Ist sie schon da? Kommt sie noch? Wann kommt sie zu uns? Das sind Fragen, die zur Asiatischen Tigermücke hinführen. Denn in immer mehr Gemeinden und Städten in den wärmeren Regionen Baden-Württembergs ist zusätzlich zu den heimischen Stechmücken auch dieses Insekt unterwegs.

Das Wetter passt den Mücken

Die Starkregenereignisse und Überschwemmungen der vergangenen Wochen führten zu idealen Bedingungen für die Vermehrung von Stechmücken. Der Klimawandel begünstigt jedoch nicht nur die Vermehrung der heimischen Mücken, sondern trägt durch mildere Winter und höhere Sommertemperaturen dazu bei, dass sich neue Mückenarten weiter in Baden-Württemberg ausbreiten können. So wurde die Asiatische Tigermücke beispielsweise schon am Bodensee nachgewiesen. 

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Tigermücken sind sehr lästig und aggressiv, und stechen auch tagsüber. Außerdem können sie, in sehr selten Fällen, unter geeigneten Bedingungen Krankheiten von Mensch zu Mensch übertragen. Dies kann passieren, wenn eine erkrankte Person sich in einer Region mit Tigermücken aufhält und gestochen wird.

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Dass der Schwarzwald-Baar-Kreis in absehbarer Zeit zu diesen Regionen gehört, ist nicht anzunehmen. Eine gute Nachricht. Die Tigermücke sei bisher noch kein Gunstraum für die Tigermücke, heißt es aus dem Landratsamt. „Bisher sind hier noch keine Einzelnachweise bezüglich der Asiatischen Tigermücke aufgetreten“, sagt Sprecherin Heike Frank. Der Schwarzwald-Baar-Kreis sei aufgrund der geografischen und klimatischen Lage weniger für die Tigermücke geeignet. Allerdings sei davon auszugehen, dass sich das aufgrund klimatischer Veränderungen in Zukunft ändern kann.

Dengue-Infektionen nehmen zu

Entlang des Oberrheingrabens, am Bodensee, am mittleren Neckar und in der Rhein-Neckar-Region hat sich der lästige Stecher schon etabliert. Die Politik reagiert. Auch auf statistische Ausreißer. „Seit Anfang des Jahres beobachten wir in Baden-Württemberg, wie in ganz Deutschland, eine im Vergleich zu den Vorjahren höhere Anzahl an Dengue-infizierten Reiserückkehrern“, teilte Gesundheitsminister Manne Lucha Anfang Juli mit. Das Dengue-Virus wird auch durch die Tigermücke übertragen.

Lucha warnt Reiserückkehrer

Er betonte aber, dass das Übertragungsrisiko von exotischen Viren durch die Asiatische Tigermücke bei uns aktuell weiterhin noch gering sei. Trotzdem sollten Reiserückkehrende aus diesen Ländern 14 Tage nach Rückkehr auf Mückenschutz achten, um das Risiko für lokale Übertragungen zu reduzieren. Bedeckende Kleidung, Anti-Mücken-Mittel und Netze oder Fenstergitter bieten einen wirksamen Schutz vor Mückenstiche.

Lokale Infektionen würden in Zukunft immer wahrscheinlicher, heißt es aus dem Ministerium weiter. Wenn sich die Tigermücke ungestört in Baden-Württemberg ausbreiten würde, stiege das Risiko für lokale Übertragungen.

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Hier kommen die Betreiber von Kleingartenanlagen und Campingplätzen ins Spiel. Aber auch jeder, der einen Garten hat, selbst jeder, der seinen Balkon bepflanzt hat: Denn die Tigermücke wird überall dort heimisch, wo kleinere und größere, natürliche und künstliche Wassergefäße zur Eiablage zur Verfügung stehen.

Eiablage im kleinsten Gefäß

Damit wird bei Bekämpfung der Mückenlarven das Entfernen von möglichen Brutstätten in den Sommermonaten entscheidend, informiert das Landesgesundheitsministerium. Denn die stark an den Menschen angepasste Tigermücke nutzt zur Eiablage nahezu jegliche kleine Wasseransammlung: auf dem Balkon, im Hof oder Garten, in Gießkannen, Untersetzern, Blumenkästen, Kinderspielzeug oder Regentonnen. Also gilt es diese zu leeren, regelmäßig das Wasser zu wechseln oder die Behältnisse abzudecken. Dagegen bevorzugen heimische Mücken offene und fließende Gewässer.

Schmerzhaft sind dagegen beiderlei Stiche. Genau wie den heimischen Mückenarten sind bei der Tigermücke Juckreiz, Schwellung und Rötung die üblichen und schnell eintretenden Symptome. Sollten nach einigen Tagen fieberhafte Beschwerden mit oder ohne Hautausschlag auftreten, sollte man im Zweifelsfall ärztlichen Rat einholen.

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