Seit einem Jahr trainieren Björn Kirstein (32) und Fabio Correia (35) gemeinsam den SC Minseln. Ihr Team führt unbesiegt die Kreisliga C-3 an, will zwölf Jahre nach dem sportlichen Tiefpunkt wieder in die Kreisliga B.

Björn, was ist los beim SC Minseln? Kein Spiel verloren, nur ein 2:2 beim TuS Kl. Wiesental trübt die makellose Bilanz etwas. Startet ihr im elften Jahr in der Kreisliga C nun einen Höhenflug auf dem Dinkelberg?

Wir haben den Aufstieg als klares Ziel. Die Vorrunde ist fast vorbei, nach dem 3:0 in Schopfheim steht am nächsten Sonntag noch das Nachholspiel in Maulburg an. Ich hoffe, dass wir danach mit mindestens vier Punkten Vorsprung in die Winterpause gehen.

Die Macher: Björn Kirstein (links) und Fabio Correia wollen mit dem SC Minseln nach elf Spielzeiten in der untersten Liga wieder rauf in ...
Die Macher: Björn Kirstein (links) und Fabio Correia wollen mit dem SC Minseln nach elf Spielzeiten in der untersten Liga wieder rauf in die Kreisliga B. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Schon im Mai sah es nach dem Titelgewinn aus, doch dann wurde die Elf in den letzten zwei Spielen noch abgefangen. Scheint gut verdaut worden zu sein?

Damals fehlte unserer jungen Mannschaft vielleicht die Erfahrung. Da haben wir uns selbst geschlagen. Dass es gleich wieder so gut läuft, hat mich eher überrascht. Vor allem, weil Top-Stürmer Leon Lützelschwab, der 26 Tore erzielt hatte, zum SV Herten in die Bezirksliga ging. Wir wollten ihm die Chance ermöglichen und keine Steine in den Weg legen. Sollte er je wieder zurück wollen, stehen unsere Türen offen.

Also ist es im Rückblick kein Beinbruch, dass es nicht geklappt hat?

Wir haben eine gute Mannschaft, die sich hätte halten können. Packen wir es jetzt, wird es vielleicht eher schwerer in der Kreisliga B-2. Aber grundsätzlich traue ich meinen Jungs zu, sich eine Etage höher gut zu präsentieren. Unsere Defensive ist viel stabiler und vorn sind wir flexibler dank Michael Kirstein, der elf Mal traf und einige Assists hat.

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Allein vier Mal taucht der Name Kirstein auf – das Geheimnis für den Erfolg?

Das weiß ich nicht. Michael, Stefan, Sebastian, der schon beim SV 08 Laufenburg und beim SV Herten spielte, und ich – wir sind Brüder und Cousins. Eine echt Fußballerfamilie eben. Ich denke vielmehr, dass es an unserem Teamgeist liegt. Wir haben wichtige Stützen aus den eigenen Reihen und Auswärtige, die super integriert sind. Zudem baut der SC Minseln baut auf eine gute Nachwuchsarbeit in der SG Dinkelberg, zusammen mit unseren Nachbarn SV Eichsel und SV Karsau. Währen der 90 Minuten sind wir Rivalen, aber sonst arbeiten wir drei Vereine sehr harmonisch zusammen.

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Bis zum Rückzug des Teams im Oktober 2010, nach einem 0:17 (!) gegen den SV Eichsel, war der SC Minseln feste Größe der Kreisliga B. Mehrere Jahre verbrachte der 1955 gegründete Verein sogar in der B-Klasse (später Kreisliga A). 1970 fehlten zwei Punkte zum Aufstieg in die A-Klasse. 1991 gelang das Double mit Meistertitel und Bezirkspokalsieg. Träumt ihr schon von höheren Sphären?

Absolut nicht. Die Erfolge von damals sind schön, aber heute für uns kein Thema. Wir gehen mit unserer Mannschaft immer Schritt für Schritt – und zwar kleine Schritte. Ebenso läuft das im Verein. In Eigenleistung wurde vor Corona das Sportheim renoviert. Die nächste Aufgabe wird die Flutlichterneuerung.

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Oberhalb Minseln liegt das Nachbardorf von Adelhausen. Wie groß ist auf dem Dinkelberg die Konkurrenz der Ringer, gerade bei der Nachwuchswerbung?

Das passt schon. Es gab und gibt immer Ringer, die kicken. Aktuell spielt Jörn Schubert bei uns, der schon in der Bundesliga auf der Matte gestanden ist.

Fragen: Matthias Scheibengruber