Jugendfußball: Zwei große Aufstiegschancen, dafür aber wenig Raum zur Talententwicklung: Die Jugendtrainer des FC 08 Villingen ziehen ein insgesamt positives Zwischenfazit der verkürzten Hinrunde in den Junioren-Verbandsligen.
Samet Yilmaz Torgarant
Die A-Junioren überwintern nach sechs absolvierten Spielen als Tabellenführer in der Verbandsliga. Das Team von Fußball-Lehrer Reiner Scheu besticht nicht nur mit 23 Toren, sondern auch mit nur lediglich drei Gegentreffern. „Leider haben wir das letzte Spiel unglücklich gegen Pfullendorf verloren, ansonsten haben wir durchweg positive Leistungen gezeigt, sodass ich sehr zufrieden bin“, bilanziert Scheu. Alleine elf Tore gehen auf das Konto von Samet Yilmaz. Ihm, aber auch Kapitän Felix Zeiser werden die besten Zukunftschancen beim Oberligisten zugetraut. Dass in diesem, für den Übergang in den Herrenfußball entscheidenden Jahr so lange pausiert wird, sei alles andere als optimal für die Talentförderung. Scheu: „Es ist schwer zu sagen, inwiefern die Entwicklung vorangeht. Die Jungs können sich nicht entwickeln, wenn sie nicht spielen oder trainieren können, sondern stagnieren. Das betrifft aber nicht nur uns, sondern alle.“
Neben der individuellen Entwicklung steht bei den Villinger A-Junioren der Oberliga-Aufstieg weiterhin ganz oben auf der Agenda. Doch die Konkurrenz aus Offenburg und Pfullendorf sitzt den Nullachtern im Nacken und hat weniger Spiele bestritten, hatte aber bislang das wesentlich einfachere Programm. Die Hoffnung besteht also, dass die U19 des FC 08 nach fünf Jahren Verbandsliga bald wieder Oberliga-Luft schnuppern kann. Was die Fortsetzung der Saison betrifft (der FC 08 hat noch 14 Spiele vor der Brust), hat Scheu eine klare Wunschlösung: „Mir wäre am liebsten, wenn wir die Saison komplett durchziehen könnten. So hätten wir nach 20 Saisonspielen ein klares Leistungsbild. Auch die Menge an Spielen in der Rückrunde wäre machbar.“
B-Junioren mit Potenzial
In der B-Junioren Verbandsliga sind die Nullachter das Maß aller Dinge. Mit sechs Siegen und einem Remis steht das Team von Trainer Daniel Miletic ungeschlagen an der Spitze. Dort sehen sie sich auch am Ende der Saison. „Andere Teams wie Eintracht Freiburg oder Radolfzell sind ebenfalls gut. Aber wenn wir aber gesund bleiben, haben wir das größte Potenzial. Wenn wir weiterhin hart arbeiten, bin ich guter Dinge“, so Miletic. Der Trainer ist mit der bisherigen Entwicklung seiner Mannschaft hochzufrieden. „Die Jungs haben sich von Spiel zu Spiel entwickelt. Wir stehen nicht zufällig ganz oben.“
Auch die individuelle Förderung sei mehrere Schritte vorangekommen, was in erster Linie das Verdienst der Spieler sei. Miletic: „Wir haben viele gute Charaktere. Jeder hat das Ziel, irgendwann in der ersten oder zweiten Mannschaft des Vereins zu spielen. Dafür geben die Jungs alles. Talent ist das eine, aber sie arbeiten auch sehr viel und haben ihr Ziel immer vor Augen.“ Vier, fünf Spielern des Jahrgangs traut der Coach eine Perspektive im Oberliga-Kader des Vereins zu.
15 Spiele stehen für die Nullachter in der 13er-Liga noch aus. Miletic sieht daher ein straffes Frühjahr auf seine Mannschaft zukommen. „Wenn es im März weitergeht, ist das machbar. Sollte es jedoch erst später losgehen, ist es für die Schüler kaum zumutbar, ständig unter der Woche zu spielen. Dann muss sich der Verband etwas einfallen lassen.“
C-Junioren hoffen auf Playoffs
Die C-Junioren hinken ihren Erwartungen ein Stück hinterher. Das Torverhältnis des Teams von Trainer Haris Redzepagic lässt auf ein Spitzenteam schließen: Mit 20 Treffern aus sechs Spielen die beste Offensive, dazu nur vier Gegentore. Allerdings bedeutet dies lediglich Rang vier mit sieben Punkten Rückstand auf die Spitze. Dass die Nullachter in dieser Saison nochmals ganz oben angreifen können, ist unwahrscheinlich. Entsprechend zwiegespalten ist der Trainer bei seinem Zwischenfazit: „Wir haben viel zu viele Punkte verschenkt. Auf der anderen Seite bin ich hochzufrieden mit der Mannschaft. Einige Jungs sind auf einem sehr hohen Niveau. Das ist ein Top-Jahrgang, der noch für viel Freude sorgen wird“, ist sich Redzepagic sicher. Da im neuen Jahr satte 16 Spiele anstehen würden, hofft der Trainer auf Playoffs. „Dann hätten wir nochmals die Chance, oben anzugreifen.“