Das ehemalige Offizierskasino in der Richthofenstraße ist ein imposanter Bau. Das dachten sich auch zwölf Interessenten, die für die künftige Nutzung des Gebäudes ihren Hut in den Ring geworfen haben. Noch ist alles recht vage, doch die Stadt hofft auf tragfähige Konzepte.

Ernsthafte Vorschläge

In einer ersten Runde sind nach Auskunft von Madlen Falke, Pressesprecherin der Stadt Villingen-Schwenningen, ein Dutzend Vorschläge eingegangen, wie das Gebäude künftig wieder mit Leben gefüllt werden könnte. Noch gibt man sich bei der Stadt freilich bedeckt, in welche Richtung diese Vorschläge abzielen. Bisher finde des Interessenerkundungsverfahren auf eher unverbindlicher Ebene statt, heißt es von städtischer Seite. Es gebe aber durchaus Vorschläge, die es verdient hätten, näher geprüft zu werden.

Die Stadt hatte Anfang Februar 2025 beschlossen, das Gebäude zu verkaufen. Voraussetzung dafür ist allerdings ein gutes Nutzungskonzept. In der jetzigen Bewerbungsphase geht es noch nicht um konkrete Konzepte, doch dieser Schritt soll nun folgen.

„Mit der Resonanz ist die Stadt durchaus zufrieden“, sagte Madlen Falke. Sie kündigte an, dass noch im Laufe dieser Woche die vollständigen Ausschreibungsunterlagen für die Verfahrensteilnahme an die Interessenten verschickt werden. „Wer sich letztendlich die Mühe macht, ein konkretes Konzept einzureichen, bleibt abzuwarten“, sagt die Pressesprecherin der Stadt.

Besichtigungstermine geplant

In einem nächsten Schritt werden für jene, die konkretes Interesse bekunden, Besichtigungstermine angeboten. Die Bewerber können dann ihre Bewerbungen mit der Vorstellung der Nutzungskonzepte bis Mitte Juli einreichen. Das weitere Verfahren sieht dann eine verwaltungsinterne Prüfung vor. Sieht die Verwaltung Ansatzpunkte für eine sinnvolle Nutzung, folgen Verhandlungsgespräche mit den aussichtsreichsten Bietern.

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Das letzte Wort hat dann der Gemeinderat. Die aktuellen Planungen der Stadtverwaltung sehen vor, dass das Gremium frühestens im Herbst über die verschiedenen Einsendungen berät. Hierbei sollen maximal drei Bewerber die Möglichkeit erhalten, ihre Konzepte den politischen Gremien vorzustellen, ehe der Gemeinderat über die Vergabe des Grundstücks entscheidet. Voraussetzung für den Verkauf ist dann der Abschluss eines Modernisierungs- und Instandsetzungsvertrages zwischen Stadt und potenziellem Käufer.

Sensible Nutzung geplant

In einer Sitzung des Technischen Ausschusses vom 4. Februar 2025 hatte Bürgermeister Detlev Bührer darauf verwiesen, dass man auf der Suche nach einer sensiblen Nutzung sei – angesichts des benachbarten Kindergartens, der städtischen Ämter und des Stadtarchivs. Vorstellbar seien Geschäfts- und Büroräume, Dienstleistungsbetriebe oder freie Berufe, Anlagen für soziale oder kulturelle oder gastronomische Zwecke.

Diese Auflagen gibt es

Wie bereits im Februar festgelegt, soll der Käufer des Offizierskasino vertraglich verpflichtet werden, einen KfW-Effizienzhausstandard für das Haus einzuhalten. Weitere Auflagen legen fest, dass das Gebäude an das kalte Nahwärmenetz angeschlossen werden muss und die Vorgaben des Bebauungsplan, der Grünordnung und des Denkmalschutzes einzuhalten sind. Weil das ehemalige Kasino unter Denkmalschutz steht, sind bauliche Veränderungen ohnehin nicht möglich.

Für die Vergabe soll die angebotene Kaufsumme nicht ausschlaggebend sein, wie Planungsamtsleiterin Kirsten Hellstern im Februar betont hatte. In erster Linie gehe es um die beste Idee, die auf dem Tisch liegt.

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Ursprünglich hatte die Stadt selbst ein Auge auf das Gebäude geworfen, sollte nach einer Entscheidung des Gemeinderats aus dem Jahr 2020 dort doch das neue Standesamt Villingen unterkommen.