Im November war Schluss mit dem Konzerten des Jazz-Club im Exil, im Martin-Luther-Haus: Der Lockdown traf die Kulturbranche mit voller Wucht. Jetzt endlich haben die Corona-Auflagen wieder ein Konzert erlaubt und die Macher des Jazz-Club haben sofort Laura Totenhagen mit ihrem Quartett aus Köln eingeladen und haben den Konzertreigen wieder eröffnet. Gleich zu Beginn hatte Friedhelm Schulz für die rund 40 Besucher noch eine gute Nachricht: „Der Jazz-Club ist zum sechsten Mal in Folge für sein hervorragendes Programm ausgezeichnet worden.“ Applaus – Auszeichnung der Programmplanung unabhängiger Spielstätten – heißt der Preis, der von der Initiative Musik verliehen wird. Da es letztes Jahr keine Preise gab, war der Topf gut gefüllt und so erhält der Jazz-Club 10 000 Euro Preisgeld.
Das ist für Friedhelm Schulz und die Macher des Jazz-Club eine tolle Nachricht und das „in dem Jahr, in dem der Jazz-Club seinen 60. Geburtstag feiert.“ Seit 1961 gibt es Jazz-Konzerte in der Webergasse 5, in dem urigen Keller mit der besonderen Atmosphäre. Corona hat die Konzerte an diesem Spielort unmöglich gemacht und ab wann es in dem Keller weitergehen kann, ist unklar. Aber mit dem Martin-Luther-Haus ist eine coronataugliche Exil-Lösung gefunden worden.
Auch Laura Totenhagen, Jazz-Sängerin aus Köln, freute sich riesig, wieder vor Publikum spielen zu dürfen. „Das ist einfach so schön.“ Auch den Musikern Felix Hauptmann (Klavier), Stefan Schönegg (Bass) und Leif Berger (Schlagzeug) merkte man die Freude an, wieder auf einer Bühne stehen und spielen dürfen. Das Quartett spielt selbtkomponierte Werke, Laura Totenhagen hat Gedichte einer chinesischen Autorin vertont und setzt ihre Stimme in vielfältigen Nuancen ein – von zart flüsternd über melodisch-poetisch bis lautstark und gewaltig.
Im Juli hat der Jazz-Club Villingen vier weitere Konzerte geplant, alle Infos auf der Homepage unter www.jazzclub-villingen.de