Stockach zur Mittagszeit, plötzlich ist ein lautes Dröhnen über der Stadt zu hören. Nur einige Sekunden lang dauert der Überflug des großen Airbus A400M der Luftwaffe. Dann ist die große, graue Transportmaschine auch schon wieder verschwunden. Fast täglich hat sich dieses Bild in den vergangenen Wochen wiederholt. Laut Daten des Onlineportals flightradar24.com war die Maschine in diesem Zuge auch über Hohenfels, Konstanz, Meersburg, Markdorf und einigen weiteren Orten im Bereich nördlich des Bodensees unterwegs.

Ausgangs- und Endpunkt der Flüge war demnach Friedrichshafen. Doch was steckt hinter den täglichen Flügen der Luftwaffe? Ein Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr gibt auf Nachfrage des SÜDKURIER Auskunft. Ihm zufolge handelt es sich um eine Maschine des Lufttransportgeschwader (LTG) 62, das auf dem Fliegerhorst Wunstorf in der Nähe von Hannover stationiert ist.

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Flüge waren Teil einer Übung

Der Airbus A400M ist „im Rahmen von Absetzübungen vom Flughafen Friedrichshafen aus im Bereich des Bodensees geflogen“, erklärt der Behördensprecher. Die Flüge über dem Stockacher Raum stehen also in Verbindung mit einer Fallschirmspringerübung bei Langenargen, in deren Zusammenhang die ganze vergangene Woche der Absprung über dem See geübt wurde.

Immer wieder übt die Luftwaffe über dem Bodensee das Absetzen von Fallschirmspringer. Regelmäßig kommen diese Übungen auch vor Bodman-Ludwigshafen vor. Zuletzt wurde hier erst im Juni geübt.

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Das sind die Regeln für Militärflüge

Grundsätzlich sei militärischer Flugbetrieb überall in Deutschland zulässig und ist nicht an bestimmte Streckenführungen gebunden, um diese Flugbewegungen möglichst gleichmäßig über den gesamten Luftraum der Bundesrepublik zu verteilen, heißt es von Seiten der Behörde weiter. Die dabei einzuhaltende Mindesthöhe für Transportflugzeuge betrage rund 150 Meter über Grund. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Flughöhe eines Passagierflugzeugs etwa auf dem Weg in den Urlaub liegt etwa zwischen 9000 und 12.000 Metern über dem Meeresspiegel.

Bei den Überflügen über Stockach habe sich das Transportflugzeug in einer Höhe zwischen 348 und 412 Metern über Grund befunden, erklärt der Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr. „Selbstverständlich wird dabei versucht, bewohnte Gebiete nicht zu überfliegen. Aber die dicht besiedelte Bundesrepublik setzt diesem Vorhaben neben den gesetzlichen und flugbetrieblichen Regelungen enge Grenzen.“

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Geplant würden die Flugbewegungen von den jeweils ausführenden Verbänden. „Hierbei spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel aktuelle Witterungsverhältnisse oder die jeweilige Verfügbarkeit von Personal und Material“, so die Information der Behörde. Laut den Daten von flightradar24.com ist die Maschine inzwischen übrigens wieder zurück auf dem Fliegerhorst Wunstorf. Dort sind alle derzeit 42 Maschinen des Typs Airbus A400M der Bundeswehr stationiert.