Das Donaueschinger Reitturnier nimmt Anlauf für seinen Neu-Start. Nachdem es 2023 komplett ins Wasser gefallen ist, 2022 Corona-bedingt nur als Dressurveranstaltung stattfand, soll es jetzt zu alter Größe zurückkehren. Und vielleicht auch darüber hinaus. Mit Schafhof Connects als neuem Veranstalter startet das Turnier am Donnerstag, 12. September, wieder voll durch.

Das ist auch auf dem Reitturnier-Gelände zu erkennen, wo bereits seit Monaten eifrig daran gearbeitet wird, alles in einen Top-Zustand zu bringen: „Der Rasen sieht auch schon top aus“, sagt Veranstalter Matthias Alexander Rath von Schafhof Connects.

Die Vorbereitungen für das anstehende Donaueschinger Reitturnier sind in vollem Gange. Bereits im Mai testet Niklas Krieg, wie die ...
Die Vorbereitungen für das anstehende Donaueschinger Reitturnier sind in vollem Gange. Bereits im Mai testet Niklas Krieg, wie die Beschaffenheit des Rasens sich auswirkt. | Bild: Simon, Guy

Wie er sagt, seien sicher um die 400.000 Euro in die Renovierung der Anlage geflossen: „Wir haben das alle zusammen gestemmt.“ Es sei wichtig, dass das bereits im Vorfeld passiert sei. „Sicher ist das eine hohe Investitions-Summe, aber so können wir das Turnier gleich in die richtige Richtung entwickeln“, so Rath weiter.

Es sei schön, dass man im ersten Jahr wieder in dieser Größe loslegen können: „Es war uns wichtig, dass man auch merkt: Wir haben eine neue Infrastruktur und es hat sich etwas verändert“, erklärt Matthias Rath. Und auch die Stadt nimmt Geld in die Hand: „Es ist schon ein Knaller, dass die neue Veranstaltung direkt in dieser Größe starten kann“, sagt Bürgermeister Severin Graf. Die Stadt stehe zum Turnier und habe großes Vertrauen in den Veranstalter.

Vorfreude auf das große Turnier im September: Severin Graf (Bürgermeister Donaueschingen), Matthias Alexander Rath ...
Vorfreude auf das große Turnier im September: Severin Graf (Bürgermeister Donaueschingen), Matthias Alexander Rath (Turnierveranstalter), Andrina Suter, Hans-Dieter Dreher, Arendt Gruben (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Schwarzwald-Baar) und Kerstin Tritschler (Vertreterin Fürstenhaus). | Bild: Roger Müller/Schafhof Connects

Es sei eine gute Nachricht für Donaueschingen, dass das Turnier wieder stattfinden: „Es wird ein vorbereitetes und stabiles Turnier und den hohen Stellenwert hat man immer gesehen“, sagt Arendt Gruben, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Schwarzwald-Baar. „Das Turnier tut Donaueschingen gut.“

Aber wie sieht die Richtung aus?

Zur neuen Richtung gehört etwa, dass der traditionelle Festumzug durch die Donaueschinger Innenstadt wieder zurück ist. Jedes Reitturnier habe lokale Besonderheiten, „und das ist ein Stück weit hier die Besonderheit“, sagt Rath. Der Umzug sei ein toller Auftakt für das Turnier. Das sieht auch Severin Graf so: „Damit identifizieren sich die Bürger Donaueschingens. Und durch den Umzug wird das Turnier in die Stadt hineingetragen.“

Pferde lösen Emotionen aus, „und auch jene Bürger, die nicht raus in Stadion können, können hier einfach aus dem Fenster schauen oder an die Straße gehen. Das ist eine besondere Verbindung“, so Graf weiter.

Wie besonders, das merke man auch anhand der Begeisterung bei den Anmeldungen für den Umzug: „Dass der Andrang so groß ist, das konnten wir uns nicht vorstellen“, so Rath. Man habe überlegt, dabei Kinder mit Steckenpferden zu integrieren: „Wir dachten, dass wir 150 schon hinbekommen – jetzt sind wir bei 960 Kindern.“

Die große Jubiläums-Gala

Steckenpferde werden noch an anderer Stelle zum Einsatz kommen. Am Freitagabend, 13. September, findet ab 19.30 Uhr eine Jubiläums-Gala zu 70 Jahren Turniergeschichte statt. Zwei Stunden, in denen Wegbegleiter und EM-Helden auftauchen, in denen Filmausschnitte die Historie noch einmal erleben lassen und in denen mit herausgepickten Show-Höhepunkten Action, Vielfalt und Emotionen rund um das Pferd in den Bann ziehen – und eben auch Steckenpferde.

Das könnte Sie auch interessieren

„2023 fand erstmals ein Steckenpferd-Poloturnier statt“, erklärt Kerstin Tritschler vom Fürstenhaus Fürstenberg. Das soll auch bei der Gala eine Rolle spielen: „Nicht als ganzes Spiel, sondern mit zwei Chuckers“, erklärt Tritschler. Ein Chucker ist eine etwa siebeneinhalb Minuten lange Spielperiode beim Pferde-Polo. Mitspielen werden neben Matthias Rath auch Christian Fürst zu Fürstenberg und Oberbürgermeister Erik Pauly als Schiedsrichter. „Wir wollen diesen Sport – und das ist ein Sport – mehr präsentieren“, erklärt Kerstin Tritschler.

Die Aussteller auf dem Turnier-Gelände

Hier wollen die Veranstalter nicht nur bundesweite Aussteller an den Start bringen, sondern auch welche aus der Region. „Die wollen wir stark einbinden“, sagt Matthias Rath. Daher habe man Kai Sauser mit eingebunden. So werde es den klassischen Einkauf geben, Catering und Gastronomie – aus der Region. „Es ist für die Region schön, aber auch für Leute von außerhalb. Sie können sehen und essen, was es so nicht überall gibt“, so Rath weiter. Zum Paket gehöre auch ein großes Kinderland: „Wir haben beim Zuspruch bei den Steckenpferden gemerkt, dass sicher viele kommen werden.“

Das könnte Sie auch interessieren

Hinsichtlich der Wettkämpfe wird neben den in Donaueschingen üblichen Disziplinen auch der Fahrsport wieder Einzug halten, „das war uns wichtig und ist hier in Donaueschingen auch Tradition“, sagt Rath. Die Marathonfahrt am Samstag sei immer ein Zuschauermagnet: „Die Hindernisse haben wir komplett überarbeitet.“ Sie seien einige Zeit nicht genutzt worden. Vierer-Gespanne seien dieses Jahr nicht dabei, das solle sich jedoch bereits 2025 wieder ändern: „Die wollen wir nächstes Jahr wieder mit dabei haben“, so Rath.

Vom August wieder auf den September als Ausrichtungstermin zu wechseln, das sei die richtige Entscheidung gewesen. Allein in Hinblick auf die olympischen Spiele, die eben erst zu Ende gegangen sind.

Wie geht es in Zukunft weiter?

„Wir werden das gemeinsam entwickeln“, sagt Bürgermeister Graf. Man könne in den nächsten Jahren sicher einiges erwarten. Es können verschiedene Events hinzukommen – „und es ist toll, dass die Region in dieser Weise dazukommt“, so Graf. Viele Leute seien schon darauf aufmerksam geworden: „Ich denke, es wird eine lange und erfolgreiche Zusammenarbeit sein.“ Was sich entwickle, das sei noch nicht absehbar, so Matthias Rath, „aber wir haben Ideen.“