Januar: Engener sorgen selbst für Kneipenszene

Das Jahr 2025 startet in Engen mit einer großen Party. Die Narrenzunft Engen lädt am Wochenende vom 25. und 26. Januar zum Narrentreffen, um ihr 150. Jubiläum zu feiern. 24 Besenwirtschaften, betrieben von Vereinen und Privatpersonen, sorgen dafür, dass die Narren und Besucher während des närrischen Wochenendes weder mit leerem Bauch noch durstig in den Gassen unterwegs sein werden. Einkehren kann man in Engen damit fast an jeder Ecke.

Ein wahr gewordener Traum, der die Engener, die sich nach einer florierenden Kneipen- und Gastroszene sehnen, auf eine unkonventionelle Idee bringt. Wieso soll es so großartige Besenwirtschaften eigentlich nur am Narrentreffen geben? Die Vereine und Hobby-Kneipiers wollen deshalb künftig monatlich wechselnde sogenannte Pop-up-Kneipen betreiben und damit selbst für eine bunte Gastroszene in der Hegaustadt sorgen. (ker)

Februar: Die Bundestagswahl wird ungültig – aber nicht wegen Berlin

Am letzten Sonntag im Februar ist Bundestagswahl – endlich, mögen manche seufzen, hat man doch eine realistische Chance, die Zeit der zerstrittenen Ampel-Regierung zu beenden. Aber ach, es kommt schlimm und schlimmer: Denn die Wahl muss in Südbaden, auch in Singen und dem Hegau, für ungültig erklärt werden. Der Grund sind nicht organisatorische Mängel wie seinerzeit in Berlin. Sondern schlicht: die Fasnacht.

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Da der Wahlsonntag just auf den Sonntag vor den eigentlichen Fasnachtstagen gefallen ist, sind viele Menschen im Häs zur Wahl gegangen. Zu viele. Am Ende waren zu viele Wahlhelfer zu verwirrt über die Frage, wen sie da eigentlich vor sich hatten, sodass in zu vielen Wahllokalen unklar war, wer denn nun gewählt hatte oder nicht. Die Wahllisten gerieten zum hoffnungslosen Durcheinander. Und die Abstimmung wird in Südbaden im November nachgeholt – zwei Monate nach dem regulären Wahltermin und in einem garantiert spaßbefreiten Monat. (eph)

März: Dr. Brinkmann übernehmen Sie!

Das Medizinische Versorgungszentrum in Singen ist am Start. Die ersten Ärzte praktizieren dort bereits seit Wochen. Jetzt soll das MVZ einen prominenten Arzt-Neuzugang erhalten: Dr. Klaus Brinkmann junior wird dort zukünftig Platzwunden, Brüche und triefende Nasen untersuchen. Der uneheliche Sohn des berühmten TV-Arztes aus der Schwarzwaldklinik soll das neue Aushängeschild des Singener MVZ werden.

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Er hatte sich im Ausschlussverfahren um den Posten gegen Dr. Martin Gruber, alias der Bergdoktor, durchgesetzt. Mit Dr. Brinkmann ändert sich auch der Name des MVZ. Es läuft ab sofort unter dem Namen Hohentwielklinik. Auch hier gab es Alternativen wie etwa Singener Charité, Klinik rechts der Aach oder Universitätsklinik Zum Popolius. (mgu)

April: Rekord krönt Ostermarkt-Jubiläum

Zwei Wochen vor Ostern steht in Engen traditionell der Ostermarkt auf dem Terminplan. Er gehört längst zu den beliebtesten Veranstaltungen im Reigen der jährlichen Märkte in der Engener Altstadt. Und in diesem Jahr feiert der Ostermarkt sogar ein echtes Jubiläum. Er findet zum 25. Mal statt und das soll gebührend gefeiert werden. Die Erwartungen sind entsprechend hoch, und um denen gerecht zu werden, will die Stadt Engen als Veranstalter einen Rekordversuch starten.

