Der langjährige Bräunlinger Stadtpfarrer Walter Eckert ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Nach mehreren gesundheitlichen Rückschlägen ist er am 4. Januar 2025 in der Uniklinik Würzburg verstorben.
Eckerts erster Arbeitstag als katholischer Stadtpfarrer war am 27. November 1999. Er war zuvor Stadtpfarrer in Sigmaringen und folgte auf den Bräunlinger Stadtpfarrer Stephan Ocker.
Seit 2015 schmiedete er die Seelsorgeeinheit
Eckert war Leiter der Pfarreien Unseren Lieben Frau vom Berge Karmel in Bräunlingen und St. Mauritius in Bräunlingen-Döggingen. In seiner Zeit in Bräunlingen hat er viel bewegt, nicht nur auf Ebene der Pfarrgemeinde, die in seiner Amtszeit ab 2015 in der Seelsorgeeinheit Auf der Baar aufging, sondern auch für die Gesamtgemeinde.
Ein volksnaher Geistlicher
Der Verstorbene war in Bräunlingen ein beliebter und volksnaher Geistlicher. Er pflegte gute Kontakte zu der Bevölkerung sowie zu den Vereinen. Auch Traditionen besaßen bei ihm hohe Geltung. Eines der größten Projekte während seiner Bräunlinger Amtszeit war die Sanierung der Stadtkirche: zuerst außen und dann im Innern.
Als Seelsorger habe Pfarrer Eckert vielen Menschen Orientierung aus dem Glauben gegeben und sie ermutigt, Gott in ihr Leben einzubeziehen, heißt es aus dem Pfarrbüro. Dabei habe ihm eine einladende Gestaltung der Gottesdienste und eine lebensnahe Verkündigung der Frohen Botschaft besonders am Herzen gelegen.
Für Baumaßnahmen starkgemacht
Auch anstehende Baumaßnahmen habe der Verstorbene tatkräftig umgesetzt, ob es dabei um die Renovierung von Kirchen, Kindergärten oder anderen Gebäuden ging, um den Neubau eines Pfarrheims, um die Restaurierung oder Neuanschaffung einer Orgel. Wichtig sei ihm auch die Förderung der kirchlichen Gruppen und Vereine sowie ein wohlwollendes und vertrauensvolles Miteinander in der Ökumene gewesen.
„Wir werden ihn als liebenswürdigen Menschen mit einem wachen Geist und seiner offenen Art in dankbarer Erinnerung behalten und beten, dass er nun schauen darf, was er als Seelsorger verkündet hat“, heißt es weiter aus dem Pfarrbüro.
Nach fast 20 Jahren in Bräunlingen ging er 2018 in den wohlverdienten Ruhestand und kehrte in seine Heimatregion um Tauberbischofsheim zurück. Im Dekanat Tauberbischofsheim habe er laut einer Mitteilung des Pfarrbüros der Seelsorgeeinheit weiterhin priesterliche Aufgaben wahrgenommen und sich als Seelsorger bereitwillig zur Verfügung gestellt. Seine letzten Lebensjahre hat er im betreuten Wohnen im Haus Heimberg verbracht.
Zur Ruhe kommen im Ruhestand
Er habe „persönlich gelernt zu reduzieren und zu spüren, was meine Aufgabe als Priester, Pfarrer und vor allem Seelsorger ist“ meinte Pfarrer Eckert 2018 kurz vor seinem Ruhestandsbeginn. „Ich werde mich ausruhen, viel lesen und Freundschaften pflegen“, kündigte er damals an.
Walter Eckert, Sohn eines Schmieds und Landmaschinenschlossers, stammte aus dem Dorf Steinbach bei Tauberbischofsheim im badischen Teil von Franken. Seiner Heimat war zeitlebens verbunden. In Steinbach betrieb er Heimat- und Familienforschung. Heimat war ihm ebenso wichtig wie Freundschaften.
Schon seine ersten Schritte als Geistlicher tat er auf der Baar. 1975 wurde er in der Donaueschinger Stadtkirche St. Johann zum Priester geweiht. In seiner Funktion als Pfarrer war er an mehr als zehn verschiedenen Orten tätig. Dazu gehört auch eine zwölf Jahre lange Station als Militärpfarrer in Sigmaringen.
Der Pfarrgemeinderat der Seelsorgeeinheit wird nun überlegen, ob und wie man an der Beerdigung des beliebten Pfarrers teilnehmen wird, sagte die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Juliane Mayer.