Fußball-Bezirksliga: – Neun Tage vor dem Rückspiel am Samstag, 13. April, beim TuS Stetten, flatterte dem SV Buch nun ein Schreiben aus der Lörracher Südstadt per Mail ins Haus. In dem Schriftstück formuliert TuS-Sportchef Franco Viteritti ein Hausverbot seines Vereins für Trainer Daniel Pietzke und Spieler Pascal Störk vom SV Buch. Über diese Möglichkeit hatte Viteritti gegenüber dem SÜDKURIER bereits – nach dem Abbruch des Hinspiels in Buch am 7. Oktober – im Herbst gesprochen.

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Wie Franco Viteritti dem SV Buch mitteilt, sehe sich sein Verein – aufgrund von Gerüchten aus dem Umfeld – nicht in der Lage, die Sicherheit dieser beiden Personen zu gewährleisten: „Wir machen von unserem Hausrecht Gebrauch und werden den zwei benannten Personen den Zutritt verweigern, aus Sicherheitsgründen“, steht im Schreiben.

Sportchef Franco Viteritti (TuS Stetten): „Es sind im Vorfeld des Rückspiels gegen den SV Buch Gerüchte im Umlauf, die wir nicht genau ...
Sportchef Franco Viteritti (TuS Stetten): „Es sind im Vorfeld des Rückspiels gegen den SV Buch Gerüchte im Umlauf, die wir nicht genau greifen können. Wir können nicht für die Sicherheit von Pascal Störk und Daniel Pietzke garantieren.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

Unverständnis beim SV Buch

Beim SV Buch trifft dieser Vorstoß auf Unverständnis: „Es war unser Ziel das Spiel sportlich und ohne Nebengeräusche über die Bühne zu bringen, nachdem nun auch etwas Gras über die Sache gewachsen ist“, erklärt Sportchef Denys Martini: „Wir haben uns an den Verband gewandt und um Information gebeten, wie wir uns zu verhalten haben. Wir sind überrascht von dieser Reaktion. So etwas haben wir noch nie gehabt.“ Dass der SV Buch in diesem Spiel ohne Pietzke und Störk antrete, komme nicht in Frage: „Entweder es spielen alle, oder keiner.“

Sportchef Denys Martini (SV Buch): „Es war unser Ziel das Spiel sportlich und ohne Nebengeräusche über die Bühne zu bringen. Wir haben ...
Sportchef Denys Martini (SV Buch): „Es war unser Ziel das Spiel sportlich und ohne Nebengeräusche über die Bühne zu bringen. Wir haben uns den Verband gewandt, denn die Situation ist für uns neu.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

Diese Option müsse nicht gezogen werden, so Ralf Brombacher, Schiedsrichter-Obmann im Südbadischen Fußballverband aus Kandern: „Es gibt eine klare Rechtslage, dass der SBFV der Veranstalter eines Spiels ist. Entsprechend kann ein Platzverbot nur vom Verband ausgesprochen werden.“

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Brombacher: „Veranstalter des Spiel ist der SBFV“

Allerdings, so schränkt Brombacher ein, habe der Gastgeberverein durchaus die Möglichkeit, einer oder mehreren Personen ein „Hausverbot“ für die Örtlichkeiten wie das Sportheim auszusprechen: „Aber es muss jederzeit gewährleistet sein, dass Spieler und Offizielle in die Kabine dürfen, sich umziehen, kicken und danach wieder duschen. Sobald das erledigt ist, müssen sie das Vereinsgelände wieder verlassen.“

Schiedsrichter-Obmann Ralf Brombacher: „Veranstalter eines Spiels ist der Verband und nur dieser hat das Recht ein Platzverbot ...
Schiedsrichter-Obmann Ralf Brombacher: „Veranstalter eines Spiels ist der Verband und nur dieser hat das Recht ein Platzverbot auszusprechen. Ein Hausverbot ist beispielsweise für Vereinsheim möglich. Es muss jederzeit gewährleistet sein, dass Spieler und Offizielle in die Kabine dürfen, sich umziehen, kicken und anschließend auch duschen.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

Etwas anderes habe der SV Buch auch gar nicht vor, so Martini: „Wir sind da unverschuldet in eine Situation geraten und haben versucht, bei der Urteilsfindung wahrheitsgemäß zu helfen.“ Dass das den angesprochenen Vereinsmitgliedern vom TuS Stetten abgesprochen werde, könne er nicht verstehen: „Es wäre an der Zeit, dass wieder Normalität einkehrt. Schließlich stehen wie uns ja auch in der nächsten Saison wieder gegenüber.“

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Ähnlich sieht es Trainer Daniel Pietzke: „Ich habe mir am Ostermontag das Pokalspiel des TuS Stetten gegen den VfR Bad Bellingen angeschaut und hinterher auch noch etwas getrunken. Es gab keinerlei Probleme und ich habe in keinem Moment um meine Sicherheit fürchten müssen.“ Dass er auch am kommenden Samstag vor Ort sein werde, daran lässt Pietzke keine Zweifel: „Das Hausverbot war bislang nur angekündigt. Jetzt ist es ausgesprochen. Aber wir haben uns nichts vorzuwerfen.“

Trainer Daniel Pietzke (SV Buch): „Ich habe am Ostermontag das Pokalspiel beim TuS Stetten angeschaut und hatte in keinem Moment das ...
Trainer Daniel Pietzke (SV Buch): „Ich habe am Ostermontag das Pokalspiel beim TuS Stetten angeschaut und hatte in keinem Moment das Gefühl, dass meine Sicherheit bedroht ist.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

SV Buch berät Empfehlung an Fans intern

Ob der SV Buch im Übrigen seinen Anhängern und Mitgliedern von einer Anreise zum Spiel abrät, werde man nach der Antwort durch den Verband intern besprechen: „Allerdings wollen wir als Verein die Mannschaft und den Trainer beim Spiel natürlich unterstützen. Wir wollen keinesfalls eine Konfrontation, sondern Fußball spielen. Es liegt uns fern, dort irgendjemanden zu provozieren“, hofft Martini, dass sich die nun wieder aufschäumenden Wogen bis zum Anpfiff durch Ralf Brombacher, der schon jetzt für die Leitung des brisanten Spiels eingeteilt ist, wieder glätten.