Rund 120 Unternehmer waren dabei, als die Stockacher Wirtschaftsförderung in der vergangenen Woche zur dritten Auflage des Stockacher Business-Treffs eingeladen hatte. Gastgeber war diesmal die Kammerer Medical Group, die ihren Sitz seit dem vergangenen Jahr im Gewerbegebiet Himmelreich hat.

Aktuell laufen noch die Bauarbeiten an dem Gebäudekomplex, der in mehreren Bauabschnitten errichtet wurde. Doch in den fertiggestellten Gebäudeteilen wird bereits produziert. Vom ersten Spatenstich bis zum Beginn der Produktion in Stockach habe es gerade einmal ein Jahr gedauert, berichtet Christopher Kammerer, der die Geschäfte des Unternehmens gemeinsam mit seinem Vater Uli Kammerer führt.

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Strategische Gründe sorgten für Umzug

Die Entscheidung, den Unternehmenssitz nach Stockach zu verlegen, sei vor allem aus strategischen Gründen gefallen, erklärte Uli Kammerer. So sei zum einen das wirtschaftliche Umfeld günstig, zum anderen sei man überzeugt, dass der Standort Stockach gut geeignet sei für die Anwerbung neuer Fachkräfte. Insbesondere mit Blick auf anstehende Umstrukturierungsmaßnahmen bei Unternehmen wie ZF in Friedrichshafen, so Kammerer.

Christopher Kammerer bei der Vorstellung der Gebäude am neuen Unternehmenssitz im Stockacher Gewerbegebiet Himmelreich.
Christopher Kammerer bei der Vorstellung der Gebäude am neuen Unternehmenssitz im Stockacher Gewerbegebiet Himmelreich. | Bild: Kathrin Müller

Insgesamt sei die Kammerer Medical Group weiterhin auf Wachstumskurs. Die zehn größten Unternehmen aus der Medizinbranche zählen laut Angaben von Kammerer direkt oder indirekt zu den Kunden des Unternehmens.

Besonderer Fokus bei der Planung des neuen Unternehmenssitzes in Stockach sei auf das Thema Nachhaltigkeit gelegt worden. Ein Thema, das auch im Fokus der Referenten des Nachmittags stand. Benedikt Hoffmann, Berg-, Langstrecken- und Ultramarathonläufer, sprach über das Thema Gesundheit und Leistung in Balance und legte den Teilnehmern des Businesstreffs dar, wie ein nachhaltiger Umgang mit Körper und Geist gewährleistet werden kann.

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Akkus müssen wieder aufgeladen werden

Aus seiner Sicht ist das ein wichtiger Punkt für Unternehmen, die erfolgreich sein wollen. „Sie als Unternehmer haben sicher das Interesse, alles aus Ihren Mitarbeitern herauszuholen. Dazu ist es aber auch wichtig, deren Akkus wieder aufzuladen“, betonte Hoffmann. Als positives Beispiel stellte er Island dar, das 2019 sein Wirtschaftssystem auf eine Wellbeing Economy umgestellt hat. Wohlergehen der Menschen und Wirtschaftswachstum sind dabei miteinander verflochten. Island sei damit sehr erfolgreich, zeigte Hoffmann anhand einer Grafik auf.

Berg-, Langstrecken- und Ultramarathonläufer Benedikt Hoffmann erklärt beim Businesstreff unter anderem, wie Unternehmen nachhaltig mit ...
Berg-, Langstrecken- und Ultramarathonläufer Benedikt Hoffmann erklärt beim Businesstreff unter anderem, wie Unternehmen nachhaltig mit der Ressource Mensch umgehen können. | Bild: Kathrin Müller

Doch auch einzelne Unternehmen können seiner Meinung nach viel tun, um „die Ressource Mensch“, wie er es formulierte, zu schonen und möglichst effizient einzusetzen. Stellschrauben seien etwa das physische, emotionale, soziale, berufliche und finanzielle Wohlbefinden. All diese Stellschrauben könnten die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, so Hoffmann.

Wie man Mitarbeiter produktiver macht

So könne das Unternehmen beispielsweise davon profitieren, wenn es darauf achtet, dass es in der Kantine ein gesundes Essensangebot gibt, oder wenn es ein Sportangebot für die Mitarbeiter gibt. Auch Hans W. Steisslinger von der Terra Institute GmbH und Alexander Gsell von der Sparkasse Hegau-Bodensee nahmen als Referenten das Thema Nachhaltigkeit in den Blick und sprachen über die EU-Berichtspflicht über Umweltauswirkungen der Industrie und die Auswirkung von Nachhaltigkeitskriterien auf die künftige Kreditvergabe.

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Auch gab es noch weitere Einblicke in das gastgebende Unternehmen. Und Wirtschaftsförderin Regina Schlecker berichtete über aktuelle Projekte aus der städtischen Wirtschaftsförderung. Für Bürgermeisterin Susen Katter hat sich das Format des Businesstreffs bewährt. Das zeige sich nicht zuletzt an dem großen Zuspruch, den die Veranstaltungen aus dieser Reihe erfahren. „Ziel dieses Formats ist es ja auch, die Stockacher Unternehmen zusammenzubringen und noch besser zu vernetzen“, betonte sie beim Termin.

Die nächsten Veranstaltungen in der Reihe sind derzeit schon in Planung, wie aus der Internetseite der Stockacher Wirtschaftsförderung hervorgeht. Das nächste Treffen soll im Oktober oder November zum Themenbereich Energie stattfinden, ein weiteres Treffen ist für März oder April 2025 zu den Themen Förderungen für kleine- und mittlere Unternehmen, Unternehmensgründungen und -nachfolge und/oder Digitalisierung und Kommunikation geplant.