Auf dem Herz-Jesu-Platz in Singen ist es im Sommer heiß, besonders in diesem Sommer. Es gibt einfach zu wenig Schatten, finden die Anwohner. Doch auch sonst ist nicht alles gut auf dem Platz. Über Vandalismus, zu viel Hundekot und Zweckentfremdung des Brunnens klagten Anwohner bei einem Besuch von Teilen der SPD-Fraktion im Quartiersbüro in der Alpenstraße.

Quartiersbüro will als Anlaufstelle offen sein

Der Herz-Jesu-Platz sei ein Brennpunkt geworden – das finden jedenfalls Anwohner und berichten der SPD-Fraktion über Dinge, die hier passieren und für Unruhe sorgen. Urlaubsbedingt hat nur ein Teil der SPD-Fraktion das Quartiersbüro in der Alpenstraße besucht. Die Leiterin Shirin Burkart sowie Verena Ilg, bei der Stadt für die Quartierskoordination zuständig, begrüßten die beiden Stadträtinnen Gabi Eckert und Christa Bartuschek sowie Carmen Haberland und Dagmar Fandrousi vom Vorstand des SPD-Ortsvereins.

Dieser Brunnen neben der Herz-Jesu-Kirche wird schon mal zum Baden genutzt, aber auch zum Wäschewaschen. Anwohner betrachten dies mit ...
Dieser Brunnen neben der Herz-Jesu-Kirche wird schon mal zum Baden genutzt, aber auch zum Wäschewaschen. Anwohner betrachten dies mit Sorge. Im Bild (von links) die beiden SPD-Stadträtinnen Gabi Eckert und Christa Bartuschek, Dagmar Fandrousi (SPD-Ortsverein), Verena Ilg (Quartierskoordinatorin), eine Anwohnerin, Shirin Burkart (Leiterin des Quartierbüros) sowie Carmen Haberland (SPD-Ortsverein). | Bild: Susanne Gehrmann-Röhm

Im Quartiersbüro geschehe viel für den Zusammenhalt, auch Projekte, die von Anwohnern angestoßen wurden, wie die Leiterin Shirin Burkart berichtet. „Unsere Quartiersarbeit ist sehr vielfältig“, sagt sie. Nahezu täglich treffen sich in den Räumen in der Alpenstraße Gruppen zum Austausch, wie Eltern-Kind-Gruppen mit Kindern, die noch keinen Kindergartenplatz haben. Es gebe auch Kooperationen, beispielsweise mit dem Schachclub, und es haben schon Vorträge zu Themen wie Sicherheit oder Pflegegrade stattgefunden. Auch in der Nordstadt ist ein Quartiersbüro derzeit in Planung.

Der Dienstagnachmittag sei auf Wunsch eines Anwohners für Menschen mit Migrationshintergrund reserviert, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, die aber das Deutschsprechen bewusst im Alltag üben möchten, so Burkart. Auch der Frauentreff trifft sich nun mittwochs im Quartiersbüro. Der Frauentreff wurde von der Projektmanagerin für Integration Linda Kelmendi in Kooperation mit dem Verein Integration in Singen (Insi) gegründet und hatte während der Corona-Zeit keine eigenen Räume.

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Anwohner sehen einige Problemfelder

Einige Anwohner, die direkt am Herz-Jesu-Platz wohnen, waren zum Gespräch mit der SPD gekommen, um auf Dinge hinzuweisen, die ihnen aufgefallen sind. In den knapp vier Jahren, die sie jetzt am Herz-Jesu-Platz wohne, sei der Platz zu einem kleinen Brennpunkt geworden, sagt eine Frau, die ihren Namen nicht nennen wollte. Vor allem nachts würden sich dort Menschen rumtreiben, die für Unruhe und Vandalismus verantwortlich sind.

„Wir haben bemerkt, dass zum Beispiel Penner ihre Wäsche nachts im Brunnen waschen und tagsüber dort kleine Kinder drin baden. Hier sollte die Stadt mal Wasserproben nehmen“, meinte die Anwohnerin. „Wir haben auch schon Unterschriften gesammelt und ein Gespräch mit Oberbürgermeister Bernd Häusler geführt, doch bisher hat sich nichts geändert.“

Diese beiden Schilder hängen in über zwei Metern Höhe am Leseplatz beim Herz-Jesu-Platz und werden wenig wahrgenommen.
Diese beiden Schilder hängen in über zwei Metern Höhe am Leseplatz beim Herz-Jesu-Platz und werden wenig wahrgenommen. | Bild: Susanne Gehrmann-Röhm

Ein anderer Besucher des Quartierbüros ärgert sich oft darüber, dass Leute ihre Hunde in den Lesegarten an der Ekkehardstraße mitbringen. Dort sind zwar inzwischen Schilder aufgestellt, auch mit dem Hinweis, dass Hunde auf dem Wochenmarkt verboten sind, doch diese würden offenbar ignoriert oder auch übersehen. Anwohnerin Ingeborg Zuleger findet ebenfalls, dass der schöne Leseplatz inzwischen zum Hundeklo verkommen ist.

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„Die von Ihnen angesprochenen Themen in puncto Sicherheit und Ordnung sind angekommen und wir werden überlegen, welche Lösungsmöglichkeiten es gibt“, nahm Verena Ilg als Hausaufgabe mit. Gabi Eckert riet den Anwohnern, doch einmal eine Gemeinderatssitzung zu besuchen, denn unter dem ersten Tagesordnungspunkt gebe es immer die Möglichkeit der Bürgerfragestunde.