Basketball, ProA: Rostock Seawolves – wiha Panters Schwenningen 100:64 (21:13, 22:16, 34:18, 23:17). „Ich glaube nicht, dass beide Teams in diesem Spiel alles zeigen werden, sondern es wird taktiert“, hatte Alen Velcic bereits im Vorfeld der Auswärtspartie der wiha Panthers bei den Rostock Seawolves gesagt. Was seine Mannschaft dann aber beim Tabellenführer zeigte, konnte der Schwenninger Trainer damit aber sicher nicht gemeint haben. Nach einer desolaten Leistung unterlagen die Doppelstädter 64:100.
Die Panthers traten die lange Fahrt nach Rostock ohne Velcic (Rückenbeschwerden) und Co-Trainer Boyko Pangarov senior (Zahnleiden) an. Somit stand Assistant Coach Aleksandar Nadjfeji zum zweiten Mal in dieser Saison als Chef an der Seitenlinie. Nadjfeji sah einen zumindest defensiv ordentlichen Auftakt seiner Mannschaft, die allerdings in der Offensive keine Lösung gegen die gute Verteidigung der Seawolves fand. Mitte des ersten Viertels hatten die Distanzschützen des Tabellenführers ihr Visier scharf gestellt und auch die meisten Rebounds gingen in Rostocker Hände, sodass die Gastgeber mit einem 17:2-Lauf für klare Verhältnisse sorgten. Erst gegen Ende des ersten Abschnitts stabilisierten sich die Panthers etwas und verkürzten auf 13:21.
In der Folge übernahmen die Gastgeber aber schnell wieder die Kontrolle, während die Panthers an beiden Enden des Feldes ihre Probleme hatten. In der Defensive foulten sie viel zu häufig, weshalb die Rostocker zu vielen einfachen Punkten an der Freiwurflinie kamen. Vorne fehlten bei den Neckarstädtern Ballbewegung und Präzision im Abschluss, was die schwache Dreierquote von nur 19 Prozent zur Pause belegt. Wie auch schon im ersten Viertel steigerten sich die Panthers gegen Ende des zweiten Abschnitts und kassierten drei Minuten lang keine Punkte mehr. Allerdings verpassten es die Gäste, in dieser Phase ihren Rückstand wesentlich zu verkürzen. Daher ging es mit einem 29:43-Rückstand in die Kabine.
Wer hoffte, die Schwenninger würden sich, wie so häufig in den Vorwochen, in der zweiten Hälfte deutlich steigern, wurde enttäuscht. Die eigentlich beste Defensive der Liga sah gegen die effizienteste Offensive der ProA kein Land, wurde ein ums andere Mal im Pick-and-Roll zerlegt und wusste sich weiterhin oft nur mit Fouls zu helfen. Außerdem stellten die Rostocker Spieler wie Trevor Lacey oder Brad Loesing immer wieder in Einzelaktionen ihre hohe individuelle Klasse unter Beweis.
In der Offensive litt das Velcic-Team weiterhin unter einer schwachen Dreierquote, zu vielen Ballverlusten und schlecht ausgeführten Einzelaktionen. Die Doppelstädter verloren das dritte Viertel mit 18:34 und lagen vor dem Schlussabschnitt bereits aussichtslos mit 47:77 hinten. Somit stellte sich zu diesem Zeitpunkt nur noch die Frage nach der Höhe der Klatsche.
Die letzten zehn Minuten hatten lediglich statistischen Wert. Obwohl das Team des Ex-Bundestrainers Dirk Bauermann einen Gang zurückschaltete, konnte es seinen komfortablen Vorsprung locker halten. Auch im Schlussviertel schafften es die Panthers nicht, ihre Offensive und die Arbeit bei den Rebounds zu verbessern. Somit verloren die Gäste auch das Schlussviertel. Mit der Schlusssirene erzielte Sid-Marlon Theis den 100. Punkt der Gastgeber. Am Ende stand eine deutliche 64:100–Klatsche, die mit Abstand deutlichste Saisonniederlage der wiha Panthers, zu Buche. Bester Schwenninger Scorer war Rytis Pipiras mit 14 Punkten.
Trotz der Niederlage hat sich an der nach wie vor sehr guten Ausgangslage der Panthers hinsichtlich der Playoffs nichts geändert. Mit einem Sieg am kommenden Samstag in Ehingen können sie die Endrunde auch rechnerisch erreichen.