Die Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann ist 2020 erweitert worden. „Der Aufgabenbereich fasst Gesundheits- und Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege zu einem Beruf zusammen“, erklärt Angelika Auer. Wie Prisca Helmlinger ist sie gelernte Altenpflegerin mit der Qualifikation Fachwirt.
Der von einer Fachkommission neu erarbeitete Ausbildungsplan gibt vor, was die Auszubildenden am Ende der dreijährigen Lehrzeit können müssen. Um sie bei der Umsetzung der Aufgaben, zu denen auch Praktika gehören, zu unterstützen, haben Auer und Helmlinger für das erste Lehrjahr und die Kinderkrankenpflege einen „Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung“ erarbeitet.
Arbeitsaufgaben bereiten Probleme
„Die Arbeitsaufgaben haben in allen Einrichtungen Probleme bereitet“, so Prisca Helmlinger. Als Gründe nennt sie Zeitmangel und die personelle Besetzung. Dann sei auch noch Corona dazugekommen. Helmlinger arbeitet im Altenheim St. Anna in Singen, Auer war im St. Verena in Rielasingen und ist seit Februar Fachlehrerin an der Mettnauschule.
Beide waren in der Arbeitsgruppe des Landkreises, der praktische Arbeitsaufgaben für die verschiedenen Einsatzarten ausarbeitete. Dabei hätten sie sich auf ihre Erfahrungen im St. Anna und St. Verena bezogen, erzählen die beiden. Die Aufgaben wurden von Lehrern an Pflegeschulen für gut befunden und stießen auch bei Verlagen auf Interesse.
Zweiter Teil erscheint demnächst
„Um auch andere Einrichtungen anzusprechen, haben wir einige Aufgaben so offen formuliert, dass sie von der Alten- und Krankenpflege bis zur akuten Pflege umgesetzt werden können“, so Prisca Helminger.
Angelika Auer sagt: „Wir haben gesehen, dass junge Auszubildende die Komplexität der Aufgaben nicht erkennen“, dafür fehle ihnen die Wahrnehmung. Sie erklärt, dass man in Pflegeberufen mit Zuwendung und Kleinigkeiten viel bewirken könne. Ihr Buch „Kompetenztrainer für die Pflegeausbildung“ wird bundesweit vertrieben. Band zwei, in dem es um die folgenden Lehrjahre geht, soll demnächst erscheinen.