Beuron (pm/sba) Februar ist die Zeit der Uhubalz. In klaren, ruhigen Nächten lässt sich das Rufen der Uhus gut vernehmen. Ideale Voraussetzungen für eine Bestandsaufnahme. Organisiert vom Naturschutzzentrum Obere Donau fand Ende Februar ein Uhuverhör statt. „Verhör“ deshalb, weil das Vorkommen der Tiere laut einer Mitteilung des Naturschutzzentrums anhand ihrer Rufaktivität erfasst wird.
Rund 80 Freiwillige aus den Bereichen Naturschutz, Forst, Jägerschaft, Kletterverbände, Nabu, der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz sowie der Bergwacht waren gemeinsam mit Mitarbeitern des Hauses der Natur im Donautal und in einigen Seitentälern unterwegs, um dem Ruf der Eulen zu lauschen. 29 Uhus konnten an diesem Abend im Abschnitt von Mühlheim bis Sigmaringen bestätigt werden. „Damit zeigt sich, dass der Bestand an Uhus im Donautal auf hohem Niveau stabil ist“, wird Markus Ellinger vom Naturschutzzentrum Obere Donau zitiert, der die Daten aufgenommen und ausgewertet hat. Beim ersten gemeinschaftlichen Uhuverhör 2006 seien im selben Bereich neun Tiere nachgewiesen worden. Auch in vielen Seitentälern der Donau sind mittlerweile Uhus zu Hause. Noch Mitte des 20. Jahrhunderts war die größte einheimische Eule in Baden-Württemberg nahezu ausgestorben. Erst seit den 60er/70er Jahren sind Uhus laut Pressemitteilung in dieser Gegend wieder heimisch geworden. Gestützt durch Auswilderungen haben es die Tiere Stück für Stück geschafft, ihren ursprünglichen Lebensraum zurückzuerobern. Mit den vielen Felswänden und der abwechslungsreichen Landschaft finden Uhus im Donautal und der Umgebung ideale Lebensbedingungen.
Um die Entwicklung der Uhupopulation einschätzen zu können, führt das Naturschutzzentrum Obere Donau mithilfe zahlreicher Freiwilliger regelmäßig Uhuverhöre durch. Durch das gleichzeitige Verhören ist es möglich, die Uhus möglichst genau zu verorten und Doppelzählungen auszuschließen. In vielen Fällen lässt sich anhand der Rufe auch das Geschlecht der Tiere ermitteln.
Aktuell machen die Uhus durch ihre Rufe noch auf sich aufmerksam. Doch in den nächsten Tagen beginnt bei den meisten Paaren die Eiablage. Dann kehrt Ruhe an den Felsen ein und die Uhus sind wieder leise in der Dunkelheit unterwegs.