Kaum ist die alte Saison zu Ende, neigt sich auch schon die Vorbereitung auf die neue Spielzeit dem Ende entgegen – am Samstag, 27. August, eröffnen der FC Brigachtal und der FC Schönwald die neue Runde in der Kreisliga A, Staffel 1. Der SÜDKURIER nimmt in seiner Vorschau alle Vereine vorab unter die Lupe.

FC Schönwald

Als Tabellenzweiter der vergangenen Saison verpasste die Mannschaft von Trainer Mario Ketterer erst in der Relegation gegen Riedöschingen/Hondingen den Bezirksliga-Aufstieg. „Durch unser 100-jähriges Jubiläum und die Relegation hatten wir quasi keine Pause“, sagt Ketterer. Deshalb sei auch keine wirkliche Vorbereitung möglich gewesen. Dennoch zeigt sich der Coach zufrieden ob der super Trainingsbeteiligung.

„Wir hatten schon in der letzten Saison einen starken und breiten Kader, trotz Verletzungen haben wir Platz zwei erreicht“, so Ketterer. Nun hat man sich mit Markus Ringwald und Yannick Markon vom Landesliga-Absteiger FC Furtwangen zusätzlich verstärkt.

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Das Wichtigste ist für Mario Ketterer die Kameradschaft, dass das Team Spaß hat. Trotzdem will der FC Schönwald nach dem Beinahe-Aufstieg eine ähnliche Saison spielen. Ketterer: „Und dann schauen wir, was dabei rauskommt.“ Ganz oben erwartet Mario Ketterer den Aufsteiger St. Georgen, auch Mönchweiler/Peterzell schätzt er stark ein. Zudem hat er die beiden Absteiger sowie den VfB Villingen und Fischbach/Weiler auf dem Zettel für die vorderen Plätze. Die eigene Mannschaft könne er Stand jetzt noch nicht realistisch einschätzen, nach zehn Spielen sehe das anders aus. „Ich achte nicht groß auf den Gegner. Wir wollen viel den Ball haben und auf uns schauen, Freude am Fußball haben“, sagt Ketterer.

SV Niedereschach

Lange reihte sich der SV Niedereschach in der abgelaufenen Spielzeit ganz vorne in der Tabelle ein, am Ende war es Rang drei. „Es war eine kurze Pause, konditionell und koordinativ ist einiges hängengeblieben, was uns hilft“, bilanziert Trainer Kevin Figl die Vorbereitung. Taktisch habe man sich um ein weiteres Spielsystem erweitert, sodass nun drei einstudiert seien. „Wir wollen nicht abwartend sein oder uns hinten reinstellen, sondern vorne früh draufgehen und dem Gegner unser Spiel aufzwingen.“

Bis auf den ungeplanten Abgang von Stammkeeper Markus Theis kurz vor Transferschluss zum SV Zimmern ist Figl mit der Kaderstärke zufrieden. „Wir hatten keine Möglichkeit mehr zu reagieren. Es wird sich noch zeigen, wie wir das auf der Torhüterposition kompensieren.“ Im zentralen Mittelfeld hat der SVN jetzt mit Fabian Hackenbruch eine weitere Option, außerdem bringen A-Jugendspieler frischen Wind ins Team. Marcus Herner, der zuletzt von der SG Dauchingen/Weilersbach kam und erst zwei Spiele machen konnte, geht in seine erste volle Saison mit dem neuen Verein. Im Vorbereitungsspiel gegen Marbach/Rietheim zog sich Maximilian Fechner eine Verletzung zu, er fällt erst einmal aus.

In Sachen Saisonziel sagt Kevin Figl: „Wir müssen schauen, dass wir einen vernünftigen Start erwischen. Denn die Stärke der Liga gönnt dir keine Verschnaufpause.“ Er fügt an: „Wenn wir im oberen Drittel landen, wäre es eine sehr gute Saison. Aber zu keiner Zeit dürfen wir den Blick nach hinten verlieren.“

FC Kappel

Beim FC Kappel, Vierter der Vorsaison, steht in der kommenden Spielzeit eher die neu gegründete zweite Mannschaft, trainiert von Christoph Hayn, im Fokus. Deren Integration hat laut Übungsleiter Kevin Kitiratschky, gemeinsam mit Fabian Dittmer auf der Trainerbank, zunächst Priorität. Wie schnell es gehen kann mit einer Auflösung oder Zusammenlegung als Spielgemeinschaft, zeige der Blick nach Fischbach und Dauchingen. „Es ist wichtig, dass wir wieder eine Zweite haben, wir haben viele neue Spieler bekommen“, so Kitiratschky. Der Kreisliga A-Mannschaft tun indes die Abgänge von Axel Bommer und Stefan Ettwein weh.