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Auf dem Marktplatz soll das größte Osterei aller Zeiten aufgestellt werden. Die Frage, woraus das Ei gebaut werden soll, ist schnell beantwortet: aus Ästen und Zweigen vom Grünschnitt. Das ist nicht nur ökologisch ein Volltreffer, sondern erleichtert das Leben der Engener, die seit Jahren vergeblich auf die Bereitstellung eines Grünschnitt-Containers warten. So finden sich auch ganz schnell sehr viele Helfer für das Riesenosterei, das als Krönung des Marktjubiläums einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde bekommt. (ker)

Mai: 50 Jahre Rielasingen-Worblingen mit Zuschuss vom Land

Rielasingen-Worblingen feiert goldene Hochzeit, vor 50 Jahren wurde aus Rielasingen, Arlen und Worblingen eine Gemeinde. Doch so ein Fest, das kostet und wenn es das ganze Jahr dauert, kostet es noch mehr. Den Auftakt des Festjahres macht der Neujahrsempfang, es gibt Führungen zur Geschichte, eine Sonderausstellung im Dorfmuseum, ein Festwochenende Anfang August und alle Vereine sind mit im Boot.

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Das Jubiläumsmotto „Miteinander-Füreinander“ beeindruckt auch das Land Baden-Württemberg und es fördert das Jubiläum mit einem satten Zuschuss für 50 Jahre gelebte Demokratie in der Gemeinde. Es sei doch beeindruckend, wie die drei Gemeindeteile im Aachtal es über 50 Jahre geschafft hätten, so zusammenzuwachsen, heißt es in der Begründung für den Zuschuss vom Land. (jac)

Juni: Sänger Samu Haber wird Lehrer in Hilzingen

Der Frontmann der finnischen Band ‚Sunrise Avenue‘ ist seit 2019 Pate für das Projekt „Schule ohne Rassismus“ an der Hilzinger Peter-Thumb-Schule. Das ist ihm aber nicht genug! Wie er in einem exklusiven Sommer-Interview mit dem SÜDKURIER erzählt, hat es ihm bei einem Klassenbesuch so gut im Hegau gefallen, dass er einen Entschluss gefasst hat: Er will neben seiner Karriere als Musiker noch ein zweites Standbein aufbauen und zwar als Lehrer an der Gemeinschaftsschule in Hilzingen.

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Schulleiter Martin Trinkner ist von der Idee begeistert. „Man kann nie genug Lehrer haben“, sagt Trinkner, und hat Samu Haber gleich für das neue Schuljahr verpflichtet. Seine Fächer? Musik, Deutsch und die neue Finnisch-AG. (gve)

Juli: Hohentwiel-Festival ohne Hohentwiel

Das Herz der Burgfest-Fans blutet, denn dieses einzigartige Familienfest der Singener, fällt in diesem Jahr aus und das Festival findet auf dem Rathausplatz statt. Die Stadt muss sparen. Dabei wussten schon die römischen Kaiser, dass das Volk in schweren Zeiten mit Brot und Spielen bei Laune gehalten werden sollte. Doch immerhin soll es vier statt drei Konzerte im Rahmen des Festivals auf dem Rathausplatz geben und die Singener zeichnen sich dadurch aus, dass sie flexibel und pragmatisch sind.

Die Mittelalterband Saltatio Mortis, die beim Hohentwiel-Festival im Rahmen ihrer Burgentour 2025 auftritt, ist von dem Ortswechsel nicht begeistert. Sie lässt sich aber dadurch besänftigen, dass sie das alte Gemäuer als Kulisse auf den Rathausplatz bekommt und Theaternebel im Überfluss. (jac)

August: Die Hegau-Bad-Card kommt

Was tun, wenn es nicht genug Bademeister gibt und Freibäder angesichts des Personalmangels ihre Öffnungszeiten reduzieren müssen, wie in Gottmadingen und Engen geschehen? Die Hegau-Bürgermeister setzen sich zusammen und erfinden das, was es in Singen und Rielasingen-Worblingen mit dem Aach- und dem Naturbad schon länger gibt: Eine gemeinsame Badekarte. Nur dieses Mal gilt sie für alle Bäder im Hegau, die neue Hegau-Bad-Card. Die Karte wird der Renner.

