Fußball-Landesliga: Mit nur 14 Treffern, acht davon im Spiel Gottmadingen-Bietingen gegen Schonach, waren die Defensivreihen die großen Gewinner des ersten Landesliga-Spieltags. Den sieben Schwarzwälder Teams gelangen insgesamt nur vier Tore. Fünf der acht Auftaktspiele endeten mit Punkteteilungen.
Als einziger der sieben Schwarzwälder Landesligisten feierte der FC Löffingen einen Auftaktsieg. Bereits am Freitag setzten sich die Baaremer mit 1:0 in Furtwangen durch. „Ich bin mit unserer Teamleistung sehr zufrieden. Es war ein guter Auftritt, den Lukas Laber mit seinem Treffer vergoldet hat“, sagt Löffingens Trainer Jörg Klausmann. Ihm gefiel die geschlossen aufgetretene Mannschaft, die auch viele Zweikämpfe für sich entschied und in den ersten 45 Minuten die Gastgeber sehr gut zustellte. „Das hat wirklich super funktioniert“, so Klausmann. „Ich hoffe, dass der Auftaktsieg unser Selbstvertrauen stärkt und wir in den kommenden Partien an diese Leistung anknüpfen“, fügt Klausmann an.
Für Uwe Müller, Trainer des FC Furtwangen, steht in der Analyse der ersten Partie fest: „Wir haben das Spiel gegen Löffingen in den ersten 45 Minuten verloren.“ Seine Vorgabe lautete, das Tempo hochzuhalten und offensiv zu verteidigen. Das gelang in Halbzeit eins zu selten. Dem Gegentreffer ging ein Fehlpass voraus. Nach dem Seitenwechsel habe sein Elf Druck aufgebaut und sich Torchancen erarbeitet, die jedoch nichts einbrachten. „Nicht gefallen hat mir“, so Müller, „dass die Partie immer hitziger wurde.“ Verärgert war der Übungsleiter zudem, „dass Johannes Wehrle nach nur zwei Fouls im ganzen Spiel die Ampelkarte sah“. Hinzu kommt, dass die erfahrenen Marcel Wetzig und Patrick Staudt angeschlagen vom Platz mussten, was Müller einige Sorgen bereitet.
Eine Viertelstunde benötigte der FC Gutmadingen, um beim Titelfavoriten Spvgg. F.A.L. in die Partie zu finden. „Was wir in den restlichen 75 Minuten gezeigt haben, hat mich begeistert. Wir haben viele Zweikämpfe für uns entschieden und uns an den taktischen Fahrplan gehalten. Wir haben einen großen Willen und viel Mentalität gezeigt“, lobt Gutmadingens Trainer Steffen Breinlinger seine Akteure und freute sich über das 1:1. Über die ersten 15 Minuten möchte Breinlinger aber dennoch sprechen. „Das war schon brutal, wie uns da der Gastgeber beherrscht hat. Das war für mich nicht zufriedenstellend. Stark war hingegen, wie wir danach aufgetreten sind und den Punkt holten.“ Über 90 Minuten kassierte Gutmadingen keinen Treffer aus dem Spiel heraus. Über die Berechtigung des Elfmeters, der zum 1:0 führte, gab es hingegen keine Zweifel. Breinlinger stuft den Teilerfolg als wichtig für das Selbstvertrauen ein, erkannte aber auch: „Spielerisch geht bei uns noch etwas mehr.“ Wohl länger als zunächst befürchtet wird hingegen Tobias Kienzler ausfallen, dessen Verletzung schwerwiegender ist.
Der FC Bad Dürrheim startete zuhause mit einer torlosen Punkteteilung gegen die SG Dettingen-Dingelsdorf in die neue Saison. Haben die Kurstädter damit einen Zähler gewonnen oder zwei verloren? Trainer Enrique Blanco umgeht die Frage. „Wir haben einen wichtigen Punkt gegen einen vor allem offensiv starken Gegner geholt. Wir haben über weite Strecken sehr gut gespielt. Die ausführliche Fehleranalyse nach den Vorbereitungsspielen hat gewirkt. Wir sind auf einem guten Weg und ich bin mit dem Auftakt sehr zufrieden“, resümiert der Coach. Obwohl sich seine Elf noch in der Lernphase befinde, habe die Mannschaft ein gutes Umkehrspiel gezeigt, allerdings manchmal in entscheidenden Szenen etwas zu hektisch agiert. „Wir werden daran arbeiten um im Torabschluss kaltschnäuziger zu werden. In beiden Halbzeiten hatten wir zwei hundertprozentige Möglichkeiten. Da auch die Gäste Chancen hatten, geht das Ergebnis in Ordnung“, fügt Blanco an.
Mit der Nullnummer gegen den sehr stark eingeschätzten FC Singen gelang Aufsteiger FV Marbach im ersten Landesliga-Spiel der Vereinsgeschichte ein beachtlicher Einstand in die neue Liga. „Wir haben sehr kompakt agiert und auch alle Vorgaben erfüllt. Für uns ist der Punktgewinn fast wie ein Sieg einzustufen. Wir sind gegen einen starken Gegner ohne Gegentreffer geblieben und haben sicherlich viel Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben getankt“, bilanziert Marbachs Trainer Patrick Fleig. Er erkannte auch an, dass sich Singen noch in der Findungsphase befindet, doch das 0:0 sei ein gerechter Spielausgang. Bitter für die Marbacher, dass Tim Häring und Michael Effinger in der Schlussphase die Gelbrote Karte sahen und eine Partie pausieren müssen. Fleig hofft, die Ausfälle im Kollektiv aufzufangen.
Zeljko Cosic, Trainer des FC Neustadt, musste bei der 0:1-Niederlage in Walbertsweiler erkennen, „dass Vorbereitung und Landesliga-Alltag zwei völlig unterschiedliche Schuhe sind“. Er vermisste weitgehend bei einigen Akteuren das nötige Feuer im Spiel. „Die Enttäuschung überwiegt, denn es war für uns deutlich mehr drin. Einige Spieler sind regelrecht blass geblieben. Zudem hatten wir auch nicht das nötige Spielglück. Mir hat nicht gefallen, dass wir unsere Möglichkeiten teilweise sehr fahrlässig vergeben haben“, resümiert Cosic. Schlussmann Manuel Werner ging angeschlagen vom Platz, wobei noch offen ist, ob Werner ausfällt oder in der nächsten Partie gegen Marbach wieder zwischen den Pfosten steht.
Durch die 2:6-Niederlage beim SC Gottmadingen-Bietingen musste der FC Schonach mit der Roten Laterne die Rückfahrt antreten. Eine Stunde hielt die Elf von Trainer Alex Fischinger ein vielversprechendes 2:2, bevor es noch vier Mal im eigenen Kasten einschlug. „Das Ergebnis hört sich niederschmetternd an. Dennoch sehe ich es nicht ganz so schwarz. Selbst nach dem 2:4 haben wir gut gespielt und viel riskiert. Ich habe einiges von meiner Mannschaft gesehen, was für uns spricht und Hoffnung macht. Die ersten 45 Minuten haben mir sogar sehr gut gefallen“, bilanziert Fischinger. Jedoch kassierte seine Elf vier Gegentreffer durch Standards. „Da haben wir sehr naiv verteidigt“, betont der Trainer. Beeindruckt hat Fischinger, mit welch hohem Spieltempo der Gastgeber agierte, obwohl auch seine Elf diesbezüglich nahezu ihr Potential abrief.
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