Fußball-Regionalliga: Gerade einmal vier Monate ist es her, da strahlte die Sonne über Villingen. Zumindest, was den Fußball betrifft. Die erste Mannschaft des FC 08 hatte den Aufstieg in die Regionalliga geschafft, holte zudem den Pokalsieg, und im Schlepptau zog die Reserve als Meister der Verbandsliga in die Oberliga ein. Doch nach der 1:3-Niederlage des Teams von Trainer Mario Klotz im Duell der Neulinge gegen den 1. Göppinger SV sowie nach dem Abrutschen der U21 auf den letzten Tabellenplatz ist der Friedengrund eher wolkenverhangen. Und dies liegt weniger an der momentanen Wetterlage.

  • Gegensätze: Vielmehr war die Enttäuschung allgegenwärtig. Außer natürlich bei der kleinen Gruppe an mitgereisten Göppinger Anhängern, die ihr Glück kaum fassen konnten und ihre Mannschaft ausgelassen nach dem Schlusspfiff feierten. Da Bilder bekanntlich mehr als 1000 Worte sagen, zwei Beispiele, die die Gefühlslage bestens beschreiben: auf der einen Seite völlig versteinerte Minen bei den Schwarz-Weißen und allen, die es mit ihnen halten; auf der anderen ein breites Dauergrinsen im gesamten Lager des Sportvereins. Schon beim zweiten Tor war die Gäste-Bank komplett aufgesprungen, Ersatzspieler und Trainer-Team stürmten den Platz – was nur wenige Minuten später fast schon in Ekstase mündete.
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  • Horrorfilm: Allein die Aufzählung der ausgelassenen Chancen in diesem Spiel mutet an wie einen schlechten Horrorfilm. Marcel Sökler mit gleich einigen guten Möglichkeiten, aber auch Christian Derflinger, Tevfik Ceylan oder Angelo Rinaldi – um nur einige zu nennen – hätten der Partie aus Villinger Sicht die richtige Wendung geben können. „Deshalb bin ich schon der Meinung, dass wir eigentlich kein schlechtes Spiel gemacht haben. Jedoch müssen wir uns ankreiden lassen, das Tor nicht getroffen zu haben“, meinte Ergi Alihoxha. Und die erzielten Treffer entscheiden nun mal über Sieg oder Niederlage. Deshalb nahmen sowohl er als auch Klotz kein Blatt vor dem Mund, als sie von einer bitteren und ernüchternden Niederlage sprachen. Was die „Herausforderung Regionalliga“, wie sie vom Villinger Coach immer wieder bezeichnet wird, nicht wirklich kleiner werden lässt.
  • Schwächung: Es steht außer Frage, dass das Ausscheiden von Torhüter Andrea Hoxha nach einer halben Stunde eine enorme Schwächung für die Gastgeber bedeutete. Müßig ist es darüber zu diskutieren, ob er den Führungstreffer der Gäste verhindert hätte. Fakt ist aber, dass sein Back-up Kevin Ehmann zweimal hinter sich greifen musste und dass am Ende eben nicht der FC 08, sondern der Gegner jubelte.
  • Nächster Ausfall: Während beim Villinger Keeper weitere Untersuchungen abgewartet werden müssen, steht mit Alihoxha – unabhängig von dessen Schulterverletzung, mit der er sich seit über einer Woche herumplagt – der nächste Ausfall beim FC 08 Villingen bereits fest. Der Ersatz-Kapitän handelte sich gegen Göppingen nämlich seine fünfte gelbe Karte ein und ist damit automatisch für ein Spiel gesperrt.
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  • Händchen: Bei allem Frust über die Niederlage müssen einige Dinge neidlos anerkannt werden. Zum Beispiel, dass Göppingens Kapitän Tim Schraml überragender Mann seines Teams war. Stets vorangehend, gewann er die Mehrzahl seiner Zweikämpfe, wurde im Verlauf der Begegnung immer präsenter und leitete den Führungstreffer ein. Oder dass Trainer Gianni Coveli mit der Einwechslung von Emmanuel McDonald und dessen anschließendem Doppelpack ein extrem gutes Händchen bewies.
  • Hessen-Duelle: Die Kickers Offenbach mussten ihre Tabellenführung in der Regionalliga-Südwest abgeben. Im hessischen Derby gegen die Reserve der Eintracht Frankfurt kamen die Offenbacher nicht über ein torloses Remis hinaus. Dafür übernahm ein anderes Team aus Hessen die Tabellenführung: Mit einem 1:0 setzte sich der FSV Frankfurt in einem weiteren Hessen-Duell gegen den KSV Hessen Kassel durch und steht nun mit zwei Punkten Vorsprung vor Offenbach an der Tabellenspitze.