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Für eingefleischte Freiluft-Schwimmer heißt es dann: Wenn ein Bad zu hat, geh‘ ich eben nach Singen, Engen, Steißlingen, Hilzingen, Gottmadingen oder RiWo. Ein kostenloser Pendelbus zwischen den Bädern wäre auch nicht schlecht – aber wir wollen‘s ja nicht gleich übertreiben. (jac)

September: Marcus Röwer siegt in Aach

Die Aacher haben einen neuen Bürgermeister – und der heißt: Marcus Röwer. Das Kuriose: Eigentlich stand sein Name gar nicht auf der Liste der möglichen Kandidaten und eigentlich hat Röwer als Bürgermeister von Volkertshausen schon alle Hände voll zu tun.

Aber kurz vor der Bürgermeisterwahl in Aach hat die Landesregierung beschlossen, alle Gemeinden, zwischen denen eine Entfernung von weniger als fünf Kilometer besteht, zu einer Doppelgemeinde zusammenzuschließen.

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So gibt es jetzt neben Rielasingen-Worblingen und Mühlhausen-Ehingen auch die Gemeinde Aach-Volkertshausen im Hegau, denn zwischen den beiden Gemeinden liegen nur drei Kilometer. Landesvater Winfried Kretschmann (Grüne) soll in einer Pressekonferenz in Stuttgart gesagt haben: „Ha, da nämmä mer doch de Röwer, der isch ja scho do, dann mussä mer itte wählä.“ (mgu)

Oktober: Eierskandal in der neuen Scheffelhalle

Die neue Scheffelhalle ist zwar fertig – pünktlich im Oktober wurde der Neubau eingeweiht. Ein Problem gibt es dennoch: Die Scheffelhalle wird einen Tag nach ihrer Eröffnung bis auf Weiteres komplett gesperrt. Der Grund sind umfassende Renovierungsmaßnahmen. Beim legendären Panama-Kanals auf der Herrentoilette kam es am Eröffnungstag zu einem folgenschweren Vorfall. Im Abfluss wurden mehrere Eierschalen gefunden, die zur Verstopfung des Kanals führten und einen Wasserschaden nach sich gezogen haben.

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Eine hartnäckige Recherche führt zu Eierwieb Uwe Seeberger. Unbestätigten Gerüchten einiger Zunftgesellen zufolge soll er bei der Eröffnung der neuen Scheffelhalle immer wieder gesagt haben: „Des wird ebbs!“ Laut dem anonymen Zeugen Ali K. habe er dabei schelmisch gegrinst. „Und auffallend war, dass sein Eierkorb komplett leer war“, so A. Knoblauch weiter. (mgu)

November: Der Coup am neuen Kreiskrankenhaus

Es wird langsam ernst mit dem neuen Kreiskrankenhaus, das ja in der Singener Nordstadt gebaut werden soll. Doch bevor es mit dem Bau losgehen kann, muss ein Plan her, schließlich kann nicht einfach drauflos gebaut werden. Im November gibt Landrat Zeno Danner seinen größten Coup in Sachen Krankenhausneubau bekannt – oder eigentlich einen Coop.

Denn das Architekturbüro Coop Himmelb(l)au mit Niederlassungen in Wien, Dubai und Tirana wird Generalplaner – und damit ein weltweit renommiertes Büro, das zum Beispiel für die Europäische Zentralbank in Frankfurt, die BMW Welt in München oder das spektakuläre Musée des Confluences in Lyon verantwortlich zeichnet. Für das Krankenhaus in Singen, in dessen Entwurf von Coop Himmelb(l)au die Kategorien Innen und Außen keine Rolle spielen, verzichtet das Team um Chefarchitekt Wolf D. Prix sogar aufs Honorar. (eph)

Dezember: Hohentwiel wird neue Heimat für den Weihnachtsmarkt

Da im Juli schon Burgfest und Hohentwielfestival nicht auf dem Singener Hausberg stattfinden können, sondern auf dem Rathausplatz ausweichen müssen, schlagen die Veranstalter des Weihnachtsmarktes einen Tausch vor: Ab 2025 soll der Weihnachtsmarkt auf dem Hohentwiel stattfinden.

Denn was kann in der Adventszeit eine schönere Winterkulisse bieten, als eine mittelalterliche Burg? Es ist schon alles geplant: Die Schafe der Hohentwiel-Domäne werden als Rentiere eingesetzt, ein Schlitten für romantische Selfies mit Blick auf die Stadt steht parat und es gibt ein Live-Krippenspiel in der Burg. (gve)