„Letztes Jahr waren wir mit der Saison zufrieden, wir hatten einen knappen Rückstand zur Aufstiegsrelegation“, sagt Kitiratschky. Die Vorbereitung gestalte sich aufgrund der Urlaubszeit schwierig: „Wir haben die erste und zweite Mannschaft zusammengelegt, von 40 Spielern waren immer zwischen acht und 18 im Training.“

Die taktische Ausrichtung des FC Kappel sei stets abhängig vom Gegner. „Wir peilen ein gesundes Mittelmaß zwischen Defensive und Offensive an, wollen aber nicht hinten rein stehen“, erklärt Kitiratschky, der eine ausgeglichene Runde erwartet, in welcher jeder jeden schlagen kann.

FC Tannheim

Platz fünf ging zuletzt an den FC Tannheim. Trainer Dennis Haas bezeichnet die Vorbereitung auf die neue Spielzeit als „ganz ok“ – es hätte in seinen Augen eine höhere Trainingsbeteiligung sein können. Doch der Verein habe sehr viele Verletzte, die momentan erst nach und nach wieder zurückkehren. „Es lichtet sich“, freut sich der Coach.

Den eigenen Kader schätzt Haas stark genug ein, um die Klasse zu halten. „Was das betrifft, bin ich zuversichtlich. Es ist auch unser klares Saisonziel, schnellstmöglich ausreichend Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.“ Von der Ausrichtung her will der FC Tannheim aus einer gesicherten Abwehr heraus offensiven Fußball anbieten, attraktiv möchte man spielen. Auch Grundtugenden wie Wille und Kampfgeist sollen dafür sorgen, das Bestmögliche herauszuholen.

SG Vöhrenbach/Hammereisenbach

„Es war eine Vorbereitung mit Höhen und Tiefen. Anfangs war ich sehr zufrieden, ich hatte viele Spieler zur Verfügung“, berichtet SG-Trainer Franz Ratz. Dann aber habe die Urlaubszeit begonnen, auch zum Saisonstart – mindestens im Auftaktspiel beim FC Tannheim – könne er auf einige nicht zurückgreifen. Jammern wolle Ratz aber nicht.

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Im Kader der SG Vöhrenbach/Hammereisenbach, Sechster 2021/22, stehen laut Ratz ältere Spieler, die sich in Zukunft eher zurückziehen wollen. Junge und ehrgeizige Akteure seien vorhanden, doch deren Integration gelinge nicht von heute auf morgen. Deshalb laute das klare Ziel: Klassenerhalt. „Mit den Auf- und Absteigern wird die Liga wahnsinnig ausgeglichen und schwierig. Wir haben das eine oder andere Spielsystem eingeübt, aber wie offensiv oder defensiv wir auftreten, hängt vom Gegner ab“, sagt Franz Ratz.

SG Fischbach/Weiler

Durch die neugeschaffene Spielgemeinschaft verspricht sich Trainer Carmine Italiano positive Synergieeffekte. „Mit der SG habe ich deutlich mehr Möglichkeiten und mehr Auswahl. Ich sehe uns gut besetzt, aber jedes Zahnrädchen muss zusammenpassen“, sagt er. Italiano meint damit, dass sich die Spieler erst einmal untereinander finden müssen, bevor ein konkretes Saisonziel angestrebt werden kann. „Wir, die Trainer- und Spielerseite, müssen uns gegenseitig kennenlernen. Das hat Priorität eins. Natürlich soll es keine schlechte Platzierung unter den letzten Fünf werden, wir wollen uns erst einmal im gesicherten Mittelfeld einreihen.“

Mit der Vorbereitung ist Italiano „sehr zufrieden, alle Jungs ziehen komplett mit“. Einziges Manko sei die Urlaubszeit, aber für die Schlussphase seien fast alle noch einmal an Bord. Fischbach/Weiler verfolgt eine Ausrichtung mit viel Ballbesitz und Spielkontrolle, um in Ruhe Lücken zu finden. „Kein Kick and Rush, sondern gepflegter Fußball“, so Carmine Italiano.

