Nach einer rund zweiwöchigen Pause stehen in der Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nun die finalen zehn Spieltage an, bevor am 7. März abgerechnet wird. Für die Schwenninger Wild Wings endet die Doppelrunde mit einem Auswärtsspiel beim derzeitigen, souveränen Tabellenführer ERC Ingolstadt. Bestenfalls könnte eine erneute Teilnahme an der Endrunde bereits vorher feststehen.
Doch bis zur Partie gegen Ingolstadt stehen noch neun keinesfalls einfachere Aufgaben auf dem Programm. Allerdings haben die Schwaben dabei mehrere Vorteile auf ihrer Seite. Zunächst einmal haben die Wild Wings als Siebter die beste Ausgangslage, könnten mit einer guten Serie sogar noch ein wenig auf eine direkte Viertelfinal-Qualifikation schielen. Die vor den Schwänen platzierten Kölner Haie haben neun Punkte Vorsprung, aber auch ein Spiel mehr ausgetragen.
Die Rheinländer werden im Übrigen am 19. Februar in der Schwenninger Helios Arena zu Gast sein. Diese Partie könnte richtungsweisend dafür sein, ob man sich seitens der Neckarstädter mit der ersten Playoff-Runde (Pre-Playoffs) wird anfreunden müssen. Doch nicht nur die Haie stehen für die Wild Wings noch auf dem Spielplan. Auch die vier direkten Konkurrenten im äußerst engen Rennen um die Plätze sieben bis zehn, die für eine Teilnahme an den Entscheidungsspielen berechtigen, sind noch unter den letzten Gegnern.
Zuhause mit starken Leistungen
Nürnberg, Wolfsburg und Frankfurt werden die heimstarken Schwenninger in ihrer sogenannten „Festung“ empfangen. 29 Punkte haben die Schwarzwälder zuhause geholt, auswärts dagegen nur 21. Unter den fünf noch anstehenden Partien in der Fremde sind deren zwei bei den Straubing Tigers – und das auch noch innerhalb von nur fünf Tagen.
Doch auch der letztjährige Viertelfinalgegner der Schwenninger schwächelt dieser Tage, entließ zu Beginn der Länderspiel-Pause Erfolgstrainer Tom Pokel. Das Gleiche gilt für beinahe alle Konkurrenten im Kampf um die Teilnahme an der ersten Playoff-Runde. Lediglich die Löwen Frankfurt zeigten zuletzt aufsteigende Form, gewannen vier ihrer letzten fünf Spiele. Nürnberg verlor vier aus fünf, Wolfsburg hatte dreimal das Nachsehen, während Straubing gar fünfmal in Serie unterlag.
Auch die Wild Wings kassierten vor der Pause drei Niederlagen in Folge, gaben ein wenig Anlass zur Sorge. Besonders auffällig war die Tatsache, dass es dem Team von Cheftrainer Steve Walker nicht mehr gelang, die notwendige Leistung über 60 Minuten zu zeigen. In Düsseldorf spielte Schwenningen nur ein tolles erstes Drittel, gegen Mannheim war man insgesamt zufriedenstellend unterwegs, im letzten Spiel in Augsburg hingegen über weite Strecken enttäuschend. „Unsere Konzentration muss besser werden. Die kleinen Unaufmerksamkeiten führen zu Fehlern, die uns weh tun. Aber insgesamt sind wir in einer guten Position“, erklärte SERC-Kapitän Thomas Larkin nach den schmerzhaften Niederlagen. Sein Headcoach beklagte sich nach allen drei Spielen vor allem über die mangelnde Chancenverwertung und haderte mit dem zu oft abgegebenen Momentum. „Wir sind häufig nicht gut mit unserer Führung umgegangen und haben den Gegner wieder ins Spiel gebracht. Es muss uns einfach öfter gelingen, das Spiel auch zu Ende zu bringen“, meinte der Kanadier, der die Pause für einen Heimaturlaub genutzt und somit ebenso wie seine Mannschaft einmal ordentlich durchgeatmet hat.
Mit Mut und Selbstvertrauen
Im Gesamten betrachtet dürfen die Wild Wings mit einer gehörigen Portion Mut und Selbstvertrauen in das Hauptrunden-Finale gehen. Denn in den Wochen zuvor durften sich die Fans über zum Teil blendende Auftritte freuen. Herausragend waren dabei die Glanzleistung beim 6:4-Erfolg gegen Bremerhaven oder aber das 6:0 gegen den EHC Red Bull München. Bringen die Schwenninger die in diesen Partien gezeigten Tugenden, wie Effizienz, Geradlinigkeit, ein hohes Tempo und ein sehr aggressives Forechecking, einigermaßen beständig aufs Eis, dürfte ihnen auch in dieser Saison der Einzug in die Playoffs gelingen.