Engen – Mit einem bunten und humorvollen Programm begeisterte die Narrenzunft Engen auch beim diesjährigen Zunftball. Das Programm-Angebot reichte von hintersinnigem Gedankengut über die Welt- und kommunalpolitische Situation, Einblicke in die problematische Jugendkultur, Kokoloris, bis zur wissenschaftlich-närrischen Abhandlung über Wa(h)le. Besonders erfreulich: Der närrische Nachwuchs drängt auf die Bühne und bringt frischen Wind mit zeitgemäßer, humorvoller und närrischer jugendlicher Ansichtssache auf die Bühne. Von „letzter Generation“ keine erkennbare Spur, sondern mutige und freche Hoffnung für die närrische Zukunft. Auch tänzerisch zeigte sich der Nachwuchs von dem kleinen Narrensamen bis zu den jungen Damen von ihren jeweils besten Seiten.

Traditionell wird in Engen der Zunftabend durch den zackigen Einmarsch des Fanfarenzugs und der Traditionsfigur, dem Hansele, eröffnet. Ein farbenfrohes und vielversprechendes Bild auf der Bühne mit dem Präsident Sigmar Hägele die zahlreichen prominenten Besucher und das erwartungsvolle Publikum in der voll besetzten Stadthalle begrüßen konnte. Der Präsident setzte gleich den ersten verbalen Lapsus, als er in seiner Aufregung die Pressevertreterin des Stadtblatts statt mit dem Vornamen Corina als „Corona“ begrüßte.

In das Programm stieg dann der geplagte Hausmann ein, der nicht nur mit Haushaltsmüll, sondern insbesondere dem gelben Sack und seinen Tücken zu kämpfen hatte.

Und zu kämpfen hatten auch Dennis und Larissa, beide verbal auf der Höhe der spät operierenden Jugendlichen, bei der Suche nach einem Urlaubsziel. Vergebens wurde auf dem Klo-Bus gesucht, denn intelligenzmäßig waren sie nur auf die Scheibenwelt ausgerichtet. Doch sie fanden eine ansprechende Lösung über den Stadtplan von Engen.

Es sind im Alter oft die kleinen, fast vergessenen Ablenkungen, die Oma und Opa erquicken, obwohl im Kopf noch tiefergehende jugendlich wirre Gefühle haften geblieben sind. Das verwirrend hinterhältige verbale Gespräch der älteren Generation auf der Bank im Park sorgte für ganz viel Spaß. Fliegen ist nicht immer eine erfreuliche Reise, bewiesen eindrucksvoll die Jung-Hansele mit zwei chaotischen Flugkapitänen und bezaubernden jungen Flugbegleiterinnen.

Über das welt- und kommunalpolitische Geschehen informierten eindrucksvoll der Grandler sowie die Schachtelwieber, die „Sapperlot und Jessesnei alles schon wussten und voraussahen“, kräftig austeilen und gar manch Diverses diskutierten.

Professor „Walter van der Wal“ widmete sich wissenschaftlich dem Ver- und Vorkommen von „Wa(h)len“, wobei ihn besonders das derzeit starke Aufkommen der Spezies Bürgermeister- und Kommunalwa(h)le große Sorgen bereitete.

Der leidgeprüfte Engener Wirt machte sich seine eigenen Gedanken über das politische Zeitgeschehen und die Zukunft in seinem Gewerbe und seiner Heimatstadt. Mit dem Spontantheater Schillerstros endete das humorvoll-musikalisch bunte Spiel des Zunftabends nach rund vier Stunden.