Ob Ausbildung, Jobwechsel oder einfach nur Interesse an den Karrierechancen der Region – die Jobmesse „meineZukunft! Singen“ bot am vergangenen Samstag für jeden etwas. Doch noch bevor der Austausch an den über 50 Ständen der Singener Stadthalle so richtig losging, richtete Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler in seiner Eröffnungsrede den Blick auf die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen.

Fachkräftemangel und der demografische Wandel, so Häusler, seien inzwischen nicht nur ein abstraktes Thema, sondern für viele Betriebe und Kommunen deutlich spürbar. Umso mehr freue es ihn, dass die Stadt erneut Gastgeber für solch eine wichtige Berufsmesse ist, um durch gute Gespräche künftige Innovationskraft zu schaffen, erklärte er.

Bei der Eröffnung (von links): Der Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz (SPD), Landrat Zeno Danner, OB Bernd Häusler und David ...
Bei der Eröffnung (von links): Der Landtagsabgeordnete Hans-Peter Storz (SPD), Landrat Zeno Danner, OB Bernd Häusler und David Wiedenmann, Projektleiter der Mattfeldt & Sänger Marketing und Messe AG in der Singener Stadthalle. | Bild: Maximilian Terwiel

Seine Einschätzung teilten auch Landrat Zeno Danner und Landtagsabgeordneter Hans-Peter Storz (SPD). Storz verglich dabei in seinen Eröffnungsworten die berufliche Orientierung junger Menschen mit den Wetterverhältnissen der vergangenen Tage: „Anfangs oft neblig, doch mit der Zeit wird es immer sonniger.“

Breites Spektrum an Möglichkeiten

Die Messe zog auch in diesem Jahr viele Besucher an. Projektleiter David Wiedemann vom Organisator, Mattfeldt & Sänger Marketing und Messe AG, erwartete rund 1400 Interessierte. „Unser Ziel ist es, die Messe jedes Jahr größer und attraktiver zu machen“, sagte Wiedemann. Der direkte Austausch zwischen Interessierten und Unternehmen sei für ihn dabei essenziell.

Viele Besucher nutzten am vergangenen Samstag die Gelegenheit, um sich bei der Karrieremesse „meineZukunft!“, in Gesprächen mit den ...
Viele Besucher nutzten am vergangenen Samstag die Gelegenheit, um sich bei der Karrieremesse „meineZukunft!“, in Gesprächen mit den Ausstellungsbetrieben über ihren weiteren oder neuen beruflichen Werdegang zu unterhalten und neue berufliche Impressionen zu sammeln. | Bild: Maximilian Terwiel

Zu den Ausstellern gehörten regionale Betriebe aus den unterschiedlichsten Branchen. Besonders hervorgehoben wurden Angebote für junge Menschen, die am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen. So präsentierte beispielsweise das SÜDKURIER-Medienhaus, das gemeinsam mit seiner Onlineplattform „Jobs im Südwesten“ Partner der Jobmesse ist, verschiedene Ausbildungswege in den Bereichen Logistik, Marketing und Journalismus. „Der SÜDKURIER und seine Tochterfirma SK One sind stetig auf der Suche nach Fachkräften und jenen, die es gerne werden möchten“, erklärte Debora Cacciatore, die selbst eine Ausbildung im Marketingbereich absolviert.

Ein echter Hingucker war der Stand der des Autohauses Gohm. Ausbilder Helmut Staiger-Fabricius (rechts) versucht gemeinsam mit dem ...
Ein echter Hingucker war der Stand der des Autohauses Gohm. Ausbilder Helmut Staiger-Fabricius (rechts) versucht gemeinsam mit dem Auszubildenden Laurin Schwantke, Interessenten über die Jobmöglichkeiten bei dem Ferrari-Händler aufzuklären. | Bild: Maximilian Terwiel

Mit dem Autohaus Gohm konnte in diesem Jahr auch ein Aussteller-Neuzugang auf der Berufsmesse begrüßt werden. Helmut Staiger-Fabricius, technischer Ausbilder des Unternehmens, betonte im Gespräch die Motivation für künftige Bewerber: „Es ist uns wichtig, junge Menschen zu finden, die nicht nur technisches Interesse für unsere Kfz-Berufe mitbringen, sondern auch Verantwortung übernehmen und sich mit dem Wandel der Technik weiterentwickeln möchten“.

Weiterbildung für alle Generationen

Neben Ausbildungsplätzen standen auch Weiterbildungsangebote im Fokus. Martina Muffler von der IHK Konstanz wies beispielsweise darauf hin, dass lebenslanges Lernen ein zentraler Aspekt in der beruflichen Karriere sei. „Wir bieten Seminare und Lehrgänge, mit denen man sich beruflich neu orientieren oder weiterqualifizieren kann.“ Besonders gefragt seien dabei die Fachwirt- und Industriemeister-Lehrgänge, die für viele Teilnehmer neue Karrieremöglichkeiten eröffnen, erklärte Muffler im Gespräch.

Das könnte Sie auch interessieren

Und was sagen die Besucher?

Die Besucher der Messe schätzten die Vielfalt der Angebote. Der 20-jährige Florian Würfele beispielsweise, der sich über Ausbildungsplätze informieren wollte, zeigte sich beeindruckt: „Ich bin offen für alles und hoffe, hier etwas Passendes für die Zukunft zu finden“.

Florian Würfele (20 Jahre), wollte sich auf der Messe über mögliche Optionen für seinen beruflichen Werdegang unterhalten.
Florian Würfele (20 Jahre), wollte sich auf der Messe über mögliche Optionen für seinen beruflichen Werdegang unterhalten. | Bild: Maximilian Terwiel

Auch die 18-jährige Hannah Böhler, die in diesem Schuljahr ihr Abitur macht, nutzte die Gelegenheit, um sich zu für ihre berufliche Laufbahn zu orientieren: „Ich bin hier, da ich mich für eine medizinische oder forschungsorientierte Ausbildung interessiere. Die Gespräche, die ich bis jetzt hatte, haben mir dabei auch gut weitergeholfen“, sagt sie.

Hannah Böhler (18 Jahre) macht sich bereits vor dem Ende des Abiturs, Gedanken über ihre berufliche Zukunft.
Hannah Böhler (18 Jahre) macht sich bereits vor dem Ende des Abiturs, Gedanken über ihre berufliche Zukunft. | Bild: Maximilian Terwiel