Lernen per Videokonferenz, technische Probleme im Heimunterricht, und dann trotzdem ab ins schriftliche Abitur: So haben sich Gymnasiasten das Ende ihrer Schulzeit nicht vorgestellt. Doch wie ergeht es den Corona-Abiturienten aus Donaueschingen kurz vor den schriftlichen Prüfungen?
„Ich fühle mich an sich gut vorbereitet“, sagt Sabrina Kemeny. Die 18-Jährige habe auch keine Angst vor den Prüfungen, obwohl manche Kurse noch nicht mit dem relevanten Klausurstoff durch seien: „Doch das sind Einzelfälle.“ Es könne allerdings problematisch werden, wenn man vor der Prüfung in Quarantäne müsse, so die Schülerin des Fürstenberg-Gymnasiums.

„Das Lernen zuhause ist nicht mit dem Präsenzunterricht vergleichbar“, sagt Jakob Wagner. Für viele Schüler sei es herausfordernd, zuhause den Ansporn sowie die Motivation zu finden, ergänzt der 17-Jährige. „Im Präsenzunterricht gibt es viel weniger Ablenkung“, sagt der Schüler des Fürstenberg-Gymnasiums. Wagner mache sich Sorgen, dass der Jahrgang bei Bewerbungen als minderwertiges Corona-Abitur abgestempelt werde.
„Ich finde es ehrlich gesagt schwierig, weil man mehr oder weniger auf sich allein gestellt ist“, sagt Jonas Meyer. Denn laut des 19-Jährigen gebe es bei Videokonferenzen des Öfteren Probleme mit dem Internet oder dem Ton: „Das macht die Lage nicht einfacher“, so der Schüler des Fürstenberg-Gymnasiums. Trotzdem sei er zuversichtlich, dass die Prüfungen letztendlich gut laufen werden.

„Wir haben zwar teilweise wieder Präsenzunterricht, aber die Masken und der Abstand machen alles so surreal“, sagt Leon Kromer. Dem 19-Jährigen bereiten die Prüfungsvorbereitungen – trotz der Abituranpassung – Sorgen. Zwar sei der virtuelle Unterricht meistens gut gestaltet, „aber für Problemfächer wie Mathe braucht es den direkten Kontakt mit dem Lehrer, da die Kommunikation sich im Unterricht als sehr schwierig gestaltet“, sagt der Schüler des Fürstenberg-Gymnasiums.

„Die Lehrer bemühen sich, uns gut vorzubereiten, auch wenn die Technik öfters nicht funktioniert und man mit dem Stoff langsamer vorankommt“, sagt Fenja Herr. Die 19-Jährige freut sich zwar, dass wieder Wechselunterricht stattfindet, nichtsdestotrotz müsse man sich viel Unterrichtsstoff selbst erarbeiten. „Ich denke, dass viele Schüler dieses Jahr einen Nachteil haben, da sie unter hohem Druck stehen“, sagt die Schülerin des Wirtschaftsgymnasiums.
„Da wir derzeit in allen Abi-relevanten Fächern gut im Zeitplan sind, fühle ich mich bis jetzt noch gut vorbereitet“, sagt Sarah Vogt. Durch den Fernunterricht seien Lerndefizite entstanden, da dieser den Präsenzunterricht nicht vollständig ersetzen könne, so die 18-Jährige. „Ich finde es schade, dass wir so lange darüber im Dunkeln gelassen wurden, wie das Abitur aussehen wird“, sagt die Schülerin des Wirtschaftsgymnasiums. Dies würde die Vorbereitung weiter erschweren.

Oxana Amandonico habe gemischte Gefühle vor dem Abitur. „Man muss sich viel Stoff im Heimunterricht selbst beibringen, die Problemfächer fordern die Schüler extrem“, sagt die 18-Jährige. Sie fühle sich benachteiligt, da man im Präsenzunterricht mehr Unterstützung seitens der Lehrer habe. Außerdem sei die Durchführung des Wechselunterrichts teilweise sehr chaotisch und verwirrend, fügt die Schülerin des Wirtschaftsgymnasiums an.
„Ich habe wenig Angst vor dem Abitur“, sagt Aaron Heinemann. Er fühle sich trotz Heimunterricht recht gut vorbereitet. „Allerdings fällt es schwer, in den Problemfächern mitzuhalten“, sagt der 18-Jährige. Denn aufgrund von technischen Problemen würde er wenig vom Unterricht in den Videokonferenzen mitbekommen. „Im Präsenzunterricht ist das Lernen eindeutig einfacher“, so der Schüler des Wirtschaftsgymnasiums.