Mit 0:1 musste sich die SG Buchheim-Altheim-Thalheim/Kreenheinstetten-Leibertingen dem Ligazweiten FC Bodman-Ludwigshafen beugen. „Wir haben in dieser kampfbetonten Partie alles in die Waagschale geworfen, hätten einen Punkt verdient gehabt“, resümierte Sebastian Knittel. Ein einziger individueller Fehler gab letztlich den Ausschlag.
Der Abwehrstratege im Team
Der 33-Jährige gilt als Abwehrstratege im Team. „Aufgrund seiner Erfahrung ist er der ruhende Pol in der Mannschaft“, streicht SG-Coach Dirk Ruddies die Routine und die Koordinationsfähigkeiten seines Schützlings heraus.

Vom SC Pfullendorf zurück zum Heimatverein
Sebastian Knittel hatte beim SC Pfullendorf die Jugendstationen durchlaufen. 2007, bei seiner Rückkehr zum Heimatverein, signalisierte er seine Bereitschaft, Verantwortung im Verein übernehmen zu wollen. Sie nahmen ihn beim Wort, holten ihn in den Vorstand und er hat jetzt die zusätzliche Funktion des Sportlichen Leiters inne.
Negativserie hält an
Sebastian Knittel grämte sich genauso wie sein Coach, dass die Negativserie im vierten Spiel anhielt. Dabei boten sie dem Titelaspiranten vom See kämpferisch energisch Paroli, hielten deren beste Liga-Offensive gut im Zaum.
Den einzigen Aussetzer im Abwehrverhalten bestrafte Adrian Schaal gleich nach Wiederbeginn. „Das Bemühen war da, doch eine klare Chance konnten wir selber nicht herausspielen“, erkannte Ruddies die Offenschwäche als Manko, obgleich seine Elf auf dem Sportgelände in Buchheim bis zum Abpfiff die Brechstange auspackte.
Der entscheidende Grund für die mangelnde Torgefährlichkeit ist wohl dem größeren Lazarett an Angreifern geschuldet. Ihr kürzlich erst wieder eingestiegener bester Torjäger Tim Schell (zehn Tore) kam in den letzten zehn Minuten zum Einsatz, rackerte jedoch vergeblich. Zudem durften drei Stammspieler wegen der verordneten 2G-Coronaregelung nicht mitwirken.
Gemeinde bis heute eigenständig geblieben
Der Blick in die Vergangenheit verrät eine spannende Entwicklung bis zur heutigen Spielgemeinschaft. Der 1956 gegründete FC Buchheim hatte von 1985-88 seine Glanzzeit in der Bezirksliga Bodensee. Die Gemeinde mit ihren 700 Einwohnern ist bis heute eigenständig geblieben.
Seit 1988 der SC B.A.T.
1988 fusionierten aber die Buchheimer mit dem SV Altheim/Talheim zum SC B.A.T., dem von 1996-98 abermals der Sprung in die Bezirksliga gelang. 2015/16 bot sich dem Fusionsclub als Vizemeister der Kreisliga A erneut eine Aufstiegschance, die aber in der Relegation verpasst wurde.

Ihr bekanntester Spieler ist der Altheimer Oliver Straub, der es von 2008 bis 2014 als rechter Verteidiger des SC Pfullendorf auf 123 Regionalliga-Einsätze brachte und danach noch zwei Jahre als Kapitän im Mittelfeld bei B.A.T. spielte.
Nun zusammen mit dem SV Kreenheinstetten/Leibertingen
2020/21 reichte dann beim SV Kreenheinstetten/Leibertingen das Spielerpotenzial nicht mehr aus, so dass dieser so 1976 umbenannte ältere, seit 1949 existente Nachbarverein die stets freundschaftlich geknüpfte Bande zu B.A.T. mit dem Wunsch zu einer Spielgemeinschaft verband.
„Die SG hat sich bewährt“, sagt René Müller. Seit 2020 ist er der Vereinsvorsitzende und fungiert gleichzeitig als Assistent von Trainer Dirk Ruddies. Müller weiß: „Dauerhaft könnten beide Vereine allein den Spielbetrieb nicht stemmen.“ Die Heimspiele werden pro Saison zu zwei Dritteln in Buchheim und zu einem Drittel in Kreenheinstetten ausgetragen.

In punkto Zusammenschluss nahm die Jugend sogar eine gewisse Vorreiterrolle ein. Hier ist die SG mit dem Lokalrivalen FC Schwandorf/Worndorf und dem SV Boll/Krumbach/Bietingen weitere Bündnisse eingegangen, bei den C-Junioren kam der SV Gallmannsweil noch hinzu.
„Freizeitangebote für die Jugend größer geworden“
Alle Jungs kicken in Worndorf. Die Schwierigkeit, eigenen Nachwuchs aus den umliegenden kleinen Dörfern zu rekrutieren, ist für den 37-Jährigen logisch zu begründen: „Das liegt auch daran, dass die Freizeitangebote für die Jugend größer geworden sind“, so Müller, der in seinen jungen Jahren ganz auf den Fußball fixiert war.
Ruddies folgte auf Spöri
In der sportlichen Ausrichtung seiner Aktiven erhebt die Vereinsführung den Anspruch, dass sich die Erste in der Kreisliga A im tabellarischen Vorderfeld zwischen Platz drei und fünf bewegen sollte.
Die bereits angesprochenen Verletzungssorgen im Sturm führen aber dazu, dass die aktuellen Erwartungen etwas zurückgegeschraubt werden müssen. Doch unter Dirk Ruddies, der vor einem Jahr den langjährigen Coach Dirk Spöri beerbte und das Team verjüngte, sieht René Müller den Verein auf dem richtigen Weg.