Der neue Eishockey-Bundestrainer heißt Harold Kreis. Der 64-Jährige wird nach der laufenden Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL), in der er noch bei den Schwenninger Wild Wings tätig ist, seinen neuen Posten antreten. Als Assistenz-Trainer wird in Zukunft Alexander Sulzer fungieren. Der Ex-Profi bleibt parallel aber auch als Co-Trainer der Fischtown Pinguins Bremerhaven im Amt, wird damit also eine Doppel-Funktion ausüben. Das neue Trainerteam wurde am Montag in München offiziell vorgestellt.

Kreis war Wunschkandidat

Mit Harold Kreis hat der Deutsche Eishockey Bund (DEB) seinen Wunschkandidaten für die Nachfolge von Toni Söderholm, der im vergangenen November überraschend zum SC Bern in die Schweiz gewechselt war, verpflichtet. „Wir möchten uns zuallererst bei den Schwenninger Wild Wings und bei Bremerhaven bedanken, dass sie die ganzen Wochen über sehr kooperativ waren und uns so letztlich diese Wunschlösung ermöglicht haben“, erklärte DEB-Vizepräsident Andreas Niederberger.

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Kreis war in den vergangenen rund zehn Jahren bereits mehrfach als Kandidat für die Position des Bundestrainers gehandelt worden. In den Jahren 2010 bis 2012 war der ehemalige Profi bereits als Assistent der Cheftrainer Uwe Krupp und Jakob Kölliker bei den jeweiligen Weltmeisterschaften dabei. 2018 sollte Kreis das DEB-Team als Nachfolger von Marco Sturm hauptverantwortlich übernehmen, erhielt aber von der Düsseldorfer EG, seinem damaligen Klub, keine Freigabe.

Nun übernimmt der als „Gentleman“ bekannte, erfahrene Trainer das Amt für drei Jahre. „Es ist mir eine große Ehre. Ich gehe diese Aufgabe mit sehr viel Freude, Ehrgeiz, Demut und Teamgeist an. Ich bin sehr dankbar für die Nominierung“, sagte Kreis, der im Mai bei der Weltmeisterschaft in Finnland und Lettland erstmals als Chef an der Bande stehen wird. „Die nächsten Wochen werde ich mehr Arbeit haben. Parallel für Schwenningen zu arbeiten, ist schon besonders. Aber ich erhalte von Alex Sulzer und dem Verband jegliche Unterstützung“, so der neue Bundestrainer, für den die WM-Vorbereitung für eine ganz neue Herausforderung darstellt.

Verband hofft auf erfolgreiche WM

Dennoch erhofft sich der Verband bei den anstehenden Titelkämpfen ein gutes Abschneiden seiner Nationalmannschaft. „Unsere kurzfristigen Ziele sind das Erreichen des Viertelfinales bei der WM und die direkte Olympia-Qualifikation“, so Niederberger.

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Vor allem aber soll der neue Bundestrainer das deutsche Eishockey weiterentwickeln. Zuletzt hatte man einige Erfolge gefeiert, mit dem Höhepunkt der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2018. „Ich spüre bei allen Beteiligten die Leidenschaft und Begeisterung dafür, das deutsche Eishockey weiter nach vorne zu bringen. Wir wollen mehr Breite, eine bessere Trainerausbildung und den Nachwuchs weiter fördern“, meinte Sportdirektor Christian Künast.

Wird Assistenz-Trainer bei der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft: Alexander Sulzer.
Wird Assistenz-Trainer bei der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft: Alexander Sulzer. | Bild: Sven Hoppe / dpa

Für die Schwenninger Wild Wings bedeutet der Wechsel von Kreis eine erneute Umbesetzung auf dem Cheftrainerposten. „Zunächst einmal möchten wir Harold Kreis zu seiner Berufung zum Bundestrainer gratulieren. So eine Möglichkeit bekommt man nicht allzu oft in seiner Karriere. Dabei steht es aber auch außer Frage, dass wir bis zum Saisonende gemeinsam alles für den Erfolg der Wild Wings investieren werden“, sagt der Schwennninger Geschäftsführer Stefan Wagner.

Unterdessen beschäftigt man sich in Schwenningen mit potenziellen neuen Konstellationen auf der Trainerbank. „Wir durchdenken vieles, sind im Augenblick aber noch nicht an einem Punkt, an dem wir in irgendeine Richtung zum Abschluss gekommen sind“, beschreibt der SERC-Geschäftsführer den aktuellen Status Quo.