Eishockey: 4:2 in Köln, 4:1 zuhause gegen Wolfsburg – so darf es aus Sicht der Wild Wings gegen die Teams aus der DEL-Gruppe Nord ruhig weitergehen. Nicht nur das nackte Ergebnis beim Heimsieg gegen die Grizzlys beeindruckte so manchen Experten, vielmehr war es die Art und Weise, wie die Wild Wings auftraten. „Kampf, Wille und Einsatz – alles hat gestimmt“, sagte Eishockey-Fachmann Matthias Hoppe, der auch diesmal auf SÜDKURIER-Online seine Schwenninger Top Fünf präsentiert.

Neben dem schnellen Umschaltspiel war Hoppe vor allem von der Effizienz am Bullykreis beeindruckt, eines der Lieblingsthemen des ehemaligen Nationaltorhüters. „Zwei Drittel aller Face-offs gingen an die Schwenninger. Das bedeutet Puckbesitz und die Chance, eigene Angriffe aufzubauen. Und das haben die Wild Wings hervorragend genutzt.“

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Auch Trainer Niklas Sundblad war sehr zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „Das war eine gute Leistung von allen. Wir haben durchgehend mit vier Reihen gespielt. Wir sind mit sehr viel Energie aufs Eis gekommen und haben von Anfang an Druck gemacht. Das erste Drittel war das beste von uns“, sagte der schwedische Coach.

Was die Schwenninger im Überfluss hatten, fehlte den Wolfsburgern an diesem Abend: Energie. An diesem Manko machte Grizzly-Trainer Pat Cortina die Niederlage fest und hatte sogleich eine Erklärung parat: „Die Back-to-back-Spiele sind für uns neu. Das war eine schwierige Situation. Daraus müssen wir noch lernen“, sagte der 56-Jährige.

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Back-to-back: Dieser Begriff, an den sich viele erst noch gewöhnen müssen, besagt, dass eine Mannschaft zwei Spiele innerhalb von zwei Tagen bestreiten muss. Dieser Herausforderung mussten sich die Wolfsburger stellen, denn nur 24 Stunden nach der 1:2-Niederlage in Mannheim standen sie in der Helios-Arena schon wieder auf dem Eis. Die Wild Wings dagegen hatten einen Tag länger Zeit, sich vom Spiel in Köln zu erholen.

Allerdings müssen sich die Neckarstädter in der kommenden Woche ebenfalls dieser harten Prüfung unterziehen, denn am Montag und Dienstag treten sie auf eigenem Eis gegen Düsseldorf und Iserlohn an. Überhaupt werden die nächsten Tage hammerhart. Vier Spiele stehen innerhalb einer Woche auf dem Programm.

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Eine bärenstarke Leistung zeigte gegen Wolfsburg einmal mehr Joacim Eriksson. Viele hatten sich im Vorfeld auf das direkte Duell der neuen Schwenninger Nummer eins mit seinem Vorgänger gefreut. Doch Dustin Strahlmeier stand bei den Grizzlys nicht zwischen den Pfosten. Er kümmerte sich an der Bande um die Statistik und musste mit ansehen, wie sein Teamkollege Chet Pickard vier Tore kassierte. Die Frage, warum Strahlmeier an seinem ehemaligen Arbeitsplatz nicht zum Zuge kam, parierte der Grizzly-Coach mit einer simplen Antwort: „Dustin hat gegen Mannheim gespielt, deshalb war Pickard an der Reihe.“ Warum er sich für diese Reihenfolge entschieden hatte, bleibt Cortinas Geheimnis.

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So sehr sich die Schwenninger Profis über den Sieg freuten, so gewaltig ärgerten sie sich über den Gegentreffer 35 Sekunden vor Schluss. Ein Shutout von Eriksson wäre das Sahnehäubchen auf eine formidable Leistung gewesen. „Wir haben das Spiel 60 Minuten lang kontrolliert. Es ist sehr schade für unseren Torhüter, dass wir das Tor noch kassieren“, sagte Verteidiger Johannes Huß. Der 22-jährige Torschütze zum 2:0 zeigte ebenfalls eine tadellose Leistung und ist in dieser Saison einer der Senkrechtstarter im Team der Wild Wings.