Abends noch Lust auf Erdnussflips und Gummibärchen? Oder fehlt die Milch fürs Frühstück? Kein Problem. In Pfullendorf kann man auch zu später Stunde noch Lebensmittel einkaufen. Am längsten geöffnet hat Rewe im Seepark-Center.
Ausgangssperre bedingt Schließung um 20 Uhr
Aktuell muss der Markt wegen Corona-Ausgangssperre zwar um 20 Uhr schließen, doch normalerweise ist erst zwei Stunden später Ladenschluss. Das ergibt von Montag bis Samstag eine Gesamtöffnungszeit von 84 Stunden.

„Lotto, Metzgerei, Käse- und Fischtheke machen um 20 Uhr zu, da haben wir ja noch die Selbstbedienungstheken. Aber ansonsten sind wir bis 22 Uhr für die Kunden da“, erzählt Angelina Eberhardt. Bei Rewe ist 22 Uhr bundesweiter Standard, in manchen Städten auch 24 Uhr.
Freitag, Samstag und Montag sind die stärksten Tage
„Es kommen immer ausreichend viele und nette Kunden“, findet Inhaber und Geschäftsführer Kalle Eberhardt. „Im Vergleich zu abends ist es morgens zwischen 8 und 9.30 Uhr eher ruhig. Die stärksten Tage sind Freitag, Samstag und Montag.“

In der Spätschicht von 18 bis 23 Uhr sei das Arbeiten entspannt, berichtet Ioannis Tsakiris. Wieso 23 Uhr? „Wenn die letzten Kunden gegangen sind, dann ist für uns noch nicht Feierabend“, erklärt er. Obst und Gemüse werden ins Kühlhaus gebracht, die Böden mit einer elektrischen Putzmaschine gereinigt. Die Zentrale liefert drei Mal in Woche Ware an, die ab dem späten Nachmittag eingeräumt werden muss.
15 Personen arbeiten in der Spätschicht
„Wir kontrollieren als Erstes, ob die Artikel korrekt, vollständig und unbeschädigt geliefert wurden“, so Angelina Eberhardt. An Warentagen arbeiten noch rund 15 Leute in der Spätschicht, davon vier an der Kasse, zwei in der Metzgerei und je eine Person in der Abteilung Obst und beim Leergut.
Nicht nur das Auffüllen steht bei der Regalpflege an, auch das Abschachteln und Vorziehen. Bedeutet: Leere Kartons aus den Regalen entfernen und die weiter hinten stehende Ware ganz nach vorne schieben. „Außerdem integrieren wir die Artikel neuer Lieferanten in die bestehenden Regale“, erzählt Tsakiris.
Viele junge Leute kaufen am Samstagabend ein
Legt der typische Späteinkäufer in erster Linie Tiefkühl-Pizza, Dosenbier und Chips auf das Kassenband? „Am Samstagabend kommen tatsächlich viele junge Leute, die Zigaretten, Shisha-Artikel, Süßigkeiten, Energy Drinks und Alkohol kaufen“, hat Angelina Eberhardt festgestellt. Aber genauso gibt es Ehepaare, die es genießen, gemeinsam einzukaufen. Andere erledigen ihre Wocheneinkäufe am Abend. Und Stammkunden kommen nicht nur zum Shoppen, sie halten auch gerne ein Schwätzchen mit Kalle Eberhardt.
Am Abend nach der Arbeit noch in Ruhe einkaufen
„Ich kaufe am liebsten abends ein, da ist weniger los“, sagt Alex Petermann, der sich mit Bananen, Joghurt und Saft für seine bevorstehende Nachtschicht als Notfallsanitäter eindeckt. Ganz ähnlich sieht es Patrick Schilling. „Ich arbeite nebenan im Euronics und da ist es für mich praktisch, am Abend in Ruhe einzukaufen.“
Auch Carina Weißhaupt aus Rengetsweiler und Anja Hahn aus Rast laufen noch durch die Gänge. „Wenn wir Schichtende bei Bix in Meßkirch haben, kommen wir öfter noch zum Einkaufen.“ Es sind eher die Kleinigkeiten, die abends bei ihnen im Wagen landen, berichten die beiden Frauen.
Um 5 Uhr morgens beginnt bereits wieder die Frühschicht
Bevor im Supermarkt das Licht ausgeht und auch die Mitarbeiter nach Hause gehen, wird der Boden ein letztes Mal mit der elektrischen Putzmaschine nass gewischt. Um 5 Uhr beginnt die Frühschicht.
Zur Serie
Der Tag hat 24 Stunden – 24 Stunden, in denen jede Menge passiert. Wir haben uns in der Region Pfullendorf und Meßkirch auf die Suche gemacht und 24 Geschichten gefunden, für jede volle Stunde eine. Dafür war uns keine Tages- und Nachtzeit zu früh oder zu spät. In unserer Serie „24 Stunden in der Region“ erzählen wir von Begegnungen, Berufen und Begebenheiten.
Zur Person
Angelina Eberhardt (21) ist Assistentin der Geschäftsführung und Tochter von Kalle Eberhardt. Seit Eröffnung des Rewe im Seepark-Center im Jahr 2011 ist sie mit dem Supermarkt verbandelt. Ab 2015 saß sie an der Kasse. An der Dualen Hochschule in Ravensburg studierte sie BWL und Handel. Aktuell studiert sie berufsbegleitend Wirtschaftspsychologie in Stuttgart. Sie arbeitet gerne in der Spätschicht. „Früher war das echt gut: lange arbeiten und dann direkt zum Feiern.“