Es gibt Situationen im Leben, die kann und will man nicht glauben. Eine solche hat Monika Lobe-Walz aus Mundelfingen erlebt. Am Mittwoch, 20. September, war sie kurz nach 14 Uhr von zuhause mit dem E-Bike in Richtung Opferdingen aufgebrochen, den Berg hinauf bis an den Waldrand, knapp zwei Kilometer vom Ort entfernt.
Dort besitzt die Familie ein Waldgrundstück. „Ich wollte meinen Mann besuchen, der im Wald arbeitete“, erzählt die 68-Jährige.

Zehn Meter abseits des Weges hatte sie ihr drei Jahre altes und 2800 Euro teures E-Bike im Wald abgestellt, den Helm an den Lenker gehängt. Ein silbernes E-Bike der eher seltenen Marke Liv mit blauer Aufschrift. Abgeschlossen hatte sie es allerdings nicht. Das macht sie nie im Wald. „Man denkt auch nicht daran, dass hier jemand ein Fahrrad klaut.“
20 Minuten später ist es weg
30 bis 40 Meter weiter den Hang hinab arbeitete ihr Mann. „Ich habe mir den Käferschaden angeschaut und kurz mit ihm gesprochen“, erinnert sie sich. 20 Minuten später ging sie zurück. Das Fahrrad war weg. Nur der Helm lag noch da. Vor Wut habe sie laut „jetzt hat man mir mein Fahrrad gestohlen“ geschrien.
Vom Dieb keine Spur
Die beiden begannen sofort mit der Suche. Ihr Mann fuhr mit dem Traktor Wege bis nach Achdorf ab. Sie selbst marschierte zurück in Richtung Ort bis zu einer Gabelung, wo Wege in alle Richtungen abzweigen und man weithin Ausschau halten kann. „Ich habe einen Rad- und einen Autofahrer angehalten die dort unterwegs waren.“ Aber auch die hatten nichts gesehen.

Noch am selben Tag erstattete Monika Lobe-Walz Anzeige beim Revier Donaueschingen. Eine Beschreibung des E-Bikes, Kaufvertrag, Rahmennummer und Ausweis, alles legte sie den Beamen vor.
Polizei sieht noch Grund zur Hoffnung
„In Konstanz sind solche Diebstähle keine Seltenheit“, sagt Tatjana Deggelmann zu dem Fall, Sprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz. Aber an einer so abgelegen Stelle komme das kaum vor. Sie geht daher von einem Zufallsdelikt aus. Mit etwas Glück tauche das Rad wieder auf, wenn es einfach nur spontan mitgenommen und später irgendwo abgestellt wurde.
Weit ist Dieb nicht gekommen
Das ist auch die Hoffnung von Monika Lobe-Walz. „Der Akku war bei 17 Prozent“, sagt sie. Das reiche für 30 bis 40 Kilometer. Allerdings könnte der Dieb das Rad auch in ein Fahrzeug geladen haben. Weil der Traktor im Wald lief, hätte man das nicht gehört.
Gängige Kleinanzeigenportale hat die Familie bereits durchforstet. Im weiten Umkreis halten alle die Augen offen. Ihr Sohn habe einen Aufruf im bei Facebook gestartet. Aber noch sind keine Hinweise eingegangen. Aufgeben möchte Monika Lobe-Walz aber noch nicht.