Aura, Schere, Talahon? Diese drei Wörter waren Vorschläge für das Jugendwort des Jahres. Das Jugendwort des Jahres wird seit 2008 vom Langenscheidt-Verlag gekürt. Gewonnen hat dieses Jahr das Wort Aura. Doch was bedeutet das eigentlich?

Mit dem Wort Aura beschreibt man die Ausstrahlung einer Person. „Ich dachte, es gibt keine Treppenstufe mehr und bin gestolpert – minus 50 Aura“. Das ist das Beispiel, das Langenscheidt aufführt. Noch besser ist das Beispiel von „Tagesschau“-Sprecherin Susanne Daubner, die jedes Jahr nicht nur die Vorschläge verkündet, sondern auch den Gewinner – nur dieses Jahr war das anders.

Die Sprecherin hatte angekündigt, das Jugendwort nicht mehr zu präsentieren, daher hat das eine KI-Susanne übernommen. Die Aufregung bei den Fans in den sozialen Medien war groß. Das Jugendwort des Jahres ohne Susanne Daubner? Unmöglich! Das sah sie ähnlich: Sie ließ sich überzeugen und verkündete das Jugendwort gleich mit einem passenden Beispiel: „Ich wurde einfach von einer KI ersetzt – minus 5000 Aura.“

Das bedeuten die Vorschläge

Aber nicht nur das Wort Aura scheint bei den Jugendlichen beliebt zu sein. Zu den Top 3 gehören auch Talahon und Schere. Mit beiden kann ich nicht viel anfangen – dabei bin ich selbst eine Jugendliche und besuche die neunte Klasse. Auf Platz zwei landete der Begriff Talahon. Die Bezeichnung kommt aus dem Arabischen und bedeutet „komm her“. Dieses Wort wird laut Tagesschau für junge Männer mit stereotypen Merkmalen oder Verhaltensweisen genutzt.

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Ok, und was hat es mit der Schere auf sich? Schere, beziehungsweise Schere heben, kommt laut der „Tagesschau“ aus der Onlinespiele-Welt. Damit gesteht man sich wohl ein, einen Fehler gemacht zu haben oder man nimmt eine Schuld auf sich. Also mal ehrlich, wer sagt dazu Schere? Ich auf jeden Fall nicht.

Jugendliche nutzen Jugendwörter kaum

In meiner Umgebung höre ich das Wort Aura selten, eher höre und lese ich es in den sozialen Medien. Warum wird also das Jugendwort des Jahres gewählt, wenn man es sowieso selten oder nie verwendet? Manche Jugendwörter haben sich über die Jahre durchgesetzt, wie yolo, die Wendung „läuft bei dir“ oder lost. Andere geraten schnell in Vergessenheit.

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Das Jugendwort des Jahres gibt es übrigens seit 2008, also 16 Jahren. Damals ging der erste Platz an das Jugendwort Gammelfleischparty, was für Ü30-Party steht. Das Wort hartzen wurde 2009 zum Jugendwort des Jahres und bedeutet (sinnlos) herumhängen.

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Das Jugendwort des Jahres 2015 finde ich persönlich sehr witzig und interessant. Es lautet Smombie, ein Mix aus Smartphone und Zombie. Damit sind Menschen gemeint, die beim Gehen immer aufs Handy schauen und dadurch nichts mehr mitbekommen, erklärt Langenscheidt. Dieses Phänomen gibt es heute noch. Und welche Wörter sorgen in 16 Jahren für Kopfschütteln? Ich bin gespannt.

Hana Abazovic hat bei der SÜDKURIER-Redaktion Singen/Hegau ein Praktikum im Rahmen der Berufsorientierung an der Realschule, kurz Bors, absolviert.