„Herrentorte, Apfel-Zimt-Sahne, Orangen-Joghurt-Torte und „Rahmkartoffeln“, eine süße Kreation aus Biskuit, Bayerischer Creme und Marzipan“, Konditormeister Bernhard Liebich zählt die süßen Verführungen auf, die den Gästen aus seiner Auslage entgegenlächeln. Die Bäckerei, Konditorei und die Cafeteria Liebich liegt mitten in der Altstadt von Meßkirch, unweit des Rathauses, in der Grabenstraße. Ohne Corona-Einschränkungen ist die Cafeteria eine beliebte Anlaufstelle, um es sich bei Kaffee und Kuchen gemütlich zu machen. Im Sommer stehen den Gästen sowohl Tische im Innenbereich, als auch auf der Terrasse vor dem Gebäude. Dann wird neben den verschiedenen Kuchen, Torten und Gebäckstücken auch selbst gemachtes Eis serviert.
Regelmäßiger Treffpunkt
Im Winter brennt im Gastraum ein wohlig-warmes Feuer im Ofen und verlockt zum gemütlichen Verweilen. Jutta Schmid, die in der Bäckerei und Konditorei Liebich arbeitet, trägt normalerweise von montags bis freitags um 16 Uhr fortwährend eine süße oder herzhafte Köstlichkeit nach der anderen zu den Gästen an die Tische. „Während viele Stammgäste gerne am Vormittag im Café sitzen, gibt es einige Personen und auch Gruppen, die sich regelmäßig am Nachmittag zu Kaffee und Kuchen treffen“, weiß sie zu berichten. „Freitags zum Beispiel kommen die FKKler“, sagt die Servicemitarbeiterin und lacht. Verständlich, denn hört man „FKK“, denken die meisten Menschen vermutlich an „Freikörperkultur“. Die Meßkircher FKKler haben aber so gar nichts damit zu tun. „FKK“ ist die Abkürzung für „Freitags-Kaffee-Klatsch“. Und so steht es auch auf dem Schild, das Jutta Schmid stets aufstellt, um der acht- bis zehnköpfigen Gruppe ihre Stammplätze zu reservieren. „Das sind sehr lustige und liebe Menschen, die wir hier haben“, ergänzt Jutta Schmid.
Regelmäßig freitags kämen auch zwei ältere Damen, die sich das Treffen im Café nicht nehmen ließen, erzählt sie. Den Freitag hätten sich die Damen ausgesucht, weil dann immer so viel los sei. „Sie bestellen immer das Gleiche. Die eine Frau bekommt eine Butterbrezel mit Tee und die andere Frau bestellt eine Butterbrezel mit Milchkaffee“, weiß Jutta Schmid bereits auswendig. Und dienstags sei oft eine Turngruppe zu Gast, die normalerweise zu Kaffee und Kuchen komme, zählt sie auf.

Doch im Moment ist alles anders. Die Tische und Stühle im Gastraum müssen leer bleiben, schon seit Monaten. Die aktuellen Corona-Verordnungen verbieten die Öffnung von gastronomischen Betrieben, dazu gehören auch die Cafés. Der Betrieb läuft natürlich trotzdem. Auch jetzt kann Jutta Schmid ein reges Treiben in der Zeit am Nachmittag, um 16 Uhr, beobachten. „Es ist trotzdem etwas los. Jetzt holen sich die Leute ihren Nachmittags- oder Feierabendkuchen eben an der Theke und nehmen ihn verpackt mit nach Hause“, berichtet sie.

Das Angebot ist zwar etwas kleiner als sonst, aber genauso lecker, versprechen Bernhard Liebich und Jutta Schmid. „Bei uns wird alles frisch und in Handarbeit in der Backstube hergestellt“, betont der Chef. Fertigprodukte gebe es in der Meßkircher Konditorei Liebich nicht, verspricht der Konditormeister. Bis heute bereite er alles so sorgfältig und qualitativ hochwertig zu, wie er es gelernt habe. Bei seinem Angebot sei für jeden Geschmack etwas dabei: von süß bis herzhaft und von fruchtig bis sahnig. Alles zum Mitnehmen.