Fußball-Landesliga: „Am Ende zählen die drei Punkte“, sah es Michael Hagmann, Trainer des SV 08 Laufenburg, nach Spielende ganz pragmatisch. Auch wenn ihn das, was er in den 90 Minuten plus drei Minuten Nachspielzeit auf dem Kunstrasenplatz des Waldstadions von seiner Mannschaft gesehen hatte, nicht überzeugte. „Wir sind im Moment nicht in der Lage, unsere Qualitäten auf den Platz zu bringen“, sagte er und bestätigte damit den Eindruck, den wohl die meisten Zuschauer hatten.

Leistungsvermögen wird derzeit nicht abgerufen
„Es fehlt der Mut und die Lockerheit. Vielleicht ist es doch so, dass sich die Aufstiegsfantasien in den Köpfen der Spieler etwas hemmend wirken“, mutmaßt er. Dem widerspricht allerdings Kapitän Felix Zölle: „In der Mannschaft ist der Aufstieg kein Thema.“ Er räumt aber ein, dass es „im Moment nicht gelingt, das volle Leistungsvermögen abzurufen“.
Fairerweise muss man dem SV 08 Laufenburg zugestehen, dass sich die der Freiburger FC U23 deutlich stärker präsentierte, als es die aktuelle Tabellensituation vermuten lässt. Derzeit auf Rang 17 und damit auf dem ersten Abstiegsplatz, agierte das junge Team spielerisch stark und sehr couragiert.
Fußball-Landesliga in Zahlen
Starke Freiburger
Vor allem in der zweiten Halbzeit erspielten sie sich einige gute Chancen. Wären da nicht einige Glanzparaden des Laufenburger Torhüters Fatih Er gewesen, hätte für die Gäste ohne weiteres ein Tor fallen können. Und das wäre nicht einmal unverdient gewesen.
In den ersten 45 Minuten war die Überlegenheit des SV 08 Laufenburg auf dem Platz jedoch recht deutlich. Bis auf eine sehr gute Chance der Freiburger kurz vor der Pause hatte der Laufenburger Torhüter so gut wie nichts zu tun. Die Abwehr um Felix Zölle und Eduard Nowak stand sehr stabil und erstickte fast alle Angriffsbemühungen schon weit vor dem eigenen Strafraum.
Keine Tore aus spielerischer Überlegenheit
Das Problem für den SV 08 Laufenburg war allerdings, dass es nicht gelang, die optische Überlegenheit in zwingende Torchancen umzumünzen. Allenfalls aus Standardsituationen wie Eckbällen und Freistößen ergab sich die eine oder andere gute Möglichkeit. So brachte Felix Zölle nach einem zunächst abgewehrten Eckball eine Flanke von rechts vor das Freiburger Tor, die Benedikt Illmann per Kopf an den Pfosten setzte.
Bereits in der 22. Minute hatte Sandro D‘Accurso eine gute Chance, als er eine Linksflanke von Daniel Langendorf im Sechzehner knapp über das Tor setzte. Vielleicht hätte ein frühes Tor etwas mehr Mut und Ruhe gebracht.

Fehlende Geduld im letzten Drittel
„Wir tun uns im Moment beim letzten Ball sehr schwer. Es fehlt die notwendige Geduld. Sobald wir im vorderen Drittel sind, gibt es viele, die dann hastig werden und keine klaren Pässe mehr spielen. Dann kommt eine gewisse Nervosität auf,“ analysierte Felix Zölle nach dem Spiel.
Nach der Pause wurde es nicht besser, im Gegenteil. Nach zwanzig Minuten in der zweiten Halbzeit gab es für den Freiburger FC bereits den dritten Eckball, während das Konto des SV 08 Laufenburg noch bei Null stand.

Erlösung in der 71. Minute
Es dauerte bis zur 71. Minute, ehe der erlösende Treffer für die Laufenburger fiel. Sandro D‘Accurso gelang es, einen Steilpass im Strafraum anzunehmen, der Freiburger Verteidiger trat ihm unglücklich auf den Fuß und D‘Accurso kam zu Fall. Schiedsrichter Paul Zülle zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Elfmeterpunkt.

Bujar Halili ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte sicher zur 1:0-Führung, die am Ende den Sieg bedeutete. „Solche Spiele muss man gewinnen, wenn man oben bleiben will“, resümierte Felix Zölle, wohl wissend, dass es für sein Team kein glanzvoller Erfolg war.