Sie zählt zu den ältesten Frauenfasnetveranstaltungen der Region. Auch nach 66 Jahren hat die Löffinger Wieberfasnet ihren Reiz nicht verloren, ganz im Gegenteil. Die Linde platze aus allen Nähten und die Stimmung war kaum zu übertreffen
- Pfarrer Kienzler der neue Star: Aus dem Staunen kamen die Wieber nicht mehr heraus, als der neue Pfarrer Johannes Kienzler das Mikrofon ergriff. Eigentlich wollte er sich nur mit „einem kleine Vortrag“ beteiligen, doch was er auf der Wieberfasnetbühne bot, war schon „allerbeste Sahne“. Er müsse leider Löffingen in Kürze wieder verlassen, der Dienst sei nach der Fastenzeit vorbei. Er selbst habe an einen Wieberfasnet-Scherz geglaubt, als das Telefon klingelte. Doch weit gefehlt, am Telefon war nicht Herr Rosenstiel, sondern Papa Francesco mit einer klaren Botschaft. Der Pfarrer müsse unbedingt zur Wieberfasnet, das sei Pfarrerpflicht, doch am Aschermittwoch müsse er im Flieger nach Rom sitzen. Er solle die freie Stelle vom Georg Gänswein übernehmen. Mit dem George Clooney im Vatikan könne er jederzeit in Konkurrenz treten. Allerdings, so nach eingien Überlegungen, werde er doch lieber in Löffingen bleiben. Sollte er deswegen vom Papst die Kündigung bekommen, werde er sich bei Burgers bewerben, um dann Autos zu verkaufen, „schwätzen“ könne er ja.

- Wieber begeistern: Auf der Narrenskala ganz oben angesiedelt ist die Wieberfasnet, die in der voll besetzten Linde ein ganz besonderes Flair zeigt. Von Anfang an wird das Publikum mitgenommen, da es keinen Vorhang gibt. Die Themen sind ganz aktuell, so ging es um den Datenschutz und Fakeprofile, aber auch um echtes Löffinger Fasnetwissen. Letzteres mussten der neue Pfarrer Johannes Kienzler und seine Haushälterin Martina Walz unter Beweis stellen. mit dem Fazit von Moderatorin Silvia Bächle „die beiden sind Wieber- und Löffinger fasnettauglich“. Als echte Knaller zeigten sich Hans Dampf (Kathrin Jehle) als DSGVO-Beamter und Frau Sauer (Ella Rogg). Die Wieberfasent ohne schriftliche Genehmigung aller Frauen im Saal wollte der schönheitsferne Beamte sprengen, doch da hatte er nicht mit der resoluten Frau Sauer mit Lockenwinkler und Bademantel gerechnet. Diese holte die Löffinger Panzerknacker (Andrea Bruger, Tanja Stockburger, Eva Wiggert und Silvia Bächle) zur Verstärkung. Gemeinsam wurde der Beamte mit dem Löffinger-DSGVO-Lied „Da wird gar nichts mehr geklaut“ niedergesungen. Nicht nur hier hatte Daniela Hepting tolle Vorarbeit geleistet, sie hatte den Song auch von Gottfried Hummel arrangieren lassen. Die Lacher auf ihrer Seite hatten die beiden Jogging-Ladys, die facebook-besessene Eva Wiggert und facebook-ferne Tanja Stockburger. Den Nerv der Narren trafen die Beiden bei den aufgemotzten Fasnetsprüchle. Zugabe forderte das Publikum von den drei tanzenden Ladys Fabienne Hofmann, sie war auch für die anspruchsvolle Choreografie verantwortlich, Kathrin Jehle und Ella Rogg.
- Reiselfinger Gäste: Die Gruppe der Wieberfasentakteurinnen ist überschaubar. Waren früher zehn und mehr Damen auf der Bühne, so rockten heuer nur noch sechs Wieber die Fasnetbühne. Zu Glanzzeiten hatten die Damen auch immer mehrere Auftritte am Abend, was allerdings aus Zeitgründen – alle sind berufstätig – nicht mehr möglich ist. Glücklicherweise bekamen sie Verstärkung aus Reiselfingen. „Wir haben Blut geleckt und möchten immer wieder dabei sein“, so Fabienne Riedlinger und Lisa Engesser. Die beiden jungen Sängerinnen begeisterten mit ihrem „Birnbaum“ und dem bekannten Hip-Hop-Song der Fanta 4 „Di Da?“ Auch für nächstes Jahr hat sich wieder Zenzi (Angelika Engesser) angemeldet. Doch dieses Jahr hatte sie das Büfett im Auge, zeigte sich als Büfett-Hase „als erster am Büffett mit übervollem Teller“, um sich danach als gutes Beispiel der Nachhaltigkeit zu zeigen. Tupperdose oder Plastiktüte sind ideal, die Reste mitzunehmen und den eigenen Kühlschrank zu füllen.