VfB Villingen

Viel zugetraut wird dem VfB Villingen, Achter der zurückliegenden Spielzeit. Grund dafür ist die Verpflichtung des Ex-Profis Adem Sari als Trainer, der vom SV Gosheim kam und die Sache nun als eine Art Familienprojekt angeht. „Wir sind stärker als in der Vorsaison“, sagt er und verweist auf hochkarätige Neuzugänge wie Ali Sari (auch SV Gosheim, früher FC 08 Villingen) als spielender Co-Trainer, Furkan Sari (zuvor FC Holzhausen und FC 08 Villingen) oder Baris Cakici (früher FC 08 Villingen und DJK Villingen). „Wir haben gute Spieler geholt, die alle höherklassig gespielt haben. Allerdings müssen wir uns als Mannschaft finden – ich hoffe, dass es schnell funkt“, so der Coach. Ob Torjäger Adem Sari selbst die Kickschuhe schnürt, hängt ihm zufolge maßgeblich davon ab, wie es ihm Verletzungen erlauben.

Mit der Vorbereitung zeigt sich Sari zufrieden, auch wenn sich beim VfB die Gegnersuche schwierig gestaltet und man deshalb wenige Spiele gemacht habe. „Die Trainingsbeteiligung ist sehr hoch und die Jungs sind gewillt, sie wollen von mir als Ex-Profi lernen.“ Adem Sari erwartet die womöglich stärkste Kreisliga-Saison, „es wird hart und schwieriger als letztes Jahr. Wir wollen ganz klar oben mitspielen, es ist aber nicht vorhersehbar. Wir hoffen auf einen der ersten fünf Plätze.“ Was die Ausrichtung anbelangt, will Sari attraktiven Offensivfußball spielen lassen, geprägt von Technik und Ballbesitz.

Hajduk VS

Beim Vorjahresneunten Hajduk hinterlässt Torjäger Gabriel Gasic, der 20 Treffer markiert hat und jetzt zum württembergischen Bezirksligisten SV Bubsheim abgewandert ist, eine große Lücke. „Das muss jetzt ein anderer übernehmen“, sagt Trainer Sime Fantov, der ansonsten zufrieden ist mit dem Kader. „Besonders die ersten Spiele werden bestimmt schwierig.“

In Summe ebenfalls zufrieden ist Fantov mit der Vorbereitung. „Aber bei uns ist es immer eine Herausforderung, weil viele Spieler aus Kroatien kommen und im Urlaub sind.“ Den Schwerpunkt legte Fantov auf das Laufen, um sich darüber ausreichend Fitness und Ausdauer für die Saison zu holen. Sein Saisonziel lautet derweil, guten und schönen Offensivfußball zu spielen. Realistisch sei eine Platzierung unter den ersten Fünf bis zur Winterpause, „danach schauen wir, was möglich ist“.

FC Brigachtal

Nach dem Abgang von Michael Henseleit haben Marvin Zimmermann und Felix Reishaus (beide SV Obereschach) den Trainerjob beim FC Brigachtal übernommen. „Die Trainingsbeteiligung war anfangs extrem hoch, wegen der Urlaubszeit lief es zuletzt schleppend“, berichtet Zimmermann. Das neue Trainergespann ist ihm zufolge gut aufgenommen worden, „es macht viel Spaß“.

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Verletzungsbedingt fällt aktuell nur der Trainer selbst aus, den Kader bezeichnet Zimmermann für die Kreisliga A1 als überdurchschnittlich. „Über eine Tabellenregion will ich aber nicht reden. Die Mannschaft hat aus der Vorsaison ein Päckchen zu tragen.“ 2021/22 schloss Brigachtal als Drittletzter ab. Michael Henseleit sei ein Toptrainer, also müsse sich das Team selbst hinterfragen, ob man alles gegeben hat. Wichtig ist Marvin Zimmermann deshalb die Eigenverantwortung der Spieler. „Der Anspruch sollte sein, nicht wieder unten mitspielen zu müssen. Wir müssen aber kleinere Brötchen backen“, so der Coach. Er fordert von der Mannschaft eine mutige Spielweise ein, auch wenn Fehler passieren. Taktisch und spielerisch solle alles genau erklärt werden. „Es soll eine offensive Ausrichtung sein, den Prozess gilt es über Monate hinweg zu verfeinern.“

SG Mönchweiler/Peterzell

Der Aufsteiger aus Mönchweiler/Peterzell kann auf eine erfolgreiche Spielzeit zurückblicken, in der man sich in der Relegation gegen den SV Gündelwangen durchgesetzt hatte und zudem im Bezirkspokalfinale gegen Bezirksligist Pfaffenweiler stand. Dementsprechend kurz war allerdings auch die Pause für die SG. „Die Vorbereitung war durch Urlaube und die vielen Spiele nicht optimal“, sagt Spielertrainer Patrick Haas. „Die kurze Pause hat Vor- und Nachteile. Körperlich haben wir nicht viel verloren, aber dem Kopf hätte eine längere Pause gut getan.“

Mönchweiler/Peterzell hat sich aufgrund eines breit besetzten Kaders nicht extern verstärkt. Darüber hinaus habe man Talente aus der Jugend, auf die man setzen möchte. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Kader. Verletzungstechnisch haben wir ein, zwei Sorgenkinder“, so Haas.

