Umweltbildung kann auch mal fröhlich laut sein. Mareike Matt hat die Kinderstimmen noch lebhaft im Ohr. In den Ferien hatte die 31-jährige Forstbeamtin ein besonderes Angebot für Kinder: Die konnten bei ihr das Junior-Ranger-Abzeichen erwerben.
50 Kinder wollen Junior-Ranger machen
„Das Angebot war schnell ausgebucht“, insgesamt hätten sich 50 Kinder angemeldet, von Lenzkirch bis Blumberg, sieben Kinder hätten bereits den Junior-Ranger erworben. Dafür mussten sie sechs von zehn Angeboten besuchen und eine Abschlussprüfung absolvieren.
Mareike Matt hatte erst zu Jahresbeginn die Nachfolge von Wutach-Ranger Martin Schwenninger angetreten. Für sie war der Junior-Ranger ein Höhepunkt in der Umweltbildung. Das ist einer ihrer drei Hauptarbeitsbereiche neben Naturschutz und Besucherlenkung.
Mit den Kindern besprach die Rangerin die Möglichkeiten bei der Besucherlenkung. Sie zeigte ihnen interessante Pflanzen und erklärte, wie die Wutachschlucht als eine der letzten Wildflusslandschaften in Europa entstanden ist. Diese Tour leitete übrigens Martin Schwenninger, mit dem Mareike Matt nach wie vor fast regelmäßig in Kontakt steht.
Was die Kinder über kluge Vögel wissen
Besonders beliebt waren die Themen Tiere und Wasser. Die Kinder lernten, welche Tierarten in der Wutachschlucht vorkommen, vor allem welche Vogelarten und weshalb sich zum Beispiel Fledermäuse in der Schlucht wohlfühlen. „Am Ende habe ich einen Pirschpfad installiert und anhand von Holztieren besprochen, was die Tiere ausmacht.“
Dass ein Igel zum Beispiel Winterschlaf macht, dass ab und zu ein Luchs die Gegend durchstreift. Die Kinder wussten schon so einiges, schildert die Rangerin. Etwa, dass der Eichelhäher ein kluger Vogel ist, dass er ein guter Verteiler von Samen und Nüssen ist, so den Wald besamt und manchmal auch die Verstecke von Eichhörnchen plündert.
Beim Junior-Ranger wurde die Rangerin von ehrenamtlichen Helfern des Schwarzwaldvereins und der Wanderscouts unterstützt. Finanziert wurde das Projekt mit 3000 Euro vom Landkreis Waldshut. Für die Kinder war das Angebot kostenlos.
Und wie kam der Junior-Ranger an? „Da haben wir nur positive Rückmeldungen erhalten“, sagt Mareike Matt.
Total spannendes erstes Jahr
Ihr erstes Jahr als Wutach-Rangerin empfindet Mareike Matt nach eigener Aussage als total spannend.
„Für die Schlucht wünsche ich mir, dass sie weiterhin Menschen auch ins Freie bringt, dass die Wildnis, die wir haben, erlebbar bleibt“, sagt Matt. „Und dass die Menschen mit Respekt der Natur gegenüber handhaben, dass sie sich bewusst machen, dass sie zu Gast sind.“
Laufen die Touristen irgendwann Schlange?
Und wie viel Tourismus und wie viele Besucher verträgt die Schlucht? Für sie sei dies eine schwierige Frage. „Dieses Jahr hatten wir rund ein Drittel weniger Besucher als 2023, was dem Wetter geschuldet ist.“ Die Rangerin sieht das so: „Die Schlucht verträgt Menschen, die sich an die Regeln halten.“ Die Frage sei eher: Wie viele Touristen vertragen die Touristen? „Irgendwann läuft man halt in Schlange, es sind schmale Pfade.“