Breyer den Dreh zur Industriestadt, in der sich vor mehr als 125 Jahren unter anderem die Georg Fischer AG angesiedelt hatte. In der zweiten Szene wird ein Gespräch aus dem Jahr 1898 mit dem damaligen Bürgermeister Vorbecke (gespielt von Tilo Brügel) nacherzählt. Dabei ging es um die Planungen der Gartenstadt. Eine nächste Rückblende führt zum Krankenhaus, dass zwischen 1926 und 1928 erbaut wurde. Riesige Bauvorhaben hatte dann der Stadtplaner Stroh, doch der 2. Weltkrieg machte diese Pläne zunichte.
Das Gefangenenlager und der Bau der Theresienkapelle wird ebenso thematisiert wie der zehnwöchige Besuch einer Delegation mit Stadtbaumeister Hannes Ott (gespielt von Josef Vossenkuhl) im Jahr 1955 in den USA. „Was ich hier sehe, möchte ich auch in Singen umsetzen“, war Ott damals beeindruckt von den schachbrettartigen Straßenzügen, wie sie auch in Mannheim, der Geburtsstadt von Ott, vorhanden sind. Er wollte auch keinen Flickenteppich und Häuser aus verschiedenen Epochen. Womit der Abbruch alter Bausubstanz besiegelt war. Und im Hausener Aachried hätte Ott gern einen Flughafen gebaut, erfahren die Zuschauer.
Einige Jahre später wird er von der Pressevertreterin (hier kommt die Regisseurin Susanne Breyer als Journalistin zum Einsatz) interviewt und kritisch zu Projekten wie der Verlängerung des Ekkehard-Boulevards bis hin zur Autobahn befragt. Das Bauforum, unter anderem von Gudrun Breyer Anfang der 1970er Jahre gegründet, habe er mal „hochkant aus dem Rathaus geworfen“, berichtet Ott. Doch nicht nur Industrieansiedlungen prägten die Hohentwielstadt. Schon 1904 hatte man für kulturelle Anlässe die Festspielhalle mit 2040 Sitzplätzen gebaut. Auch Kaiser Wilhelm II. hatte damals eine Probe besucht und zeigte sich befriedigt. Dargeboten wurde auch ein Lied, das bei der Fasnacht 1908 gesungen worden war.
Auch die neueren Entwicklungen in der Stadt kommen zur Sprache: die Einkaufsstadt, Fahrbahnverengungen, Blühstreifen, Tempo 30 in der Innenstadt und die Erhaltungssatzung, nach der manche Gebäude der Abrissbirne nun entkommen. Alles in allem zeigen die Schauspieler die Stadt Singen – immer schön mit Bildern aus dem Stadtarchiv präsentiert – eine tolle Stadt als Museum für Städtebau und Kultur. Mit großer Spielfreude gingen die Laiendarsteller ans Werk, allen voran der Leiter des Fachbereichs Bauen, Thomas Mügge, die Leiterin des Stadtarchivs, Britta Panzer sowie der Stadtplaner Tilo Brügel, der bis zum Eintritt in den Ruhestand Ende Oktober viele Entwicklungen selbst mitbekommen hat.
Eigentlich sollte das Stück in der Basilika auf der Musikinsel aufgeführt werden. Das ging jedoch nicht, da das Theater „Die Färbe“ die Basilika selbst brauchte, weil ein Hochwasser im Juni in ihrem Theater Schäden angerichtet hatte. Mit der Aula des Hegau-Gymnasiums hatte Susanne Breyer einen Ort gefunden, der geeignet war.
Das Stück
Weitere Aufführungen sind am Freitag, 29., und Samstag, 30. November, um 20 Uhr und am Sonntag, 1. Dezember, um 18 Uhr. Einlass ist 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Freie Platzwahl, Platzreservierungen sind nicht möglich. Das Stück dauert 100 Minuten. Der Eintritt beträgt 20 Euro (18 Euro ermäßigt). Vorverkauf bei der Tourist-Info in der Markt-Passage, August-Ruf-Straße 13 in Singen, Telefon 07731 85262, E-Mail: tourist-info@singen.de. Die Schauspieler: Josef Vossenkuhl, Carlton Bunce, Tilo Brügel, Anastasia Fitterer, Janine Körner, Patrizia Messana, Elina Batzel, Norman Balß, Thomas Mügge, Britta Panzer, Barbara Jordan, Anita Bader und Jeremiah Lischka.Das Stück
Weitere Aufführungen sind am Freitag, 29., und Samstag, 30. November, jeweils um 20 Uhr und am Sonntag, 1. Dezember, um 18 Uhr. Einlass ist 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Freie Platzwahl, Platzreservierungen sind nicht möglich. Das Stück dauert 100 Minuten (inklusive einer Pause). Der Eintritt beträgt 20 Euro (18 Euro ermäßigt). Vorverkauf bei der Tourist-Info in der Markt-Passage, August-Ruf-Straße 13 in Singen, Telefon 07731 85262, E-Mail: tourist-info@singen.de
Die Schauspieler
Josef Vossenkuhl, Carlton Bunce, Tilo Brügel, Anastasia Fitterer, Janine Körner, Patrizia Messana, Elina Batzel, Norman Balß, Thomas Mügge, Britta Panzer, Barbara Jordan, Anita Bader und Jeremiah Lischka.