Eishockey: Die Schlagzahl gegen Ende der DEL-Hauptrunde hat es in dieser Saison mehr als in sich. Noch sieben Spiele stehen für die Schwenninger Wild Wings auf dem Programm, und das innerhalb von nur 15 Tagen. Da bleibt wenig Zeit, sich über den 5:2-Erfolg gegen Köln zu freuen. Vielmehr geht es bereits am Freitagabend beim Gastspiel bei den Straubing Tigers (Spielbeginn 19.30 Uhr) gegen den ersten direkten Konkurrenten im Kampf um die Playoff-Tickets. Am Sonntag kommt dann mit den Grizzlys Wolfsburg der nächste Kontrahent in die Helios Arena (16.30 Uhr).

Der Rückblick

Immerhin können die Wild Wings in diese beiden so wichtigen Partien mit ordentlich Rückenwind gehen. Am Mittwochabend im Heimspiel gegen die Kölner Haie stoppten sie endlich ihre Negativserie. Mit dem 5:2 gegen die Domstädter gelang der Befreiungsschlag nach zuvor fünf Niederlagen in Folge. Es war dies tatsächlich der vierte Sieg gegen die Haie im vierten Spiel der Hauptrunde, und es war sicherlich nicht alles gut.

Aber: Die Schwäne haben ein Stück weit zu ihrem Erfolgsrezept aus dem Dezember und Januar zurückgefunden. „Wir spielen das System wieder besser und zeigen mehr Einsatz. Es sind ja jetzt quasi schon Pre-Playoffs und jeder kämpft um alles. Da muss man eben sein Level auch erhöhen. Mehr Einsatz kostet mehr Kraft und da muss man sich überwinden. Das ist uns jetzt gelungen. Zudem haben wir auch endlich wieder Tore geschossen“, lautete die wie immer ehrliche Analyse von Doppel-Torschütze Alexander Karachun.

Damit sprach der Stürmer gleich mehrere Faktoren an, die zuletzt nicht oder nur teilweise stimmten. Gegen die Rheinländer war am Mittwochabend endlich der Spielwitz zurück, ohne, dass es die Schwenninger Akteure übertrieben. Die Show der Spink-Zwillinge war dabei alleine schon das Eintrittsgeld wert. Es war eine Augenweide, den beiden Kanadiern zuzusehen. Zwei der fünf Tore gingen auf das Konto von Tyson Spink, eines erzielte Tylor, der wiederum zwei Vorlagen gab, der Bruder eine. „Wir wollten unbedingt wieder in die Spur finden und das ist uns heute mit diesem großen Heimsieg gelungen. Die frühe Führung hat uns gutgetan und im zweiten Drittel haben wir dem Kölner Druck standgehalten“, wollte sich Tylor Spink gar nicht wirklich feiern lassen.

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Ein Extra-Lob gab es dagegen von Cheftrainer Steve Walker. „Wir hatten generell zuletzt zu wenig Tore und gerade auch Tyson Spink. Das tut ihm sicher gut. Und ihr Zusammenspiel ist ohnehin immer wichtig für uns“, sagte der Kanadier, der auch insgesamt nach dem 15. Heimsieg der Saison zufrieden war und dabei über die beiden Gegentreffer der Haie (einer davon bei eigener Überzahl) innerhalb nur 41 Sekunden am Ende des Mitteldrittels ein wenig hinwegsah. „Ich möchte klar sagen, dass ich niemals die Leistungsbereitschaft meiner Mannschaft angezweifelt habe. Solche Niederlagenserien passieren und es tut weh, wenn man nicht belohnt wird. Natürlich ist der Sieg eine Erleichterung, nachdem wir uns vorher quasi immer selbst geschlagen haben. Das wird uns einen großen Schub geben“, meinte der Headcoach.

Der Ausblick

Ein Schub, der auch nötig sein wird, denn die nächsten beiden deftigen Aufgaben warten bereits an diesem Wochenende. Die Straubing Tigers haben nach der Februar-Pause immerhin zwei von drei Spielen gewonnen und sich somit auch aus einem Tief herausgearbeitet. „Wir alle haben Straubing als Top Sechs-Team erwartet. Es ist also nicht überraschend, dass sie nun wieder besser dastehen“, weiß Walker um den Schwierigkeitsgrad der Partie gegen den letztjährigen Viertelfinalgegner, der aktuell zwei Punkte mehr aufweist.

„Ich finde diese Spiele cool, das macht Spaß. Genau für diese wichtigen Begegnungen macht man es doch. Es ist genial, wenn es um alles oder nichts geht. Wenn wir uns in den nächsten Spielen nicht beweisen, haben wir es auch nicht verdient. Jetzt können wir zeigen, dass wir in die Playoffs gehören“, freut sich ein kämpferischer Karachun auf die beiden anstehenden Partien.

Die Personalsituation

Erfreulicherweise konnte der im vorletzten Spiel leicht angeschlagene vom Eis gegangene Brandon McMillan am Mittwoch bereits wieder dabei sein. Kapitän Thomas Larkin fehlte gegen Köln noch, sein Einsatz am kommenden Wochenende ist aber wahrscheinlich. Auch Phil Hungerecker steht kurz vor einem Comeback. Der Stürmer dürfte nach seiner Schulteroperation aufgrund eines gebrochenen Schlüsselbeins Ende des Monats zurückkehren.

Derweil hatten die Haie überraschenderweise am Mittwoch einen zukünftigen Schwenninger in ihrer Aufstellung. U23-Stürmer Håkon Hänelt wird sich zur kommenden Saison den Wild Wings anschließen.