Wohin die Reise für den Aufsteiger geht, ist für den Spielertrainer schwierig einzuschätzen. „An einem guten Tag sind wir in der Lage, jedem Gegner Probleme zu bereiten, aber entscheidend ist die Konstanz über alle Spieltage hinweg“, sagt Haas. „Wir wollen in der Liga ankommen und haben eher einen Zwei- beziehungsweise Drei-Jahresplan.“ Weil die vergangenen Monate stets Alles-oder-nichts-Spiele an der Tagesordnung standen und man diesen Druck von jungen Spielern fernhalten wollte, wolle man nun so schnell wie möglich diese Nachwuchskräfte in die erste Mannschaft integrieren.

SG Dauchingen/Weilersbach

Roman Neumann hat nach eigenen Angaben recht kurzfristig das Ruder bei der SG Dauchingen/Weilersbach übernommen. Sein Vertrag beim SV Waldmössingen sei trotz des Aufstiegs in die Bezirksliga Württemberg nicht verlängert worden. „Wir hatten deshalb eine kurze Vorbereitung, um alle kennenzulernen. Die Intensität der Spiele war gut, aber es ist für die Mannschaft noch schwierig, meine Ideen umzusetzen“, erklärt Neumann. Den Kader schätzt er qualitativ sehr stark ein, aber für einen präzisen Vergleich kenne er die Liga nicht gut genug. „St. Georgen zum Beispiel hat Hochkaräter mit Oberliga-Erfahrung im Team. Wir versuchen, das Beste rauszuholen, aber ich kann nicht einschätzen, ob wir ganz vorne dabei sind.“

Als einzige externe Neuzugänge kamen von der DJK Villingen Yannick Käfer und Dominik Kunz. Neumann beschreibt sich als großen Fan des Ballbesitzfußballs, möchte sehen, wie seine Mannschaft nach Ballverlust schnell gegenpresst und mit schnellen Pässen in die Schnittstellen gefährlich wird. „Ich gehe frei in die Runde rein, aber will natürlich immer aufsteigen. Gegen Ende der Hinrunde wird man sehen, wo es hingeht. Wir sind noch in der Kennenlernphase und der Umsetzung der Spielphilosophie.“

SV Obereschach

Seine Spieler ziehen SVO-Trainer René Riegger zufolge gut mit in der Vorbereitung, doch zwei schwerwiegende Verletzungen trüben etwas die ansonsten positive Stimmung. Lukas Opiela ist mit dem Verdacht auf einen Kreuzbandriss konfrontiert, Kapitän Dominik Armbruster fällt mit einer Knieverletzung länger aus. „Wir hatten nach dem Abstieg einen Umbruch, viele Spieler aus der ersten und zweiten Mannschaft sind gegangen. Auf der anderen Seite sind viele neue Spieler gekommen, die es nun zu integrieren gilt“, so Riegger. „Unser Team ist relativ jung, wir können auf längere Sicht etwas aufbauen.“

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Ein klares Ziel möchte Riegger aufgrund der neuen Gegebenheiten nach dem Bezirksliga-Abstieg, den man gut verkraftet habe, nicht ausgeben. „Das bestimmt nachher die Mannschaft anhand dessen, wie sie mitzieht im Training. Der Verein und ich als Trainer wollen in den nächsten Jahren oben mitspielen und mittelfristig wieder den Aufstieg in die Bezirksliga schaffen“, führt er aus. Mit St. Georgen und Dauchingen ist laut des SVO-Coachs auf jeden Fall zu rechnen.

Die eigene Spielphilosophie soll geprägt sein von offensivem Fußball – mit viel Ballbesitz. „Wir wollen uns den Gegner zurechtlegen und dann eiskalt zuschlagen. Wichtig sind auch eine stabile Organisation sowie die Arbeit gegen den Ball, wir haben letzte Saison zu viele Gegentore bekommen.“ Nun freut sich René Riegger auf viele Derbys.

Die Trainer der SG Buchenberg/Neuhausen sowie des FV/DJK St. Georgen waren bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen.