Michael Gut, Fraktionssprecher der CDU im Bräunlinger Gemeinderat, hatte erwartet, dass es am Ende sehr knapp wird im Bund. „Die CDU hat gut aufgeholt“, sagte er. Doch nun stehe, egal, wer die Regierung bilden darf, eine schwierige Regierungsbildung an. Die ausgleichende Art von Armin Laschet wäre hier besser platziert als die bestimmende Art von Olaf Scholz.
Wichtig sei Thorsten Freis Einfluss in Berlin
Natürlich seien die Verluste enttäuschend. Wichtig sei, dass Thorsten Frei den Wahlkreis weiter vertrete. Er habe Einfluss in Berlin. Das sei am Ende wichtiger als die eine oder andere Verschiebung bei den Stimmen.
Wichtig sei auch, dass die AfD mit einem etwas schlechteren Ergebnis abschnitt. Die fehlenden CDU-Stimmen dürften etwa hälftig ins FDP-Lager gewandert sein, seien also im bürgerlichen Lager geblieben. Das sei erfreulich, denn die FDP mache eine gute Politik am Ratstisch, so der 54-jährige Diplom-Ingenieur.
Man arbeitet gut am Ratstisch zusammen
Sehr zufrieden zeigte sich SPD-Fraktionssprecher Clemens Fahl über das Bundestagsergebnis der SPD. Mit fünf Prozentpunkten habe man in Bräunlingen sehr gut zugelegt, sagte der 52 Jahre alte Betriebswirt. Im Bund gehe es überraschend spannend zu, bei den Koalitionsverhandlungen müsse man mit der FDP reden. Das sei keine schlechte Option, meinte Fahl mit Blick auf die gute Zusammenarbeit mit den Liberalen am Bräunlinger Ratstisch. Im Bund komme auf das Parlament eine Riesenaufgabe zu: die Verkleinerung des Bundestags. Schlechtere Arbeitsbedingungen seien in der nächsten Legislaturperiode zu erwarten: egal wie die Fraktionsstärken sind.
Marcel Klinges toller Erfolg
Von einem sehr guten FDP-Ergebnis sprach Siegbert Wernet. Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion betonte auch den tollen Erfolg von Marcel Klinge bei den Erststimmen. Mit 6,5 Prozentpunkten habe er noch mehr zugelegt als die Partei bei den Erststimmen. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir in Bräunlingen so viele FDP-Wähler haben“, so der 51 Jahre alte selbstständige Werkzeugmacher.
Im Bund führe bei einem solchen Ergebnis kein Weg an der FDP vorbei. Das erlaube eine gute Positionierung bei den Koalitionsverhandlungen. Ihm persönlich, so Wernet, käme eine Jamaika-Koalition, also SPD, Grüne, FDP, zupass.
Selten so viele Koalitionsoptionen
Selten ist es am Ende so knapp gewesen und selten kamen so viele Optionen für Koalitionen heraus: Berthold Geyer, Sprecher von Gruppe84/Unabhängige Liste im Bräunlinger Gemeinderat, sieht die Große Koalition in jedem Fall abgewählt. Das Bräunlinger Ergebnis bilde den Trend ab. Die CDU habe dieses Mal „mehr Fett“ abgekommen, was die Unzufriedenheit mit der Großen Koalition ausdrücke. Bei der CDU dürften jetzt große Personalfragen gestellt werden: ein Problem, dass sich schon aus der misslungenen Kandidatenkür herauskristallisierte, meinte der 65 Jahre alte Maschinenbauingenieur.
„Es war knapper, als es in den Umfragen aussah“, sagte Bürgermeister Micha Bächle. Die Regierungsbildung müsse am Ende ein Ergebnis bringen, das es erlaube, im Land wichtige Dinge voranzubringen. Auf lokaler Ebene sei ein Verlust der AfD erfreulich. Beachtlich seien die 45,5 Prozent für Thorsten Frei. Die Wähler hätten ihm die häufige Präsenz in Bräunlingen gedankt.
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