Die Vorstellung von gemütlich dahintreibenden Badenden mit Blümchenbadekappen beim Frühschwimmen ist längst überholt. Für viele Wassersportler ist das regelmäßige Fitnesstraining im Becken am Morgen ein fester Bestandteil ihres Alltags. So organisieren die Bäder in der Region ihr Angebot an Frühaufsteher:
Das Villinger Kneippbad im Grünen

Im Kneippbad in Villingen können Frühaufsteher von Montag bis Freitag ab 6.30 bis 7.30 Uhr ins kühle Nass abtauchen. Achtung, Einlass ist nur bis 7 Uhr, dann wird das Tor heruntergefahren. Drei Schwimmbecken laden zum Baden ein.
Enrico Krause ist leitender Schwimmmeister und schaut um die frühe Zeit, ob an den drei Becken alles seinen gewohnten Gang geht. Der 20-Jährige kennt seine Stammschwimmer.
Es kommen regelmäßig bis zu 30 Menschen am Morgen. die einen drehen eine schnelle Runde vor der Arbeit im Becken, die anderen sind Frühaufsteher und genießen die frische Luft beim Schwimmen am Morgen.

Für Manuela Kalisch aus Villingen ist es wichtig, beim Frühschwimmen die nötige Bewegung zu bekommen und fit in den Tag zu starten. Die Selbstständige kommt drei bis vier mal in der Woche vor der Arbeit zum Schwimmen.
„Das Wasser ist super und ich tue meinem Körper etwas Gutes vor dem Arbeiten. In meinem Villinger Nagelstudio sitze und feile ich den ganzen Tag“, erklärt Kalisch.
Frühschwimmen im Minara in Bad Dürrheim

Im Minara in Bad Dürrheim gibt es kein ausgewiesenes Angebot für Frühschwimmer. Allerdings startet der Badebetrieb dienstags und freitags bereits um 6 Uhr, an den übrigen Tagen um 9 Uhr.

Sabrina Häßler ist Fachangestellte für Bäderbetriebe und kümmert sich um die Frühschwimmer im Minara. Laut der 21-Jährigen kommt ein ganz gemischtes Publikum zum Frühschwimmen.
Unter den 20 bis 30 Schwimmern gibt es Rentner, aber auch viele junge Erwerbstätige, die nach dem Schwimmen zur Arbeit gehen. Auch das Verhältnis von Frauen und Männern sei ausgeglichen. „Wir haben viele Stammschwimmer die regelmäßig kommen“, sagt die Bademeisterin.

Andrea Naujoks aus Donaueschingen ist eine von den Stammschwimmerinnen, die sich früh ins Wasser wagen. Sie hat eine Jahreskarte und ihr Chef weiß Bescheid, dass sie dienstags und freitags ein bisschen später ins Büro kommt.
Naujoks schwimmt eine Stunde und genießt den angenehmen Start in den Tag. Sie fühlt sich erfrischt und hat das gute Gefühl etwas für sich getan zu haben.
Persönlicher Empfang im Neckarbad in Schwenningen
Im Neckarbad in Schwenningen wird der Badegast von Dienstag bis Freitag ab 6 Uhr von Annette Schuster größtenteils mit Namen begrüßt. Bademeister Eßlinger organisiert das Frühschwimmen.

Gegen 8 Uhr trudeln Schwimmschüler ein. Diese übernehmen dann die ersten vier Bahnen und das Nichtschwimmerbecken, in dem dann für den Schwimmunterricht die Düsen abgestellt werden. Durch die straffe Organisation kommt es zwischen öffentlichem Badebetrieb und Schülern zu keinen Spannungen.
„Für mich ist das Neckarbad ein Stück Heimat“, sagt Ursel Wolf. Die gebürtige Schwenningerin ist glücklich, dass es das Bad gibt. Wolf liebt die Wassertemperatur von 28 Grad. Für sie ist es traumhaft morgens um halb sieben ins Wasser zu gehen. Die 79-Jährige kennt die Leute, die immer kommen. „Und etwas zum Anschauen gibt es auch, wenn die Synchron-Schwimmen üben“, erzählt Wolf.
Donaueschinger Parkschwimmbad diese Saison geschlossen
Da das Parkschwimmbad in Donaueschingen diese Saison geschlossen ist, findet dort auch kein Frühschwimmen statt. Viele weichen deshalb an den Riedsee aus. Die Rechtsverordnung über die Benutzung des Freizeitzentrums Riedsee ist zur Zeit in Überarbeitung und wird in den nächsten Wochen festgelegt. Sobald dies geschehen ist, können Interessierte auf einer Karte sehen, wo das Baden erlaubt ist.