Drei Wochen soll der Bahnübergang der Bundesstraße 27 in Zollhaus im nächsten Jahr voll gesperrt werden. Auch wenn der genau Zeitpunkt offen ist: Allein dass die vage Ankündigung sorgt bei vielen für Verunsicherung, was etwa den Arbeitsweg in dieser Zeit anlangt.
Christian Brinkmann, Geschäftsführer und Eisenbahnbetriebsleiter der Bahnbetriebe Blumberg bestätigt die anstehende Sanierung des Bahnübergangs. Weil die Bundesstraße 27 stark befahren sei und auch wegen des hohen Anteils an Schwerlastverkehr verliere der Untergrund immer mehr an Halt, so Brinkmann. Eine Instandsetzung sei unbedingt notwendig. „Wir sind froh, dass der Untergrund so lange gehalten hat.“

Bisher nur ein Wunschtermin
Die Maßnahme sei allerdings erst für das kommende Frühjahr 2024 geplant. Als Wunschzeitraum nennt der Betriebsleiter die Monate März, Anfang April. Der genaue Zeitraum müsse allerdings noch mit der Straßenverkehrsbehörde abgesprochen werden.
Fahrbahnplatten begannen zu wackeln
Die Fahrbahnplatten im Bereich des Bahnübergangs mussten erst vor wenigen Monaten untergossen werden, da sie angefangen haben zu wackeln, erinnert sich der Eisenbahnbetriebsleiter. „Aktuell liegen die Platten zwar gut da, aber das Problem könnte jederzeit wiederkommen“, beschreibt Brinkmann die Notwendigkeit der Maßnahme.
Sein Wunsch ist es, den Bahnübergang einmal richtig zu sanieren. Die letzte Komplettsanierung des Übergangs liege bereits 15 Jahre zurück.
Die Notwendigkeit einer erneuten Sanierung habe sich in den vergangenen beiden Jahren abgezeichnet. Hätte die Interimssanierung länger gehalten, hätte das Projekt auch erst in etwa drei Jahren umgesetzt werden können, so Brinkmann.
Gemeinderat muss mitfinanzieren
Die Frage für die Bahnbetriebe sei natürlich auch immer, wann Geld für solch ein Projekt zur Verfügung stehe, so Christian Brinkmann. Schließlich müsse dieses Projekt als Maßnahme der Bahnbetriebe vom Gemeinderat beschlossen werden.
Überrascht zeigte sich indes die Stadtverwaltung Blumberg, die laut Hauptamtsleiterin Nicole Schautzgy bis dato noch nichts von einer Sperrung des Bahnübergangs wusste. Dies läge daran, dass das Projekt noch nicht im Detail geplant sei und die Realisierung auch erst im nächsten Jahr stattfinde.
Um eine gute Planungs- und Finanzierungsphase zu gewährleisten, werde bereits jetzt mit den Planungen für das nächste Frühjahr begonnen. Zudem stehe für die Bahnbetriebe derzeit die Erstellung des Wirtschaftsplans 2024 an.
Verkehrsführung noch offen
Da sich die Planungen für die Maßnahme erst am Anfang befänden, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussage zur Verkehrsführung getroffen werden, so Christian Brinkmann.
Die Bahnbetriebe stünden aber in gutem Kontakt mit dem Regierungspräsidium Freiburg, welches als Straßenbaulastträger in das Projekt mit involviert sei, so Brinkmann. Ein Antrag beim Straßenverkehrsamts sei bislang aber noch nicht gestellt worden.
Das sagen Stadt und Regierungspräsidium
Auf Nachfrage beim Regierungspräsidium Freiburg zur anstehenden Maßnahme und den damit verbundenen möglichen Verkehrseinschränkungen verwies Pressereferentin Annika Nafz auf die Bahnbetriebe Blumberg. Ihr Kollegen Matthias Henrich ergänzte, dass sich im Regelfall der Projekträger um Baustelle und Umleitungen kümmere.
Der Antrag werde an die untere Verkehrsbehörde, Straßenverkehrsbehörde Landratsamt gestellt. Gemeinsam mit Polizei und Maßnahmenträger werde dann eine Lösung erarbeitet. Dabei sei nicht automatisch davon auszugehen, dass das Umleitungskonzept von vor 15 Jahren erneut zum Tragen kommen könnte.
Zeitspanne sollte ausreichen
„Wir rechnen mit einer gut dreiwöchigen Sperrung“, prognostiziert Brinkmann. Erfahrungsgemäß dürfte diese Zeitspanne für die Sanierung auch ausreichen, so Brinkmann, der in den vergangenen Jahren bereits einige Sanierungen von Bahnübergängen mitverantwortet hat.
Man wisse zwar derzeit noch nicht wie der Untergrund des Bahnübergangs aussehe, könne aber schnell reagieren. Erneuert werden soll dann der komplette Bahnübergang. Dazu zählen die Befestigung des Untergrundes, die Erneuerung der Fahrbahnplatten und der Schienen sowie die komplette Eindeckung im Straßenbereich
Wird auch der Radweg verbreitert?
Zudem gäbe es derzeit Überlegungen, den Radweg zu verbreitern, so Christian Brinkmann. Dies sei allerdings eine Entscheidung des Regierungspräsidiums, welches sich als Straßenbaulastträger auch an den Kosten beteiligen werde.
Kosten sind noch nicht abbildbar
Mit welchen Kosten gerechnet werden, könne erst nach der Erstellung der Kalkulation und des Budgetplans mitgeteilt werden, so der Geschäftsführer. Gespräche mit einer möglichen Straßenbaufirma fanden bereits in der vergangenen Woche statt.
Über den Bahnübergang führt die B27. Sie ist mit die wichtigste Verkehrsverbindung in die Schweiz. Außerdem befinden sich viele Blumberger Unternehmen in Zollhaus.
Wird die Sanierung des Bahnübergangs zur befürchteten Geduldsprobe für motorisierte Verkehrsteilnehmer? Der Betriebsleiter ist sich zumindest sicher, dass es für die Zeit der Vollsperrung gute Lösungen für eine Umleitung vonseiten des Straßenverkehrsamtes geben werde. Und wenn die Sanierung dann wieder für mindestens 15 Jahre halten werde, sei dies besser, als ständig auszubessern.