Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause ist es am Fasnetsunntig endlich wieder soweit gewesen und der närrische Jahrmarkt konnte zum ersten Mal seit 2020 wieder stattfinden. So farbenfroh und fröhlich geht‘s auf dem Rathausplatz nur ein Mal im Jahr zu: Närrisch herausgeputzt fanden sich die ersten Besucher schon vor der Eröffnung zum Närrischen Jahrmarkt der Poppele-Zunft auf dem Rathausplatz ein.
Schnäppchen beim Billigen Jakob
Während der Billige Jakob sein Sammelsurium noch auf den Tischen ausbreitete, beäugten die Ersten schon hinter den Standabsperrungen das Angebot. „Die Leute scharren schon mit den Hufen, sie wissen, die schönstes Sachen sind schnell weg“, weiß Sebastian de Rossi vom Billigen Jakob aus Erfahrung. Punkt 12.30 Uhr hieß es dann „Greifet zu“ und der erste Rucksack ging für 4,50 Euro über den Verkaufstisch. Besonders beliebt seien aber auch alte Musikinstrumente. Dabei hatten die Männer vom Billigen Jakob drei Tage Stress, um ihre Raritäten und Kuriositäten zusammen zu sammeln.

Auch bei den Büchermäusen gleich nebenan drängten sich schon die Leseratten. Dort gab es Schnäppchen wie Schallplatten von Kinderstar Heintje oder Kunstkalender aus vergangenen Jahrzehnten zu erwerben.
Außer Schnäppchen gibt es auch Unterhaltung
Der Rathausplatz füllte sich zusehends, auch wenn die Sonne sich zeitweise hinter den grauen Wolken verzog und ein frischer Wind über den Platz blies. Die Poppele hatten wieder ein vielseitiges Programm auf die Beine gestellt und für Verpflegung von süßen Waffeln bis zu Speckbrötchen gesorgt. Auch Kinder kamen nicht zu kurz. Beim Hau-den-Lukas traf der Hammer mit einem Knall auf die Eisenplatte, nach einigen Schnappversuchen landete auch die Wurst am Faden im weit geöffneten Mund.

Einsatz war auch beim Förderverein Scheffelhalle gefragt. Das Poppele-Motto „Rucked zämme“ hatten die Mitglieder ganz wörtlich umgesetzt: Die Probanden mussten sich so dicht aneinandersetzen, dass sie den Luftballon zwischen sich zum Platzen brachten. Und auch am Wiederaufbau der Scheffelhalle konnten sie mitwirken: Aufgabe war es, Dach und Grundelemente im Kleinformat an einem Haken freischwebend zum fertigen Modell der neuen Scheffelhalle aufeinander zu setzen.

Nicht nur der Neubau wurde gefeiert, Vorsitzender Peter Gäng feierte auch seinen 52. Geburtstag. „Ein größeres Geschenk als den Neubau kann ich gar nicht bekommen“, meinte er schmunzelnd.
Krawattenspender trägt jedes Teil nur einmal
Stets Anziehungspunkt – interessanterweise auch für Männer – war der Hutstand der Rebwieber, die neben ausgefallenen Hutkreationen auch Krawatten anboten. „Das sind natürlich ganz besondere“, erzählte Bea Glunk, dass die von einem Spender stammen, der nie eine Krawatte zweimal trug.
Gemächlich schlenderten die Besucher über den Markt, der ohne Gedränge zum Bummeln und Verweilen lud. Das war auch in einem Badebottich möglich, einem „Jajucktsdi“, wie Sabine Quedzuweit erklärte. Als freie Narren war sie mit Kiki Monkenbusch und Gabi Freybler ganz privat da. „Mir münd zsamme rucke un Energie spare“, meinte Sabine Quedzuweit, dass jeder zum Energiesparen beitragen müsse.