Für viele Bräunlinger ist es ein lang ersehntes Fest: Der Straßenmusiksonntag findet wieder statt, es ist die 17. Auflage des Staßenkunst-Festivals. Geplant ist wie immer eine Mischung der verschiedensten Musikrichtungen, aber auch Gaukler, Zauberer und ein Kinderprogramm. Ganz neu in diesem Jahr ist auch ein Lied, das extra für den Straßenmusiksonntag komponiert wurde.

„Wir hoffen auf ein reges Treiben in unserem Städtchen“, so Maren Ott, die als Sachgebietsleitung Tourismus, Kultur und Sport das Fest organisiert. Sie freue sich besonders, dass viele Künstler der Veranstaltung auch in schwierigen Zeiten die Treue gehalten haben. 2020 musste der Straßenmusiksonntag corona-bedingt ausfallen. 95 Prozent der Künstler, die für 2020 gebucht waren, haben aber auch in diesem Jahr wieder zugesagt, so Ott.
Das ist geplant
36 Gruppen und Künstler spielen überall verteilt in der Stadt auf großen und kleinen Bühnen. Auf der von Lotto-Bühne tritt Sänger und Kabarettist Roland Baisch im Wechsel mit Zauberer Christopher Köhler und Chanson-Sängerin Magdalena Ganter auf. Die Musikerin lebt in Berlin, stammt aber aus Hinterzarten.
Den Straßenmusiksonntag hat sie aber bisher noch nie besucht. „Aber als ich meine Teilnahme in den sozialen Medien beworben habe, habe ich wahnsinnig viele begeisterte Zuschriften bekommen, die den Straßenmusiksonntag gelobt haben“, berichtet die Künstlerin. „Viele haben angekündigt, dass sie auf jeden Fall kommen.“

Der Straßenmusiksonntag sei anders, als die Auftritte die Magdalena Ganter sonst spielt. „Meist singe ich in geschlossenen Räumen, da kann man eine Stecknadel fallen hören“, berichtet sie. Auf das bunte Treiben beim Straßenmusiksonntag freut sie sich deshalb besonders. „Ich freue mich sehr, dass der Rahmen so familiär und ungezwungen ist“, sagt die Sängerin. Sie plant, Lieder aus ihrem aktuellen Album, aber auch einige unveröffentlichte Stücke zu singen.
Der familiäre Rahmen liegt auch Maren Ott besonders am Herzen: „Der Straßenmusiksonntag ist nach wie vor umsonst.“ Der Stadt Bräunlingen sei wichtig, dass es sich um eine familienverträgliche Veranstaltung handelt.
Ein Straßenmusiksonntag-Urgestein sind die Scherenschleifer. Seit dem Start der Veranstaltung im Jahr 1988 waren sie ohne Unterbrechung in jedem Jahr mit von der Partie. „Für uns ist es eine hohe Auszeichnung, wenn die Künstler gerne und regelmäßig wiederkommen“, sagt Ott.
So können Gäste anreisen
Für die Anreise können die Gäste öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Der Ringzug fährt an diesem Wochenende im Stundentakt, Besucher können aber auch die Breisgau-S-Bahn und anschließend einen Bus nutzen. Außerdem stellen Landwirte und örtliche Firmen Sonderparkplätze zu Verfügung.
Derzeit hat Maren Ott die Entwicklung der Corona-Zahlen genau im Blick. Sie hofft, die Veranstaltung ohne Einschränkungen durchführen zu können. „Beschränkungen wie zum Beispiel Einlasskontrollen würden die Veranstaltung auf den Prüfstandstellen“, sagt sie. „Grundsätzlich ist es aber ein großer Vorteil, dass wir unter freiem Himmel sind.“
Sollte ein Künstler erkranken, dann gibt es eine Warteliste mit Bands, Sängern und Gauklern, die auch kurz vorher noch einspringen können. „Diese Gruppen und Solokünstler sind bereits vorgewarnt, dass sie möglicherweise einen kurzfristigen Anruf bekommen“, berichtet Ott.
Straßenmusiksonntag mit eigener Hymne
Die Corona-Pandemie hatte aber auch ihr Gutes, denn ohne sie wäre das Lied zum Straßenmusiksonntag wohl nicht entstanden. Geschrieben hat „Beim Straßenfest“ Bruno Friedrich, Mitglied der Musikgruppe Scherenschleifer. Durch die Pandemie sind viele Proben ausgefallen, die Musiker übten vor allem alleine in ihren vier Wänden. „Ich bin zuhause rumgehockt und wollte mal schauen, ob ich das überhaupt noch kann“, erzählt Friedrich. „Und ich dachte mir, dass so ein Lied zum Straßenmusiksonntag doch gar nicht schlecht wäre.“

Mit dem Rest der Scherenschleifer übt er das fertige Stück ein. Die 13 Musiker freuen sich aber beim Straßenmusiksonntag auch auf gesangliche Unterstützung vom Publikum. Den Refrain wollen sie auf Zetteln verteilen, damit alle mitsingen können. „Den kann man sich aber auch so gut merken“, sagt Bruno Friedrich. Bei der Pressekonferenz zum Straßenmusiksonntag gab er mit einem Teil der Scherenschleifer schon mal eine kleine Kostprobe.
Die Bühne teilen sich die Scherenschleifer mit vielen weiteren Künstlern. Man sollte ein bisschen Zeit mitbringen, um wirklich alles zu sehen, so Maren Ott.