Nie war das Gesamtergebnis im Bund bei einer Wahl bedeutsamer als heute für Schwarzwald-Baar: Der VS-Region droht in den kommenden Wochen ganz still und leise der Sinkflug ins politische Nirwana. Warum? Thorsten Frei kann seinen Stimmbezirk noch so sehr dominieren – er erringt damit zunächst genau ein einziges Bundestagsmandat. Bislang war diese politische Schiene aus der Region in die Hauptstadt beinahe ein Selbstläufer. Zumindest die vergangenen 16 Jahre über, so lange hat die CDU Deutschlands erste Geige gespielt.

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Nun wird durchgewechselt, die Wähler haben bundesweit so entschieden. Die Gefahr für die Region ist so zu beschreiben: Rückt die CDU aus der ersten Reihe zurück ins zweite Glied, hat ein Abgeordneter wie Frei nicht mehr den schnellen Zugriff auf einen Minister aus der Riege der Parteifreunde. Mit Rot-Gelb-Grün als neuer Regierungskoalition könnte genau dieser Fall nun eintreten, die CDU landet in der Opposition. Für Schwarzwald-Baar wäre dies aus zwei Gründen besonders fatal: Schon bei der Landtagswahl gelang es den Christdemokraten nicht mehr, einen Bewerber im Landtag zu platzieren, dort sitzen Regio-Vertreter der Grünen und der FDP. Und: Die Leit-Industrie der Region Schwarzwald-Baar, der Automotive-Bereich, steckt mitten im Strukturwandel. Wer hält nun seine starke Hand in Berlin über Wahlkreis 286? Diese Frage umreißt die ganze Herausforderung. Eine Antwort ist nicht in Sicht