Fußball-Oberliga: Ein 1:5 hört sich auf den ersten Blick nach einer bösen Klatsche an. Es steht auch tatsächlich außer Frage, dass die Niederlage der U21 des FC 08 Villingen beim 1. FC Normannia Gmünd verdient war. Da eine Medaille jedoch meist zwei Seiten hat, muss die Situation näher in Augenschein genommen werden.
„Für mich steht fest, dass dieses Resultat eindeutig zu hoch ausgefallen ist. Wir waren bestimmt nicht um diese vier Tore schlechter“, macht Chef-Trainer Daniel Miletic deutlich. Doch hängst du erst einmal da unten drin, kommen gleich mehrere Dinge zusammen. Selbst kleinste Fehler werden gnadenlos bestraft, personelle Rückschläge können nicht kompensiert werden. Ein Beispiel aus Gmünd.
Einige Zeit stand das Mitwirken von Kapitän Peter Bächle nach einem im Training erlittenen Schlag auf der Kippe. Dann gab er selbst grünes Licht, stand schon in der Aufstellung, um beim Aufwärmen erneut Schmerzen zu verspüren. „Also habe ich wieder alles umgestellt, Felix Zeiser aus dem Mittelfeld in die Innenverteidigung beordert“, zählt Miletic auf. Was den einmal zurechtgelegten Plan erneut über den Haufen warf.
So kam eins zum anderen. „Wir haben bestimmt kein schlechtes Spiel gemacht. Auch wenn das Team von Gmünd mit ihren gestandenen Oberliga-Spielern mehr Ballbesitz hatte. Was uns aber zum Verhängnis wurde, waren in erster Linie zwei Dinge: Unzulänglichkeiten, die sofort zu Gegentoren führten, und dass wir unsere eigenen Möglichkeiten nicht konsequenter genutzt haben“, meint Miletic im Nachgang. Selbst die Gastgeber mussten zugeben, dass phasenweise eher die Villinger am Drücker waren und sich zu keiner Zeit in ihr Schicksal ergaben. „Ich kann und will der Mannschaft keinen Vorwurf machen. An der Bereitschaft liegt es bestimmt nicht“, so der Nullacht-Coach.
Dennoch steht durch die Niederlage fest, dass Villingen die Vorrunde in der Oberliga Baden-Württemberg mit lediglich drei Siegen als Tabellenletzter beendet hat. Und so wartet das Team sehnsüchtig darauf, das eigene Punktekonto in den zweistelligen Bereich zu bringen, wobei der Trainer keinerlei Druck ausübt. „Wir sind nun mal ein Team, bei dem die Ausbildung und das Sammeln von Erfahrungen an erster Stelle stehen. Das weiß ich als Trainer, da steht auch der Verein voll dahinter“, betont Miletic, hat aber ebenso Verständnis dafür, dass seine jungen Spieler eher nach Erfolgserlebnissen lechzen. „Nach so vielen Niederlagen, wächst das Selbstvertrauen bei ihnen nicht gerade in den Himmel. Das ist für sie wie ein Teufelskreis“, sagt er.